Vater meldet sich aus Russland: Elon Musk teilt wieder brav Trump-Beiträge | ABC-Z

Vater meldet sich aus Russland
Elon Musk teilt wieder brav Trump-Beiträge
09.06.2025, 19:45 Uhr
War es das mit dem Streit? Nach dem unglaublichen Zerwürfnis der vergangenen Tage zwischen Elon Musk und Donald Trump scheint der Tech-Milliardär sich dem US-Präsidenten wieder anzubiedern – zumindest bei einem Thema, bei dem es keine ideologischen Gräben zwischen den beiden gibt.
Nachdem Tech-Milliardär Elon Musk in seiner Fehde mit US-Präsident Donald Trump zuletzt einen umstrittenen Post über letzteren wieder gelöscht hatte, macht er nun offenbar weitere Schritte auf den Regierungschef der USA zu. Kommentarlos teilt er den Screenshot eines Online-Beitrags von Trump – und zeigt sich damit als politischer Unterstützer. In dem Beitrag zu den jüngsten Protesten in Los Angeles heißt es unter anderem: “Gouverneur Gavin Newscum und ‘Bürgermeister’ Bass sollten sich bei den Menschen in Los Angeles für ihre absolut schreckliche Arbeit entschuldigen, die sie geleistet haben, und dazu gehören nun auch die anhaltenden Unruhen in L.A. Das sind keine Demonstranten, sondern Unruhestifter und Aufrührer.”
Trump befindet sich derzeit im Clinch mit dem Gouverneur von Kalifornien, Gavin Newsom, den er regelmäßig wie in dem Beitag auch als “Newscum” bezeichnet – ein Wortspiel mit dem englischen Begriff “scum”, der auf Deutsch “Abschaum” bedeutet. Musk teilte zudem einen Beitrag des US-Vizepräsidenten JD Vance, der wiederum einen Trump-Beitrag enthält, in dem dieser eine harte Hand im Vorgehen gegen eine angeblich “Migranten-Invasion” in Los Angeles ankündigt.
Musk bewegt sich damit nach einer öffentlich ausgetragenen Schlammschlacht wieder weiter auf Trump zu. Das Zerwürfnis hatte über die unterschiedlichen Meinungen von Trump und Musk zur Steuerpolitik begonnen, die Trump plant. Laut Musk würde diese “Amerika in den Bankrott” treiben und zu einer immer gigantischeren Staatsverschuldung führen. Zudem behauptete Musk im Zuge des Streits, dass Trumps Name in den Akten über den US-Milliardär Jeffrey Epstein der wahre Grund sei, warum sie nicht vollständig veröffentlicht worden seien.
Epstein-Beitrag wieder gelöscht
Er bezog sich damit auf den Missbrauchsskandal um Epstein, der 2019 tot in seiner Gefängniszelle aufgefunden wurde. Epstein war ein früherer Nachbar Trumps in Florida. Dem Investmentbanker wurde vorgeworfen, zahlreiche Mädchen und junge Frauen missbraucht und Prominenten wie dem britischen Prinzen Andrew zugeführt zu haben.
Später löschte Musk den betreffenden Beitrag wieder. Trump indes warnte Musk vor “sehr schwerwiegenden Folgen” falls dieser künftig Demokraten unterstützen sollte. “Wenn er das tut, dann muss er den Preis dafür bezahlen”, sagte der US-Präsident dem Sender NBC News in einem Interview. Die Proteste in Los Angeles nutzt Musk nun offenbar dafür, sich wieder Trump anzunähern. Beim Thema Migration vertreten er und Trump ähnliche Meinungen.
Musks Vater meldet sich aus Moskau
Unterdessen hat sich auch Elon Musks Vater, der mit seinem Sohn zwischenzeitlich über Jahre keinen Kontakt gehabt haben soll, zu dem Streit geäußert. Gegenüber russischen Medien versuchte er, dessen hitzigen Schlagabtausch mit Trump herunterzuspielen. “Wissen Sie, sie stehen seit fünf Monaten unter großem Stress – geben Sie ihnen eine Pause”, zitiert die Zeitung “Iswestija” Errol Musk.
“Sie sind sehr müde und gestresst, da kann man so etwas erwarten.” Trump werde sich durchsetzen. “Er ist der Präsident, er wurde zum Präsidenten gewählt. Elon hat einen Fehler gemacht, denke ich. Aber er ist müde, er ist gestresst.” Der Streit sei “nur eine kleine Sache” und werde “morgen vorbei sein”. Errol Musk äußerte sich dem Bericht zufolge während eines Moskau-Besuchs.
Der 1946 geborene Vater des Tesla-Chefs tritt bisweilen in den Medien auf – und kommentiert dabei gerne das Tun seines Sohnes oder die Weltpolitik. In Moskau soll er dabei Berichten zufolge auch Kriegsnarrative Russlands wiederholt haben, etwa die Behauptungen über angebliche Biowaffenlabore in der Ukraine.