Gazakrieg: Prominente fordern Stopp deutscher Waffenlieferungen an Israel | ABC-Z

Mehrere deutsche Prominente haben die Bundesregierung in einer Onlinepetition dazu aufgefordert, die Waffenlieferungen an Israel zu beenden. In dem öffentlichen Appell verlangen die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner von Deutschland, sich klar zum Völkerrecht und zu humanitärer Hilfe zu positionieren und sich für einen sofortigen Waffenstillstand im Gazastreifen einzusetzen.
“International renommierte Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen
warnen bereits seit dem 15. Oktober 2023 vor einem möglichen Genozid –
und zwar auf Basis dokumentierter höchstgerichtlich fixierter Aussagen
der israelischen Regierung und Armeeführung”, heißt es in der Petition unter dem Titel “Stoppt die Kriegsverbrechen in Gaza!”. Seitdem habe sich die “Katastrophe” in Gaza im Mitwissen der deutschen Politik und Weltöffentlichkeit weiter verschlechtert. “Die Verantwortung, trotz dieser eindringlichen Warnungen nicht den
völkerrechtlichen Verpflichtungen zur Verhinderung eines Völkermordes
nachgekommen zu sein, wiegt schwer.”
Unterzeichnet haben die Petition unter anderem Kulturschaffende wie Sandra Hüller und Fatih Akin, deren Managements die Unterschriften bereits bestätigten. Zu den Unterzeichnerinnen und Unterzeichnern gehören unter anderem die Schauspieler Devid Striesow und Axel Prahl, der Comedian Kurt Krömer, der Unternehmer und Influencer Fynn Kliemann, die Schauspielerin Laura Tonke und die Klimaaktivistin Luisa Neubauer.
Zunehmende Kritik am israelischen Vorgehen
Die deutsche Bundesregierung hat seit dem Terrorangriff der islamistischen Hamas am 7. Oktober 2023 Waffen und militärische Ausrüstung im Wert von fast einer halben Milliarde Euro an Israel geliefert. Zuletzt war die Kritik an Israels Kriegsführung im Gazastreifen lauter geworden: Einer Umfrage des ARD-Deutschlandtrends zufolge sprechen sich 43 Prozent der Deutschen dafür aus, Waffenexporte nach Israel zu begrenzen. Weitere 30 Prozent würden es sogar befürworten, die Waffenlieferungen vollständig einzustellen.
Die Vereinten Nationen und andere Hilfsorganisationen bezeichnen die humanitäre Lage in Gaza als verheerend. Auch Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hatte in der vergangenen Woche offen Kritik an der israelischen Regierung geübt, formulierte aber keine konkreten Konsequenzen. Vor dem Besuch des israelischen Außenministers Gideon Sa’ar in Berlin kündigte Außenminister Johann Wadephul weitere Waffenlieferungen an Israel an.
Israel weist derweil den Vorwurf zurück, im Gazastreifen einen Völkermord zu begehen.