Konflikt zwischen Russland und Aserbaidschan: Aserbaidschan lässt russischen Journalisten nach Putin-Geständnis frei | ABC-Z

Nach einer Aussprache zwischen Kremlchef Wladimir Putin und Aserbaidschans Staatschef Ilham Aliyev ist ein Mitarbeiter eines russischen staatlichen Mediums in Baku aus der Haft entlassen worden. Die Entlassung des Generaldirektors von Sputnik Aserbaidschan,
Igor Kartawych, in den Hausarrest sei zwischen den Präsidentenberatern
ausgehandelt worden, berichtete die russische Tageszeitung Kommersant  unter Berufung auf Putins außenpolitischen Berater Juri Uschakow. Als Gegenleistung entließ Russland den aserbaidschanisch-stämmigen Ex-Theaterdirektor Mamedali Agajew aus dem Gefängnis.

Vor dem Gespräch hatte zwischen beiden Ländern ein Konflikt um den Absturz einer Passagiermaschine geschwelt. Neun Monate nach dem Absturz räumte Putin am Donnerstag ein, dass ein russisches Flugabwehrsystem den Absturz des aserbaidschanischen Flugzeugs verursachte. Das Flugzeug war auf dem Landeanflug auf Grosny in der russischen Teilrepublik Tschetschenien, als es von der
russischen Flugabwehr beschossen wurde. Bei der Bruchlandung später in
Kasachstan wurde die Maschine zerstört, 38 Menschen starben.

Absturz an Weihnachten 2024

Putin sagte, das Flugzeug sei zwar nicht “direkt”, aber offenbar von Trümmern der
“wenige Meter” entfernt explodierten Raketen getroffen worden. Die Maschine vom Typ Embraer 190 der staatlichen Fluggesellschaft
Azerbaijan Airlines war am 25. Dezember 2024 im Westen Kasachstans
abgestürzt. Eigentlich hatte das Flugzeug von Aserbaidschans Hauptstadt Baku nach Grosny fliegen sollen

Das Unglück hatte für Spannungen im Verhältnis zwischen Russland und Aserbaidschan
gesorgt. Russische Behörden nahmen im Ural mehrere Mitglieder der aserbaidschanischen Diaspora unter dem Vorwurf organisierter Kriminalität fest. Aserbaidschans
Sicherheitsorgane durchsuchten die Büroräume von Sputnik und nahmen
zwei Mitarbeiter als mutmaßliche Geheimdienstagenten fest.

Aliyev hatte schon kurz nach dem Absturz erklärt, das Flugzeug
sei versehentlich von der russischen Luftabwehr abgeschossen worden. Putin
hatte sich zwar für den Vorfall entschuldigt und erklärt, bei einem
Landesversuch der Maschine in Grosny sei die russische Luftabwehr aktiv
gewesen. Er hatte bisher jedoch keine direkte Verantwortung übernommen. Jetzt sicherte er Aliyev Schadenersatz zu.