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Tölzer Stadtwald: Versuchsfeld auf dem Heigelkopf – Bad Tölz-Wolfratshausen | ABC-Z

Manchmal hat ein Unwetter auch sein Gutes. Als ein Hagelsturm im August 2023 übers Voralpenland zog, richtete er auch Schäden auf dem Heigelkopf nahe des Blombergs an. Dies traf vor allem die Gemeinde Wackersberg, die dort den vorigen Winter über viel Baumbestand, vor allem Fichten, einschlagen musste. Aber auch Bad Tölz war betroffen. Auf einem Areal von 0,4 Hektar am Heigelkopfgipfel, das der Stadt gehört, muss ebenfalls ausgeholzt werden – damit die beschädigten Bäume nicht absterben oder dem Borkenkäfer ein Zuhause bieten. Stadtförster Florian Weber will die Gelegenheit nutzen, um auf dieser Fläche mit nicht heimischen Baumarten zu experimentieren. Dies kündigte er im Haupt- und Finanzausschuss des Stadtrats am Donnerstag an.

Normalerweise setzt Weber eher auf Naturverjüngung. Anpflanzen habe den Nachteil, „dass man den Samen nicht so reinbringt wie auf natürliche Weise“, sagte er. Immerhin 16 Hektar Verjüngungsfläche – mit mindestens 30 Prozent Laubholz oder Tanne – in Teilgebieten am Blomberg, Schachen, Pfannenholz und Farchet wurden im Vorjahr mit knapp 20 000 Euro vom Freistaat gefördert. „Das ist schon eine Hausnummer“, sagte der Stadtförster. Was er auf dem Heigelkopfgipfel vorhat, war Anton Mayer (CSU) zu groß angelegt. Er plädierte dafür, das Versuchsfeld auf 0,2 Hektar zu halbieren. Weber stellte klar, dass vor allem Lärchen und Tannen angesiedelt werden sollen, und dazwischen nur punktuell fremde Bäume wie etwa Douglasien.

Seinen Jahresbericht für 2024 legte Stadtförster Florian Weber im Haupt- und Finanzausschuss der Stadtrats vor. (Foto: Klaus Schieder/oh)

Was den Holzeinschlag betrifft, gelang nahezu eine Punktlandung. „Der jährlich errechnete Hiebsatz von 2620 Festmetern wurde minimal um 43 Festmeter überschritten“, so Weber. Davon entfallen 1737 Festmeter auf Nadelholz, 68,18 auf Laubholz, 856,86 auf Industrieholz, Hackschnitzel und Brennholz. Gut 825 Festmeter wurden durch eigene Waldarbeiter geschlagen, 1837 durch Unternehmen. Die Gesamteinnahmen betrugen insgesamt 134 286 Euro. Das entspricht einem durchschnittlichen Erlös von 50,43 Euro pro Festmeter. 2024 waren es noch rund 60 Euro gewesen.

Voriges Jahr hatte Willi Streicher (SPD) eine Art Musterwald mit  vielen einheimischen Baumarten als Lern – und Kraftort angeregt. An der neuen Obstbaumschule am Stadtfriedhof, in Ellbach, am Stadtrand, am Blomberg – an einer Stelle jedenfalls, die zu Fuß gut zu erreichen sei. Auf seine Nachfrage, ob die Stadt diese Idee weiter verfolge, erwiderte Bürgermeister Ingo Mehner (CSU): „Wir haben es auf dem Schirm, aber nicht gleich eins zu eins umgesetzt.“

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