Trump will 280.000 chinesische Studenten loswerden | ABC-Z

Washington. Visa-Entzug ohne Vorwarnung: Außenminister Rubio kündigt akademische Säuberung an – betrifft auch Top-Forscher in Schlüsselbereichen.
Indien ist mit 330.000 Spitzenreiter. Dann kommt schon China – mit 280.000 Studenten. Die beiden Supermächte stellen über 50 Prozent der über 1,1 Millionen Auslands-Studenten, die an amerikanischen Universitäten eingeschrieben sind; meist in Naturwissenschaften und Mathematik.
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Das soll sich ändern. In einem beispiellosen Schritt hat Außenminister Marco Rubio am Mittwochabend verfügt, dass gesondert für Studenten aus dem Reich der Mitte ab sofort Alarmstufe Rot gilt. Visa für China-Studenten würden „konsequent widerrufen”, sagte Rubio ohne nähere inhaltliche Begründung.
Rubio hat es nun besonders auf chinesische Studenten abgesehen
Unter denen, die demnach die Vereinigten Staaten verlassen müssten, seien auch Studenten mit Verbindungen zur Kommunistischen Partei Chinas oder mit Studienfächern in „kritischen Bereichen”. Welche das genau sind, sagte der Sohn kubanischer Einwanderer nicht.

Immer mehr auf Maga-Kurs: Außenminister Marco Rubio hat es gesondert auf Studenten aus China abgesehen.
© AFP | ALEX WROBLEWSKI
Die gezielte Maßnahme gilt nach Angaben von Insidern in US-Regierungskreisen als „Druckmittel”, um Peking im laufenden Handelskrieg zu Zugeständnissen zu bewegen. Rubio will das Verfahren zur „akademischen Abschiebung” von Chinesen mit dem Heimatschutzministerium vorantreiben. Deren Chefin, Kristi Noem, hatte US-Universitäten wie Harvard vor wenigen Tagen vorgeworfen, „mit der Kommunistischen Partei Chinas zu kooperieren“.
Die USA profitieren von hochbegabten Studenten aus China
Sie bezog sich dabei auf sicherheitspolitisch sensible Forschungsprojekte, bei denen amerikanische mit chinesischen Wissenschaftlern zusammenarbeiten würden. Amerikanische Universitäten profitieren seit Jahrzehnten davon, dass sie hochbegabte Studenten aus China anziehen können.
Mit der „China-Studenten-raus-Aktion” lässt die Trump-Regierung die angespannten Beziehungen zwischen Washington und Peking weiter eskalieren. Vorbei sind die Zeiten, als es nicht unüblich war, dass hochrangige Funktionäre der Kommunistischen Partei Chinas ihren Nachwuchs beim Klassenfeind ausbilden ließen. Chinas Staatschef Xi Jinping etwa schickte seine Tochter Xi Mingze kurz nach 2010 unter einem Alias-Namen an die Elite-Uni Harvard. Deren Professoren waren vorher ins Bild gesetzt worden.
Entspannung im Handelskonflikt – China und USA senken gegenseitige Zölle
Mit der von Rubio angekündigten Aktion betreten die USA kein Neuland. Bereits 2020 beschlossen Beamte der ersten Trump-Regierung, die Visa von Tausenden chinesischen Doktoranden und Forschern einzukassieren, die direkte Verbindungen zu Militäruniversitäten in China hatten. Der Plan scheiterte – auch an der US-Justiz. Diesmal sind wieder Klagen gegen die US-Regierung vorprogrammiert.