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Neubiberg: Kokain-Affäre des Bürgermeisters entzweit die CSU – Landkreis München | ABC-Z

Die Kokain-Affäre um den Neubiberger Bürgermeister Thomas Pardeller wird für die CSU am Ort mehr und mehr zu einer Belastung. CSU-Gemeinderat Tobias Thalhammer wirft dem stellvertretenden Ortsvorsitzenden Leon Bogner vor, nach seiner Kritik an Pardeller falsche Behauptungen über ihn anzustellen, und spricht von einem „Ablenkungsmanöver“. Es sei schlicht nicht zutreffend, dass die CSU nicht mehr auf ihn als Gemeinderat gesetzt habe und er deshalb als Revanche eine Attacke gegen den derzeit krankgeschriebenen Thomas Pardeller fahre.

Thalhammer hat in einem offenen Brief bemängelt, dass Pardeller trotz des für ihn freigehaltenen ersten Platzes bei der Aufstellungsversammlung für die Gemeinderatsliste nicht erschienen war. Dieses Fernbleiben sei weder von ihm selbst schriftlich noch vom Parteivorstand entschuldigt oder auch nur begründet worden. Dies widerspreche seinem Verständnis von demokratischen Gepflogenheiten, schrieb Thalhammer. Bis heute warte er auf eine persönliche Erklärung Pardellers, ob er im Rathaus seine Arbeit wieder aufnehmen werde.

Pardeller hat sich Mitte Oktober von den Amtsgeschäften zurückgezogen, als bekannt wurde, dass er vor einem Münchner Club von der Polizei mit 0,2 Gramm weißem Pulver aufgegriffen worden ist. Er räumte mittlerweile ein, dass es sich um Kokain handelte.

Jetzt schlägt der offene Brief und die Reaktion des CSU-Vorstands weiter Wellen. Denn Thalhammer wehrt sich gegen Aussagen Bogners, dass er sich in der CSU zuletzt nur noch wenig engagiert habe und nicht damit klarkomme, nur noch eine untergeordnete Rolle zu spielen. Thalhammer weist die Aussage als „frei erfunden“ zurück, ihm sei nur Listenplatz 19 zugesagt worden.

Vielmehr habe ihm Bogner, obwohl bekannt gewesen sei, dass er nicht mehr für die Partei kandidieren wolle, erneut Listenplatz elf angeboten. Er habe dies abgelehnt und die Bogner damals schon bekannten Gründe genannt. Er wolle als Politiker Dinge „selbstdenkend und kritisch voranbringen“. Die Rolle als „widerspruchsloser Parteisoldat“ sei ihm fremd, so Thalhammer. Deshalb habe er zuletzt „immer weniger CSU-Fraktionssitzungen besucht“.

Ebenfalls falsch sei die Behauptung, er habe bei Sondersitzungen der Fraktion zur „Kokain-Causa“ des Bürgermeisters unentschuldigt gefehlt. Solche Fraktionssitzungen „haben nie stattgefunden“, so Thalhammer. Bis heute sei die Fraktion nicht aus erster Hand über die Vorgänge informiert worden. „Ein Informationsfluss erfolgte ausschließlich im engsten Kreis des geschäftsführenden Parteivorstands – nicht gegenüber der Fraktion.“ Leon Bogner erklärte am Donnerstagabend, er stehe zu den getroffenen Aussagen. „Das ist alles nachweisbar.“ Sollte Thalhammer auf diese Weise weiter agieren, werde man dagegen „entsprechend vorgehen“.

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