Tesla-Aktionäre machen Elon Musk zum „Billion-Dollar-Vorstandsvorsitzender“ | ABC-Z

Tesla hat einen historischen Meilenstein gesetzt: Am Donnerstag stimmten die Aktionäre für das größte Vergütungspaket, das jemals einem CEO gewährt wurde – und dieser CEO ist niemand Geringerer als Elon Musk.
Der Vertrag hat einen potenziellen Wert von bis zu einer unglaublichen Billion US-Dollar über die kommenden zehn Jahre, sofern das Unternehmen ambitionierte Ziele wie den Verkauf von einer Million humanoider Roboter erreicht. Der Wert kommt zustande, wenn der Autobauer in zehn Jahren an der Börse 8,5 Billionen Dollar schwer sein sollte. Das wäre nahezu sechsmal so viel wie jetzt. Bei einem solchen Wertanstieg würde der Wert der Aktien, die Musk bereits besitzt, ebenfalls die Billionen-Marke knacken. Musk hatte gedroht, den Chefposten bei Tesla aufzugeben, wenn das Paket nicht bewilligt wird. Zu weiteren Voraussetzungen für den Erhalt der Aktien gehört, dass Musk das Jahrzehnt in der Chefetage bleibt. Gleichzeitig kann er seine Positionen als CEO von SpaceX und dem KI-Startup xAI weiterhin ausüben.
Laut Brandon Ehrhart, General Counsel von Tesla, stimmten mehr als 75 Prozent der Aktionäre dem Paket zu, als sich die Aktionäre zur jährlichen Hauptversammlung des Unternehmens sowohl persönlich als auch virtuell zusammenfanden.
Am 5. November 2025 protestierten Menschen vor dem Kapitol des Bundesstaates Texas in Austin unter dem Motto „Keine Billion Dollar für Elon Musk!“.
© AFP | Ronaldo Schemidt
Elon Musk ist bereits der reichste Mensch der Welt
Elon Musk, der laut Bloomberg Billionaires Index mit einem Vermögen von etwa 473 Milliarden US-Dollar ohnehin der reichste Mensch der Welt ist, könnte durch diese Vereinbarung zum ersten Mitglied des „Four Comma Club“ werden – einer exklusiven Gruppe von Personen mit einem Vermögen von einer Billion US-Dollar (umgerechnet 871 Milliarden Euro) oder mehr.
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Musk konnte sein Vermögen in diesem Jahr weiter ausbauen, obwohl Teslas Marke bei politisch links orientierten Verbrauchern erheblichen Schaden erlitten hat. Diese Schäden werden auf Musks Annäherung an rechtsgerichtete Politik und seine Arbeit im Ministerium für Regierungseffizienz der Trump-Administration zurückgeführt. Tesla hatte im ersten Halbjahr mit sinkenden Umsätzen zu kämpfen, da Anti-Musk-Demonstranten vor Tesla-Showrooms gegen seine Rolle bei der Reduzierung von Entwicklungshilfe und anderen staatlichen Ausgaben protestierten.
Tesla: Entwicklungen von Haushalts-Robotern und Robotaxen
Um Tesla wieder auf Erfolgskurs zu bringen, plant Musk, sich auf die Entwicklung von Robotern zu konzentrieren, die möglicherweise als Haushaltshilfen eingesetzt werden können, sowie auf die Einführung von Robotaxen, die autonom fahren könnten. Beide Vorhaben befinden sich jedoch noch in der Entwicklungsphase: Tesla nimmt keine Bestellungen für Roboter entgegen, und die aktuellen Robotaxi-Prototypen werden aus Sicherheitsgründen weiterhin von Mitarbeitern begleitet.
Tesla hatte im ersten Halbjahr mit sinkenden Umsätzen zu kämpfen. Grund dafür ist auch die politische Haltung von Elon Musk. (Archivbild)
© ZUMA Press Wire/dpa | Scott Brauer
In den letzten Wochen hat Musks Fangemeinde – von privaten Kleinaktionären bis hin zu bekannten Investoren aus dem Silicon Valley – in seiner Social-Media-App X das Vergütungspaket lautstark unterstützt. Sie argumentieren, dass Musk nur dann eine Vergütung erhalte, wenn er den Wert des Unternehmens steigere.
Nicht alle Tesla-Aktionäre unterstützen den Vertrag
Die Investor-Relations-Abteilung von Tesla erklärte auf einer Website, die die Zustimmung zu dem Paket fördern soll: Das Vergütungspaket sei „darauf ausgelegt, Elons Zeit, Energie und sein beträchtliches Talent für die kommenden Jahre auf Tesla zu konzentrieren und einen atemberaubenden Mehrwert für unsere Aktionäre zu schaffen.“
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Das Vergütungspaket wurde nicht von allen Aktionären unterstützt, darunter der norwegische Staatsfonds, der Bedenken über die Verwässerung bestehender Aktien durch die neuen Musk-Aktien äußerte. Norges Bank Investment Management, der Manager des Staatsfonds, erklärte: „Wir wissen zwar den erheblichen Wert zu schätzen, der unter der visionären Führung von Herrn Musk geschaffen wurde, sind aber besorgt über die Höhe der Gesamtvergütung, die Verwässerung des Aktienkapitals und die fehlende Risikominderung bei Schlüsselpersonen – im Einklang mit unserer Auffassung zur Vergütung von Führungskräften.“
Die Genehmigung des Vergütungspakets galt jedoch als sehr wahrscheinlich, mit einer Zustimmungswahrscheinlichkeit von 93 Prozent laut der Wettwebsite Polymarket am Vortag der Abstimmung.
dpa/sh

















