Wirtschaft

Donald Trumps Regierung erhöht Zölle gegen China auf 145 Prozent ++ Liveticker | ABC-Z

Für 90 Tage werde man ebenfalls die Gegenmaßnahmen zu US-Zöllen aussetzen, sagt Ursula von der Leyen. Zuvor hatte die überraschende Zollwende von US-Präsident Donald Trump für Kurssteigerungen an den Börsen gesorgt – was die Demokraten Insiderhandel im Umfeld des Präsidenten wittern lässt. Alle Entwicklungen im Liveticker.

US-Präsident Donald Trump hat für viele Länder eine Zollpause verkündet. 90 Tage lang solle nun verhandelt werden, in dieser Zeit gilt nur der neue Basiszoll in Höhe von zehn Prozent. Der Zollstreit zwischen den USA und China spitzt sich dagegen weiter zu, auch wenn Trump nun einen Deal doch für möglich hält. Inzwischen erholen sich die Aktienkurse deutlich.

Alle Entwicklungen zum Handelskonflikt und Zöllen im Liveticker:

17:32 Uhr – US-Zollaufschlag für China erhöht sich auf 145 Prozent

Es ist die nächste Zuspitzung im Zollstreit. Die US-Regierung erhöht den Zollaufschlag für China auf 145 Prozent.

Im Handelsstreit mit China geht US-Präsident Donald Trump noch härter vor als bisher bekannt. Trump hatte den Satz für die Volksrepublik am Mittwoch nach eigenen Angaben auf 125 Prozent erhöht – dies gilt jedoch zusätzlich zu einem Aufschlag von 20 Prozent vom März, wie das Weiße Haus nun erläuterte.

15:50 Uhr – „Größtes Marktmanipulationsprogramm der Welt“ – Demokrat fordert Untersuchung zu Trump-Post

Ein US-Senator hat nach Donald Trumps Zurückrudern bei den Zöllen eine Untersuchung zu möglichem Insiderhandel gefordert. „Wer in der Regierung wusste von Trumps Kurswechsel bei den Zöllen im Voraus? Hat jemand Aktien gekauft oder verkauft und auf Kosten der Öffentlichkeit profitiert?“, schrieb der demokratische Senator Kaliforniens, Adam Schiff, am Mittwoch auf X. Er kündigte an, dem Weißen Haus zu schreiben, um Antworten zu erhalten.

Hintergrund der Anschuldigung ist ein Post des US-Präsidenten Donald Trump wenige Minuten nach der Öffnung der New Yorker Börse am Mittwoch auf seinem sozialen Medium Truth Social. Darin schrieb Trump, es sei ein „großartiger Zeitpunkt“, Aktien zu kaufen. Nur wenige Stunden später setzte er dann die Zölle für die meisten Länder aus, was zu einem Aufschwung an den Börsen führte.

Auch die demokratischen Mitglieder des Ausschusses für Finanzdienstleistungen kritisierten das Vorgehen des US-Präsidenten scharf. Trump sei „buchstäblich in das größte Marktmanipulationsprogramm der Welt“ verwickelt, erklärten sie auf X.

Das Weiße Haus indes erklärte, Trump habe die Öffentlichkeit lediglich „beruhigen“ wollen. Es liege in der Verantwortung des Präsidenten, dies „angesichts der ständigen Panikmache der Medien“ zu tun, sagte Sprecher Kush Desai der „Washington Post“.

12:45 Uhr – EU setzt Gegenmaßnahmen zu US-Zöllen vorerst aus

Die EU hat sich nach Angaben von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen darauf geeinigt, die am 15. April fälligen Gegenmaßnahmen auf US-Zölle für 90 Tage auszusetzen. Man sei verhandlungsbereit, es blieben jedoch alle Optionen auf dem Tisch, erklärte von der Leyen.

11:42 Uhr – Dax fünf Prozent im Plus

Als am Donnerstagmorgen in Frankfurt der Handel begann, schoss der Dax um acht Prozent hinauf, lag kurzzeitig bei 21.291,15. Nach dem anfänglichen Höhenflug ging es dann wieder leicht bergab, mittlerweile – Stand: 11:47 Uhr – steht der Index bei 20.728 Punkten, was einem Plus von fünf Prozent seit Börsenbeginn entspricht.

11:30 Uhr – Von der Leyen schweigt zu Gegenzöllen

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat die von US-Präsident Donald Trump verkündete Aussetzung der meisten US-Zölle als „wichtigen Schritt zur Stabilisierung der Weltwirtschaft“ begrüßt, aber nichts zu von der EU schon früher angekündigten Gegenmaßnahmen gesagt. „Klare, vorhersehbare Bedingungen sind für das Funktionieren von Handel und Lieferketten unerlässlich“, sagte von der Leyen am Donnerstag. Ob die EU die von ihr wegen früherer US-Zollschritte angekündigten Zollschritte jetzt noch umsetzen wird, sagte sie nicht.

Trump hatte in der vergangenen Woche höhere Zölle für Waren aus zahlreichen Ländern angekündigt, darunter 20 Prozent für EU-Staaten. Am Mittwoch sagte er dann, dieser Schritt werde für 90 Tage teilweise ausgesetzt. Statt 20 sollten in dieser Zeit 10 Prozent Zoll erhoben werden. Allerdings hatte er schon vor diesem Hin und Her Zölle von 25 Prozent auf Stahl und Aluminium verhängt, woraufhin die EU Zölle im Umfang von rund 20 Milliarden Euro auf Waren aus den USA ankündigte, die ab der kommenden Woche schrittweise in Kraft treten sollen.

10:13 Uhr – Chinesische Amazon-Verkäufer ziehen sich aus den USA zurück

Chinesische Anbieter auf Amazon bereiten sich wegen der drastischen Zölle von US-Präsident Donald Trump auf Preiserhöhungen in den USA vor oder erwägen den Rückzug aus dem Markt. „Das ist nicht nur ein Steuerproblem. Die gesamte Kostenstruktur wird damit völlig überfordert“, sagte Wang Xin, Vorsitzende der Shenzhen Cross-Border E-Commerce Association, die mehr als 3000 Amazon-Verkäufer vertritt. „Für alle in der grenzüberschreitenden E-Commerce-Branche ist das ein beispielloser Schlag.“

09:59 Uhr – Taiwan bereit für Zoll-Verhandlungen mit Trump

Taiwan sieht sich für Verhandlungen über Zölle mit den USA gut vorbereitet. Die ostasiatische Inselrepublik habe Kommunikationskanäle mit Washington eingerichtet, sagte Taiwans Außenminister Lin Chia-lung. Die von US-Präsident Donald Trump angekündigte 90-Tage-Pause der wechselseitigen Zölle ermögliche es, Gespräche über die Wirtschafts- und Handelskooperation zwischen Taiwan und den USA zu führen.

Die USA sind Taiwans wichtigster Verbündeter in der Auseinandersetzung mit China. Vor Reportern sagte Lin, dass sich Taiwan durch eine Partnerschaft mit den USA inmitten der Umstrukturierung globaler Lieferketten „eine vorteilhaftere und wirtschaftlich stabilere Position sichern könnte“, was die Beziehungen beider Länder verbessern und schützen würde.

09:08 Uhr – Dax steigt um 8,2 Prozent

Der Deutsche Aktienindex (Dax) ist zum Handelsbeginn um 8,24 Prozent auf 21.291,15 Punkte gestiegen. Die Anleger reagierten damit auf die Entscheidung von US-Präsident Donald Trump, Sonderzölle für zahlreiche Länder auszusetzen.

08:42 Uhr – Von der Leyen: „Pause“ für US-Zölle wichtiger Schritt für stabile Weltwirtschaft

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat die von US-Präsident Donald Trump angekündigte „Pause“ im weltweiten Zollstreit begrüßt. „Das ist ein wichtiger Schritt, um die Weltwirtschaft zu stabilisieren“, erklärte von der Leyen auf X. „Klare, vorhersehbare Bedingungen sind von elementarer Bedeutung, damit Handel und Lieferketten funktionieren.“ Die EU sei weiter bereit, mit Trump zu verhandeln. Von der Leyen wiederholte das Angebot der EU, gegenseitig alle Zölle auf bestimmte Industriegüter abzuschaffen.

07:23 Uhr – Australien weist China-Avancen zurück

Im Ringen um eine Antwort auf Trumps Zollpolitik weist Australien einen Vorstoß Chinas zur Zusammenarbeit zurück. „Wir werden nicht mit China Händchen halten“, sagte der stellvertretende Ministerpräsident Richard Marles dem Sender Sky News. Er bezog sich damit auf den Vorschlag des chinesischen Botschafters in Australien, Xiao Qian, dass sich die beiden Länder in Reaktion auf die jüngsten Entwicklungen in der Handelspolitik „die Hände reichen“ sollten. Marles sagte weiter, Australien werde dies nicht tun, sondern vielmehr seinen Handel breiter aufstellen und die Verbindungen unter anderem zur EU, zu Großbritannien und Indien stärken. China ist der größte Handelspartner Australiens.

07:08 Uhr – EU-Energie-Kommissar: EU könnte mehr Erdgas von den USA kaufen

Unter dem Druck der US-Zollpolitik erwägt die Europäische Union, ihre Erdgasimporte aus den Vereinigten Staaten nach oben zu schrauben. Das sagte EU-Energiekommissar Dan Jorgensen in einem Interview der „Financial Times“.

06:52 Uhr – Viele Berater wussten nicht Bescheid – so erklärt Trump seine Zollwende

US-Präsident Donald Trump begründet seinen Schwenk bei den internationalen Zöllen mit der Nervosität der anderen. Zu seinem Kurswechsel befragt, sagte Trump im Weißen Haus: „Ich fand, dass die Leute ein bisschen aus der Reihe tanzten. Sie wurden aufgeregt, sie wurden ein bisschen aufgeregt und hatten ein bisschen Angst.“ Er ergänzte: „Man muss flexibel sein.“

Die „New York Times“ berichtet, dass hochrangige Mitglieder von Trumps Team hinter den Kulissen eine Panik an den Finanzmärkten fürchteten. Finanzminister Scott Bessent und andere im Team des Präsidenten, darunter Vizepräsident J.D. Vance, hätten auf einen strukturierteren Ansatz für den Handelskonflikt gedrängt; ein Ansatz, der sich mehr auf China fokussiere. „Viele von Trumps ranghöchsten Beratern und Beamten wussten bis zur letzten Minute nichts von diesem bedeutenden Politikwechsel, denn noch am Mittwochmorgen erklärte Trump, dass er an seinem bisherigen Plan festhalten würde“, berichtet die Zeitung.

05:33 Uhr – Kursanstiege auf breiter Front in Asien – Anzeichen für Plus von bis zu neun Prozent in Europa

Nach der überraschenden Ankündigung von Trump, die von ihm verhängten hohen Zölle gegen Dutzende von Ländern vorübergehend zu senken, erholen sich auch die Aktien in Asien. Der japanische 225 Werte umfassende Nikkei-Index legte am frühen Morgen um 8,3 Prozent zu, der breiter gefasste Topix notierte 7,5 Prozent höher. Der südkoreanische Kospi-Index stieg nach Beginn des Handels um bis zu 5,5 Prozent. Die Aktienindex-Futures für Europa, die vor Öffnung der Börsen gehandelt werden, legten bereits um mehr als neun Prozent zu.

Auch chinesische Aktien konnten am Donnerstag Gewinne verzeichnen, allerdings fielen diese deutlich geringer aus, da die von US-Präsident Trump verkündete Zollpause für China nicht gilt. Vielmehr erhöhte er den Zollsatz für das Land auf 125 Prozent. Der chinesische Yuan fiel daher auf den tiefsten Stand seit 2007

Die Ölpreise gaben am frühen Donnerstagmorgen angesichts des verschärften Handelskriegs zwischen den USA und China um rund 1 Prozent nach. Am Mittwoch hatten sich die Ölpreise noch von einem Vierjahrestief erholt.

Zuvor hatte der Zollschwenk bereits die US-Aktienmärkte nach oben katapultiert. Der Dow Jones Index machte die deutlichen Kursverluste der vergangenen drei Handelstage am Mittwoch innerhalb von Minuten wett und schloss mit einem Gewinn von 7,9 Prozent. Der marktbreite S&P 500 legte um 9,5 Prozent, der von den großen Technologieaktien dominierte Nasdaq 100 sogar um zwölf Prozent zu.

03:25 Uhr – Deutliche Erholung der Börse Tokio

Die Aktienbörse in Tokio setzt zur Aufholjagd an. Nach der kräftigen Kurserholung an der Wall Street schoss auch der 225 Werte umfassende Nikkei-Index in Tokio steil nach oben. Runde eine Stunde nach Handelsbeginn notierte das Börsenbarometer einen satten Aufschlag von 2.664,62 Punkten oder 8,40 Prozent und notierte beim Zwischenstand von 34.378,65 Punkten.

03:10 Uhr – Vietnam: Verhandeln mit den USA über Handelsabkommen

Vietnam und die USA haben sich darauf geeinigt, Verhandlungen über ein Handelsabkommen aufzunehmen. Dies teilt die vietnamesische Regierung nach einem Treffen des stellvertretenden vietnamesischen Ministerpräsidenten Ho Duc Phoc mit dem US-Handelsbeauftragten Jamieson Greer in Washington mit. Dabei werde es auch um die Beseitigung möglichst vieler nicht-monetärer Handelshemmnisse gehen.

Mittwoch, 9. April

23:35 Uhr – Trumps Zollpause lässt US-Börsen kräftig steigen

Die überraschende Zollpause von Donald Trump katapultiert die US-Börsen nach tagelanger Talfahrt nach oben. Der Dow Jones Industrial machte die Kursverluste der vergangenen drei Handelstage innerhalb von Minuten wett und schloss mit einem Plus von 7,87 Prozent bei 40.608,45 Punkten. Für den marktbreiten S&P 500 ging es am Ende um 9,52 Prozent auf 5.456,90 Zähler aufwärts. Der von den großen Technologieaktien dominierte Nasdaq 100 gewann gar 12,02 Prozent auf 19.145,06 Punkte.

22:38 – Auto-Zölle liegen nicht auf Eis – Kritik aus der US-Branche

US-Branchenverbände aus der Autoindustrie kritisieren Trump. Dessen Zoll-Aussetzung betrifft nicht die 25-prozentigen Zölle auf Automobilimporte. Auch die angekündigten Zölle auf Autoteile wurden nicht ausgesetzt. Die Regionalkammer Detroit und MichiganAuto fordern in einer Erklärung, Trump müsse die komplexe internationale Lieferkette der Automobilindustrie vor einer schädlichen Fragmentierung schützen, die ihre globale Wettbewerbsfähigkeit schwäche. „Michigans führende Industrie, die Lieferketten und die Beschäftigten, die sie tragen, werden weiterhin unter der Unsicherheit und den Störungen dieser schwankenden Handelspolitik zu leiden haben“, heißt es.

21:48 Uhr – Trump geht weiter von Deal mit China aus

Im Zollstreit mit China geht US-Präsident Donald Trump weiterhin davon aus, eine Verhandlungslösung zu finden. „China will einen Deal machen“, sagte der Republikaner, kurz nachdem er die Sonderzölle gegen das Land weiter erhöht hatte. „Sie wissen nur nicht so recht, wie sie es angehen sollen.“ Die Chinesen seien „ein stolzes Volk“ und Präsident Xi Jinping „ein stolzer Mann“, betonte Trump. Das Land werde aber „schon einen Weg finden“.

Zuvor hatte der US-Präsident die Zölle auf Importe aus China auf 125 Prozent erhöht, während er gleichzeitig für andere Länder bestimmte Zölle vorübergehend aussetzte. Zuletzt hatte Peking als Antwort auf eine vorherige US-Zollerhöhung ebenfalls Gegenzölle verkündet. Trump erklärte nun, er habe „eine 90-tägige Pause für diejenigen eingeräumt, die keine Vergeltungsmaßnahmen ergriffen haben“.

dpa/AFP/AP/rtr/fhs/saha

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