Landeslabor bestätigt erste Vogelgrippe-Fälle in Berlin | ABC-Z

In Brandenburg sind innerhalb weniger Tage Tausende Vögel an der Geflügelpest gestorben – und die Krankheit breitet sich rasant aus. Am Freitag wurden die ersten Fälle in Berlin bestätigt. Zoo und Tierpark haben bereits reagiert.
Zum ersten Mal in diesem Jahr ist in Berlin bei zwei Kranichen die Vogelgrippe nachgewiesen worden. Zwei verendete Kraniche seien im Landeslabor Berlin-Brandenburg positiv auf Vogelgrippe getestet worden, erklärte eine Sprecherin der zuständigen Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz am Freitag. Somit gebe es zwei Verdachtsfälle. Nun testet das Friedrich-Loeffler-Institut in Greifswald die Proben. Ein endgültiger Befund steht noch aus.
Ein Kranich sei im Pankower Ortsteil Buch gefunden worden, der andere im Bezirk Marzahn-Hellersdorf, so die Senatsverwaltung am Donnerstag.
Die Vogelgrippe breitet sich derzeit in Deutschland stark aus. Auch in Brandenburg gibt es einen drastrischen Ausbruch der Krankheit bei Kranichen und in Geflügelbetrieben, Tausende Vögel sind in den vergangenen Tagen bereits an einer Infektion mit dem H5N1-Virus gestorben.
Die Vogelgrippe, auch Geflügelpest genannt, ist eine hochansteckende und bei vielen Vogel- und Geflügelarten rasch tödlich verlaufende Infektionskrankheit. Ehemals war das Virus im Zusammenhang mit dem Vogelzug nur während der kalten Jahreszeit hierzulande präsent. Mittlerweile gibt es das ganze Jahr hindurch Nachweise, wenn auch mit saisonalen Schwankungen.
In den vergangen zehn Jahren wurden nach Angaben der Verbraucherschutzverwaltung 1.203 Wildvögel amtlich mittels PCR auf die Krankheit untersucht. Bei 133 Tieren war das Ergebnis positiv. Bei gehaltenen Vögeln habe es in den vergangenen zehn Jahren zwei Ausbrüche gegeben. Einer von ihnen war bei einer Geflügelkleinsthaltung, der andere im Zoologischen Garten.
In Berlin sind demnach in erster Linie Wildvögel betroffen. “Zahl und Größe von Hausgeflügelbeständen sind in Berlin eher gering”, wie es hieß. Nach Vorliegen einer Risikobewertung durch die zuständigen Veterinärbehörden können bei Bedarf entsprechende Maßnahmen angeordnet werden. Laut dem Landesverband des Naturschutzbunds (Nabu) gibt es in Berlin nur eine relativ kleine Kranichpopulation. “Aber natürlich macht das Virus nicht an den Landesgrenzen Halt. Die Zugvögel fliegen auch über Berlin”, sagte eine Sprecherin.
Im Zoo und Tierpark gibt es bislang noch keine Fälle von Vogelgrippe, wie Sprecherin Svenja Eisenbarth am Donnerstag sagte. Zoo und Tierpark stünden im engen Austausch mit den zuständigen Behörden. Demnach ergreifen sie aus eigenem Antrieb vorsorgliche Maßnahmen zum Schutz der Tierbestände. “Um das Risiko einer Einschleppung zu minimieren, werden die besonders empfänglichen Vogelarten nun vorzeitig in ihre Winterquartiere gebracht”, sagte Eisenbarth weiter. Ursprünglich sei der Umzug in die Winterquartiere in zwei Wochen geplant gewesen.
Im Tierpark sind es demnach insbesondere Pelikane sowie Gänse, Enten und Hühner, die vorzeitig in die Winterquartiere gebracht werden. Im Zoo betrifft dies unter anderem Pelikane, die Vögel des Sumpfvogelpanoramas, weitere Enten, Perlhühner und Schwäne. Wegen eines Vogelgrippe-Falls war der Zoo 2022 von November an für mehrere Wochen geschlossen.
Sendung: rbb24 Inforadio, 24.10.2025, 7 Uhr













