„Mein letzter Arbeitstag“ – bei der Pop-Rebellin rollen Tränen | ABC-Z

Abseits des Football-Fiebers, das an diesem Wochenende die Hauptstadt eingenommen hat, sieht man am Sonntag auf dem Uber-Platz in Friedrichshain ausnahmsweise einen anderen Dresscode als amerikanische Football-Jerseys.
Weit und breit verschwimmt die Menge an Menschen zu einem Meer aus Space-Buns, geflochtenen Zöpfen und viel Glitzer. Schnell wird deutlich, welcher Star heute in der Uber Arena auftreten wird. Vor allem Nina Chubas jüngere Fans wirken wie viele kleine Kopien der 27-Jährigen und warten dabei tanzend auf ihr großes Idol.
Nina Chuba in Berlin: „Zum Frühstück Canapés und ein Wildberry-Lillet“ – Das ist der Opener des Abends
Dann verdunkelt sich die Bühne und die Schreie in der Arena werden werden immer lauter. Dumpfe Bässe ziehen durch die Halle, als die Pop-Ikone und ihre Band im Schatten auf die Bühne kommen.
„Ich will Immos, ich will Dollars, ich will fliegen wie bei Marvel/Zum Frühstück Canapés und ein Wildberry-Lillet“, lauten die ersten Worte der Sängerin an ihre Fans, als sie ihren Hit „Wildberry Lillet“ anstimmt. Das Beste kommt zum Schluss? Bei Nina Chuba kommt es direkt am Anfang, denn der Hit, der ihr 2022 den Durchbruch beschert hat, soll nicht bis zum Ende des Abends verstauben.
Mit rotem Bodysuit und ihrer Markenfrisur eröffnet sie den Abend in Berlin und kann ihre Fans von Sekunde eins abholen. Tanzen und Singen – Nina Chuba beweist, dass sie auch beides gleichzeitig kann.
„Ein letztes Mal“ – Nina Chuba beendet ihre aktuelle Tournee in der Hauptstadt
„Muss jetzt schon so sehr heulen, so sehr werd ich diese Tour vermissen“, schreibt die 27-Jährige ein paar Stunden vor ihrer Show in der Uber Arena in den sozialen Medien. Ein bisschen traurig sieht sie dann doch aus mit dem Gedanken, jetzt erstmal bis zu ihren Sommershows im nächsten Jahr fernab der Tour-Bühne zu sein.
Zuletzt gab es kurzzeitig ein Tief in ihrer Tournee, als die Sängerin zwei Konzerte in Hannover und Dortmund krankheitsbedingt absagen und viele traurige Fans vertrösten musste. Gerade deshalb wirkt die Sängerin auf ihrem vorerst letzten Tour-Stopp dieses Jahr besonders energiegeladen.
Natürlich liefert Nina Chuba an diesem Abend nicht nur Songs aus ihrem neuen Album „Ich lieb mich, ich lieb mich nicht“, auch „alte Banger“, wie sie selbst sagt, finden sich auf der Setlist wieder. Und auf einen scheinen sich die Fans schon besonders zu freuen. Vorher hat die Sängerin jedoch noch eine Bitte. „Ich möchte zuerst, dass hier nicht gesessen wird, dass finde ich ‚ne absolute Frechheit“, ruft sie ins Mikro und muss etwas lachen, bevor sie ihren Song „Mangos mit Chili“ anstimmt. Mit prägnanten Beats und Trompeteneinlage dauert es nicht lange, bis alle „Schmeiß‘ weg, was ich nicht mehr brauch‘/Highspeed, keiner hält mich auf“ durch die Halle singen und tanzen.
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Von den „Pfefferkörnern“ zur Solo-Künstlerin – Nina Chuba längst keine Newcomerin
Auch wenn ihre Musikkarriere erst seit etwa drei Jahren Fahrt aufnimmt, ist Nina Chuba längst kein neues Gesicht mehr in der deutschen Medienlandschaft.
Vor allem für ihre älteren Gen-Z Fans dürfte Chuba, die bürgerlich Nina Kaiser heißt, eine Art Kindheitsheldin darstellen. Denn die gebürtige Hamburgerin hat ihren Durchbruch als Hauptdarstellerin der Kult-Kinderserie „Die Pfefferkörner“ gestartet, bevor sie schließlich zur Musikkarriere wechselte. Das Selbstbewusstsein hat die Pop-Sängerin auf jeden Fall behalten, denn die phänomenale Bühnenpräsenz scheint ihr im Blut zu liegen.
Nina Chuba ist ausnahmslos das Gesicht einer neuen Generation jünger Künstlerinnen, die Probleme und Gefühle vieler junger Menschen in ihren Songs verarbeitet. Ihr Erfolgsrezept? Die Dinge einfach aussprechen, die jeder denkt, aber gesellschaftlichen Werten widersprechen können.
„Wir alle haben doch jemanden, den wir richtig scheiße finden, oder?“, fragt die Sängerin ihre Fans und bekommt schnell Resonanz. „Ich möchte alle Mittelfinger oben sehen“, stimmt Chuba ihren Song „Ich Hass Dich“ ein, der zur absoluten Tanzhymne des Abends wird.
„Bin froh, dass ich meinen Tourabschluss in Berlin habe“ – Emotionaler Abschied zum Schluss
Nach anderthalb Stunden elektrisierender Bühnenshow samt Konfettikanonen, Flammenwerfern und Tanzeinlagen verabschiedet sich die Pop-Musikerin vorerst mit ihrem Song „Fahr zur Hölle“, bevor die Bühne sich verdunkelt. Kurz darauf werden die „Zugabe“-Schreie aus den Reihen immer lauter, bis Nina Chuba noch einmal ihre Hits „Fata Morgana“ und „So lange her“ zum Besten gibt und spätestens jetzt ihre Tränen nicht mehr zurückhalten kann. „Das ist wie mein letzter Arbeitstag hier“, kündigt Chuba an, denn sie nehme sich jetzt erstmal eine Pause.
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„Ich bin so froh, dass ich meinen Tourabschluss hier in Berlin haben konnte“, sagt die Sängerin zum Abschluss des Konzerts, bevor sie die Bühne verlässt. Und spätestens nach diesem Abend wird klar, dass heute kein Abschied für immer war.
















