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Ausflug ins Vogelparadies Lundener Niederung | NDR.de – Ratgeber – Reise | ABC-Z

Stand: 15.05.2025 10:21 Uhr

Vor allem für Vögel, aber auch für Amphibien wie Moorfrosch oder Erdkröte ist die Lundener Niederung bei Tönning ein wichtiger Rückzugsort. Besonderheit des Naturschutzgebiets: Große Teile liegen unter dem Meeresspiegel.

Schilfrohrsänger und Blaukehlchen, Rohrdommel, Kranich und Habicht – sie alle sind in der Lundener Niederung im Norden Dithmarschens heimisch. Bruchwälder und Büsche bieten ihnen ideale Lebens- und Brutbedingungen. Sogar ein Seeadler kreist zuweilen über dem Naturschutzgebiet. Die zwischen den Städten Tönning und Heide gelegene Niederung ist für den mächtigen Greifvogel ein ergiebiges Jagdrevier.

Feuchtgebiet mit Bruchwald, Röhrichtzonen und Moor


Feuchte Zonen und flache Seen prägen die Lundener Niederung.

Große Teile der Lundener Niederung liegen unter dem Niveau des Meerespiegels in einer Senke und bestehen aus Feuchtgebieten. Rund um den flachen Mötjensee in der Mitte der Niederung prägen ausgedehnte Röhrichtzonen das Gebiet. Im Norden der Niederung liegt das Krempeler Moor. Dort sind seltene Amphibien wie Moorfrosch oder Erdkröte zu Hause.

Aus einem Haff entstanden Moore und flachen Seen

Die Lundener Niederung hat eine interessante Entstehungsgeschichte: Nach der letzten Eiszeit hatte sich dort, wo sie heute liegt, ein Haff gebildet, also ein Flachwasserbereich, der durch einen kilometerlangen Dünenzug vom Meer getrennt war. Als sich die Küstenlinie langsam nach Westen verlagerte, verlandete das Haff nach und nach. Es entstand eine artenreiche Landschaft mit flachen Seen, Mooren und Bruchwäldern. Auf der höher gelegenen ehemaligen Düne liegen heute die Orte Lunden, Krempel und Rehm.

Auch die Menschen veränderten die Niederung im Laufe der Jahrhunderte: Bereits ab dem 16. Jahrhundert bauten sie dort Torf ab und entwässerten einzelne Flächen, um Viehweiden und Ackerland zu gewinnen.

Ideal für Radtouren und Spaziergänge

Aussichtsturm in der Lundener Niederung in Dithmarschen. © NDR Foto: Christine Raczka


Am Mötjensee bietet ein Aussichtsturm einen schönen Blick über das Gebiet.

Heute steht das Gebiet unter Naturschutz und ist ein lohnendes Ausflugsziel für Naturfreunde. Mehrere Wanderwege unterschiedlicher Länge führen hindurch. Die Niederung lässt sich aber auch hervorragend mit dem Fahrrad erkunden. Ein ausgeschilderter Moor-Rundweg führt zu interessanten, moortypischen Stationen. Südlich des Mötjensees liegt ein Aussichtsturm. Von oben bietet sich ein schöner Blick über den See mit seinem weiten Röhrichtgürtel.

Anreise per Bahn über Lunden

Ein guter Ausgangspunkt für einen Spaziergang ist der Parkplatz am Gerichtsweg/Ecke Weißer Moorweg. Wer mit der Bahn anreist, folgt vom Bahnhof Lunden dem ausgeschilderten Grünen Weg, der ins Naturschutzgebiet hineinführt. Der Bahnhof Lunden liegt an der Regionalbahnlinie Hamburg-Westerland.

Karte: Die Lundener Niederung

Die Umgebung

Auf einer Wiese ist ein alter Zugang zu einer unterirdischen Militäranlage aus Beton zu sehen. © Screenshot

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Von 1964 bis 1987 wurden aus der Peilanlage im Lundener Moor russische Militäraktivitäten überwacht. Uwe Purschke erinnert sich.
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Kohlfelder prägen die flache Region zwischen Nordsee und Nord-Ostsee-Kanal. Am Meer locken attraktive Urlaubsorte wie Büsum.
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Dieses Thema im Programm:

Schleswig-Holstein Magazin |
27.04.2025 | 19:30 Uhr

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