Wohnen

Mit dem Mietwagen durch die Mojave-Wüste: Tankstelle, verzweifelt gesucht – Panorama | ABC-Z

Mitten in … Twentynine Palms

Die Interstate 10 führt quer durch die Mojave-Wüste: Berge, Sand, trockenes Gestrüpp. Und plötzlich eine einsame Tankstelle. Meine Frau schlägt vor, hier zu tanken. „Ach was“, sage ich. Schließlich reicht das Benzin laut der Anzeige noch 80 Meilen. Sicher gebe es weitere Tankstellen am Highway, vielleicht sogar einen Imbiss. Irrtum. Bald blinkt die Tankleuchte des Mietwagens: „Low Range“. Um Sprit zu sparen, drosseln wir das Tempo, schalten die Klimaanlage aus. Stress, Schweiß und schlechte Laune nehmen zu. Dann stirbt der Motor ab. Sieben Meilen vor dem Städtchen Twentynine Palms rollen wir im Wüstenstaub aus, so ein Mist! Vergebliche Anrufe bei Tankstellen. Zum Glück hält eine freundliche Amerikanerin an und fährt mich zum Spritholen. Das sei gut fürs Karma, sagt sie. Der Urlaub ist gerettet. Danke, Christy! Thomas Balbierer

(Foto: Marc Herold)

Mitten in … Wien

Die Entscheidung, welches Gefährt man für eine fröhliche Stadtrundfahrt wählt, sie überfordert den Reisenden mehr und mehr. In Lissabon klagte jüngst der Fahrer einer benzinfressenden Ape, er fühle sich ausgegrenzt. „Die Stadt will nur noch Elektromobile. Dabei sind es doch die Kreuzfahrtschiffe, die hier alles verpesten.“ Auch in Wien erscheint die Lage angespannt. Gerade noch drohte der Tourist von einer Segway-Gruppe überrollt zu werden, dann geriet er zwischen zwei italienische Reisebusse. Nun beobachtet er, sich am Dr.-Karl-Lueger-Platz ausruhend, wie die Lenker zweier „E-Wagerl“ einen Fiaker vor sich herschubsen. Als dem Fiaker was aus dem (behördlich vorgeschriebenen) Kotbeutel plumpst, schreit einer aus dem E-Mobil: „Jetzt hat dein Gaul schon wieder einen Bio-Apfel verloren!“ Besser also, man geht Zeitung lesen, im Café Prückel. Martin Zips

(Foto: Marc Herold)

Mitten in … München

In einer Münchner U-Bahn: Kurz nach dem Einsteigen macht der Fahrer eine Durchsage, was das mit dem Sperrgut solle. Unsere Gruppe fühlt sich angesprochen, hat man doch ein in Karton verpacktes Bild dabei. Also ein zugegeben großes Bild, um nicht zu sagen ein riesenhaftes, so etwa in den Dimensionen einer Haustür, doch als Leinwand deutlich biegsamer. Den U-Bahnführer juckt das nicht, er meint: „Das U steht nicht für Umzugsunternehmen.“ Also steigt man wieder aus und beratschlagt am Gleis, wie mit dem Sperrgutbild zu verfahren sei. Ob die Größe sich verschleiern lässt? Da ertönt erneut eine körperlose Stimme, diesmal im ganzen Bahnhof. Als hätte sie gelauscht, informiert eine Frau über Lautsprecher, es sei zwecklos, das Objekt zu verstecken, sie sehe alles. Alle Achtung! MVG, das steht wohl für Münchner Vigilanz-Gesellschaft. Joshua Beer

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