Fußball-Bundesliga: Union Berlin verliert in Bremen nach Traumtor durch Grüll | ABC-Z

• Eigentich ein klassisches Unentschieden, das durch ein Traumtor entschieden wurde
• Sturmspitze Andrej Ilic musste bereits in der 29. Minute vom Feld
• Nach dem Rückstand war Union zu einfallslos

Zum Auftakt des achten Spieltags in der Fußball-Bundesliga hat der 1. FC Union Berlin bei Werder Bremen mit 0:1 verloren (0:0). Durch die Niederlage verbleiben die Köpenicker vor den restlichen Partien des Wochenendes mit weiterhin zehn Punkten auf Rang zehn.

Das Spiel begann temporeich und bot gleich viele, intensive Zweikämpfe. Klare Torchancen jedoch ließen eine ganze Weile auf sich warten. Ein paar Versuche aus der Distanz (Andrej Ilic für Union, 8. Minute, Yukinari Sugawara, 22., und Marco Grüll, 28., für Werder) – mehr war nicht. Schlechte Nachrichten für die Berliner gab es dann in der 29. Minute, als Ilic wegen „Unwohlsein“ ausgewechselt werden musste. Für ihn kam Tim Skarke in die Partie. Kurz vor der Pause dann doch noch zwei gute Chancen für die Gäste. Zunächst setzte Ilyas Ansah einen Distanzschuss nach eigenem, hohen Ballgewinn nur knapp neben den rechten Pfosten (43.). In der zweiten Minute der Nachspielzeit war es Danilo Doekhi nach Ecke von Christopher Trimmel, der den Ball knapp über das das Tor köpfte.

Die zweite Halbzeit hingegen begann mit einer dicken Chance für Werder. Nach einem unglücklichen Klärungsversuch von Christopher Trimmel war der völlig freistehende Jens Stage aber offenbar zu überrascht, um den Ball aus wenigen Metern kontrolliert auf das Tor zu bringen (48.). Was folgte, war jede Menge Leerlauf. Ehe Bremens Grüll in der 72. Minute vom rechten Strafraumrand ein Traumtor aus seinem linken Fußgelenk und zur 1:0-Führung schlenzte. Es war zugleich der Endstand, weil Union in der Schlussphase zwar wollte, aber nicht konnte.

Nach einem typischen 0:0-Spiel, das Union mit 0:1 verliert, mag die Wahl überraschen. An sich bot aber zumindest die Berliner Defensive eine blitzsaubere Leistung in Bremen. Einmal mehr besonders auffällig in der Innenverteidigung: Danilo Doekhi. Der 27-Jährige ist seit Wochen in bestechender Form, fing erneut Pässe ab, blockte Schüsse und gewann den überragenden Teil seiner Zweikämpfe. Ob am Boden oder in der Luft. Mit 81 Prozent angekommener Pässe und einer guten Kopfball-Chance nach Ecke war er auch im Spiel mit Ball überzeugend. Einzig seinem Langholz fehlte die Präzision. Nur einer von fünf langen Bällen fand einen Mitspieler.

Einen schönen wie zugleich traurigen Moment gab es direkt vor Anpfiff der Partie. Denn wenige Stunde vor Spielbeginn war bekannt geworden, dass Werder-Legende Max Lorenz im Alter von 86 Jahren verstorben war. Der Vize-Weltmeister von 1966 und WM-Dritte von 1970 holte mit den Bremern eine deutsche Meisterschaft (1965) sowie einen DFB-Pokalsieg (1961). Ihm zu Ehren versammelten sich beide Mannschaften vor Beginn der Begegnung und verabschiedeten ihn zusammen mit den 41.800 Zuschauern im Stadion unter tosendem Applaus.

• Im vierten Auswärtsspiel der Saison blieb Union zum dritten Mal ohne Torerfolg
• Der xG-Wert für die statistisch zu erwartenden Treffer in dieser Partie: 0,84 (Werder) zu 0,74 (Union)
• War an alter Wirkungsstätte top motiviert und mit 33,6 km/h immerhin der schnellste Spieler des Abends: Oliver Burke

Christopher Trimmel (Union Berlin): “Es tut weh, weil ich schon das Gefühl hatte, dass es eigentlich keinen Sieger verdient hätte. Aber so ist der Fußball – ein Traumtor. Auch wenn wir es besser hätten verteidigen müssen. Tut weh.”

Victor Boniface (Werder Bremen): “Union ist ein wirklich gutes Defensiv-Team. Aber wir haben gewonnen. Und ich bin es aus meiner Zeit in Belgien gewohnt, gegen solche Mannschaften zu spielen. (…) Das Tor war das Tor der Saison. Wirklich wunderschön.”

Sendung: rbb24 Inforadio, 24.10.2025, 20:15 Uhr