Trump-Nähe schadet Konservativen: Labor-Amtsinhaber triumphiert in Australien | ABC-Z

Trump-Nähe schadet Konservativen
Labor-Amtsinhaber triumphiert in Australien
03.05.2025, 14:03 Uhr
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Für Australien ist es eine Besonderheit: Zum ersten Mal seit 20 Jahren gelingt einem Regierungschef die Wiederwahl. Geholfen haben dürfte Amtsinhaber Albanese die Nähe seines Herausforderers zu dem auch in Australien unbeliebten US-Präsidenten.
Bei der Parlamentswahl in Australien zeichnet sich ein klarer Sieg für die amtierende sozialdemokratische Labor Party von Premier Anthony Albanese ab. Der 62-Jährige wäre damit der erste Regierungschef seit mehr als 20 Jahren, der eine zweite Amtszeit antreten kann. “Anthony Albanese bleibt Premier”, berichtete der australische Sender ABC und verwies wie andere Medien auf Prognosen zum Wahlausgang. Albanese-Anhänger brachen in Jubel aus.
Nach Auszählung eines Viertels der Stimmen kam Labor auf 52 Sitze im Parlament. Die rechtskonservative Koalition aus Liberalen und Nationalen von Peter Dutton lag nur bei 26 Sitzen. Für eine absolute Mehrheit sind 76 Mandate nötig. Die Verluste der Koalition seien so groß, dass Dutton keine Möglichkeit mehr habe, eine Regierung zu bilden, berichtete die Zeitung “Sydney Morning Herald”.
Rund 18,1 Millionen Australier waren aufgefordert, die 150 Abgeordneten im Parlament in Canberra zu wählen. Albanese hatte mit seinem Wahlsieg vor drei Jahren ein Jahrzehnt konservativer Regierungen in Australien beendet.
Eine zentrale Rolle im Wahlkampf spielten neben der Klimapolitik wirtschaftliche Fragen wie hohe Preise und Wohnkosten. Albanese kündigte an, die Wohnkrise im Land anzugehen und die Gesundheitskosten der Bürger zu senken. Oppositionsführer Dutton kündigte insbesondere an, die Treibstoffkosten durch niedrigere Steuern zu senken.
Ein weiteres bestimmendes Wahlkampfthema war der Umgang mit der aggressiven Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump, der auch Australien mit Einfuhrzöllen in Höhe von zehn Prozent belegt hatte. Duttons als zu groß empfundene Nähe zu Trump hatte ihn laut Umfragen zuletzt Zustimmung gekostet.