Wurzelnackte Obstbäume richtig pflanzen | ndr.de | ABC-Z

AUDIO: Vom Feld in den Garten: Jetzt wurzelnackte Obstbäume pflanzen (34 Min)
Stand: 09.10.2025 10:51 Uhr
Wurzelnackte Obstbäume werden ohne Erde angeboten und sind um ein Vielfaches günstiger als Gewächse mit Ballen. Was ist bei der Auswahl des Standortes und beim Pflanzen zu beachten?
Viele Baumschulen und Gärtnereien bieten ab Herbst sogenannte wurzelnackte Ware an. Das bedeutet, dass die Pflanzen nicht mit Erde umhüllt in einem Topf verkauft werden, sondern die Wurzeln “nackt” sind. Wurzelnackte Obstbäume, etwa von gängigen Obstarten wie Apfel, Birne, Zwetschge oder Kirsche, sind mindestens ein Drittel preiswerter als solche mit Erdballen. Weiterer Vorteil: Sie sind natürlich gewachsen, haben schön gerade Wurzeln und wachsen gut an.
Die richtige Baumform und der richtige Standort
Damit die empfindlichen Wurzeln nicht austrocknen, sollte der Baum möglichst schnell eingepflanzt werden. Der Standort sollte möglichst sonnig und ausreichend groß sein. Obstbäume werden in verschiedenen Wuchsformen angeboten – als Busch, Halb- und Hochstamm. Büsche benötigen am wenigsten, Hochstämme am meisten Platz. Vor dem Kauf sollte man sich beraten lassen.
Wurzelnackte Obstbäume pflanzen, düngen und wässern
Vor dem Pflanzen den Baum mindestens eine Stunde in Wasser stellen, damit sich die Wurzeln schön vollsaugen. Dann zunächst ein Pflanzloch ausheben, es sollte mindestens anderthalb Mal so tief und breit sein wie die Wurzel. Die Sohle etwas auflockern und – besonders in trockenen Jahren – zwei Eimer Wasser in das Loch geben. Den Baum gerade hineinsetzen und mit einer Mischung aus Aushub, Pflanzerde oder Gartenkompost und etwas Hornspäne auffüllen. Weiterer Dünger ist nicht erforderlich.
Damit der Baum gut anwächst, ist die Pflanztiefe wichtig. Die Veredelungsstelle, das ist die knollenartige Verdickung unten am Stamm, sollte eine Handbreit über dem Boden sitzen und nicht mit Erde bedeckt sein. Zum Schluss die Erde rund um die Wurzeln kräftig festtreten und den Baum ausgiebig wässern. Ein Gießring oder ein kleiner Erdwall rund um die Pflanze sorgen dafür, dass das Wasser nicht abläuft.
Den Baum vor Wind und Unkraut schützen
Für eine bessere Standfestigkeit ist es sinnvoll, den Baum mit einem Pfahl zu fixieren, denn gerade im oft stürmischen Herbst brauchen junge Bäume Halt. Um die Baumwurzeln nicht zu verletzten, den Pfahl vor dem Einstellen des Baumes in das Pflanzloch einschlagen, und zwar in Windrichtung. Das ist in Norddeutschland meist Westen. Nach dem Pflanzen den Baum mit einem Kokosstrick locker an dem Pfahl befestigen. Nach etwa zwei Jahren kann die Stütze entfernt werden.
Wichtig: Damit der Baum gut anwächst, rundherum eine sogenannte Baumscheibe von etwa einem Meter Durchmesser stehen lassen. Diese Fläche sollte stets gelockert sein und es darf kein Unkraut oder Rasen darauf wachsen, mulchen ist von Vorteil.
Wann ist die richtige Zeit zum Pflanzen?
Wurzelnackte Obstbäume etwa von Apfel, Birne, Pflaume und Kirsche können von Anfang Oktober bis Ende April gepflanzt werden. Eine Herbstpflanzung ist besonders empfehlenswert, weil der Boden dann noch warm ist, die Bäume ausreichend Wurzeln bilden können und man nicht ständig wässern muss. Bei sehr wärmebedürftigen Arten wie Nektarine, Aprikose und Pfirsich empfiehlt sich eine Pflanzung im Frühling.

























