Politik

Liveblog USA unter Trump: Trump zu Merz: „Wir sind befreundet“ | ABC-Z

Merz ist der erste Bundeskanzler, der Trump in Washington als Präsidenten besucht, seit Angela Merkel Ende April 2018 zu Gast im Weißen Haus war, berichtet unser Korrespondent Eckart Lohse. Merkel war anschließend nochmal an der Ostküste, aber nicht bei Trump. Schon bald darauf ließ die Corona-Pandemie solche Besuche nicht mehr zu, 2021 endete Trumps erste Präsidentschaft. Als er zu Beginn dieses Jahres zum zweiten Mal gewählt wieder ins Weiße Haus einzog, war in Berlin die Kanzlerschaft von Olaf Scholz schon auf ihren letzten Metern angekommen. Scholz war froh, es nicht mit Trump, sondern dem Demokraten Joe Biden als Präsident zu tun zu haben. Nun also Merz.

 

Wie auf anderen Politikfeldern erinnert manches, was Merz tut, an Merkel. Das beginnt mit dem Gastgeschenk, das mit der Herkunft von Trumps Familie zusammenhängt. Sie stammt aus dem deutschen Städtchen Kallstadt. Hatte Merkel Trump einen altkolorierten Kupferstich aus dem Jahre 1705 mitgebracht, der eine Karte der Rheinpfalz zeigt, so bringt Merz das Faksimile der Geburtsurkunde von Trumps Großvater aus Kallstadt mit. Ins Englische übersetzt, in Gold gerahmt. Der Mann hieß Friedrich mit Vornamen. Wie Merz jetzt hatte auch Merkel Trump eingeladen, Kallstadt zu besuchen. Der Präsident hat das Angebot der Kanzlerin nie angenommen.

 

Doch jenseits solcher Kleinigkeiten waren auch manche politischen Umstände ähnlich. Am Morgen, als Merkel bei ihrem Besuch in Washington im Hotel Ritz Carlton in Georgetown erwachte, konnte sie im Fernsehen sehen, wie sich die Regierungschefs von Nord- und von Südkorea trafen. Wenig später lobte sie ihren amerikanischen Gastgeber, an dessen Seite stehend, gelobt: „Wir treffen uns heute an einem Tag, an dem deutlich wird, dass die Stärke, mit der der amerikanische Präsident Donald Trump darauf gesetzt hat, dass die Sanktionen gegen Nordkorea wirklich eingehalten werden, Erfolge zeitigt und erste Möglichkeiten eröffnet.“ Wie im Falle der Kallstadt-Einladung ist allerdings auch in der Korea-Frage anschließend wenig passiert.

 

Doch Sanktionen sind beim Merz-Besuch wieder eines der großen Themen. Nur dass es dieses Mal nicht um Nordkorea, sondern um dessen großen Verbündeten Russland geht und nicht um eine Annäherung der beiden Teile Koreas, sondern darum, den Krieg Moskaus gegen die Ukraine mit Sanktionen zu beenden.

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