Syrien: Kurden und syrische Armee einigen sich auf Waffenruhe in Aleppo | ABC-Z

Ein Abkommen sieht vor, die Kurden im Nordosten Syriens einzugliedern. Doch zunehmende Kämpfe behindern den Prozess. Die Türkei droht mit militärischen Maßnahmen.
© Mahmoud Hassano/REUTERS
In der syrischen Stadt Aleppo haben die Armee und das von
Kurden angeführte Militärbündnis Syrische Demokratische Kräfte (SDF) eine
Waffenruhe vereinbart. Das berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Sana. Der
Einigung gingen zunehmende Spannungen und gewaltsame Zusammenstöße zwischen
beiden Seiten voraus, die sich gegenseitig Provokationen vorwarfen.
Die Auseinandersetzungen gefährden ein im März geschlossenes
Abkommen, das die vollständige Eingliederung der Kurden in die staatlichen
Institutionen des Landes vorsieht. Der Nordosten Syriens wird bisher von den SDF
kontrolliert. Sie kämpften während des syrischen Bürgerkriegs mit Unterstützung
der USA gegen die Terrormiliz “Islamischer Staat” (IS).
Türkei wirft den SDF Verzögerungen vor
Seit dem Sturz des langjährigen Machthabers Baschar al-Assad
halten die Spannungen im Norden Syriens an. Die türkische Armee und verbündete
Milizen gehen dort gegen kurdische Kräfte vor. Die Türkei betrachtet die zu den
SDF gehörenden YPG-Milizen als Ableger der sozialistischen Arbeiterpartei
Kurdistans (PKK), die von der türkischen Regierung sowie von der EU und den USA
als Terrororganisation eingestuft wurde. Die Türkei hatte immer gegen eine Autonomie der Kurden gearbeitet. Die türkische Regierung steht in engem
Kontakt mit der syrischen Regierung.
Die
Türkei wirft den SDF Verzögerungen vor und drohte mit militärischen Maßnahmen,
sollten diese nicht in den syrischen Staatsapparat integriert werden. Auch die
USA drängten die SDF, die Verhandlungen über die Eingliederung zu
beschleunigen.





















