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Was bislang über den Angriff am Hamburger Hauptbahnhof bekannt ist | ABC-Z


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Stand: 23.05.2025 23:02 Uhr

Am Hamburger Hauptbahnhof werden am frühen Abend mehrere Menschen mit einem Messer angegriffen. Die Polizei nimmt eine Frau fest. Die Hintergründe sind noch unklar. Was bisher bekannt ist – und was nicht.

Bei einem Messerangriff im Hamburger Hauptbahnhof sind mehrere Menschen verletzt worden. Der Polizei zufolge stach eine Person auf dem Bahnsteig zwischen den Gleisen 13 und 14 wahllos um sich.

Der Polizei lag auch am späten Abend noch keine gesicherte Zahl der Verletzten vor. Die Feuerwehr sprach von 17 Verletzten. Vier von ihnen seien am frühen Abend lebensbedrohlich, sechs schwer und sieben leicht verletzt worden, hieß es. Alle seien in Krankenhäuser gebracht worden.

Polizei und Rettungskräfte waren mit einem Großaufgebot im Einsatz.

Die Polizei teilte mit, dass eine 39 Jahre alte Frau festgenommen worden sei. Sie habe sich widerstandslos festnehmen lassen, sagte Polizeisprecher Florian Abbenseth. Ein Messer sei sichergestellt worden. Die Tatverdächtige hat Abbenseth zufolge die deutsche Staatsangehörigkeit.

Die Ermittler gehen davon aus, dass es sich um eine Einzeltäterin handelt. Die Hintergründe der Tat sind noch völlig unklar, die Ermittlungen dauern an. Allerdings geht die Polizei derzeit nicht von einer politischen Motivation aus. Dafür gebe es bislang keine Hinweise, so Abbenseth. Die Ermittlungen würden nun eher der Frage nachgehen, ob sich die Frau in einem psychischen Ausnahmezustand befunden habe.

Der Hamburger Hauptbahnhof gehört zu den am stärksten frequentierten Verkehrsknotenpunkten in Deutschland. Im freitäglichen Feierabendverkehr herrscht dort regelmäßig dichtes Gedränge.

Rund um den Hamburger Hauptbahnhof gilt seit dem 1. Oktober 2023 ein Waffenverbot. Mitte Dezember 2024 hatte der Senat außerdem ein Messerverbot im öffentlichen Nahverkehr erlassen. Es gibt allerdings keine Kontrollen vor Ort, sagt NDR-Reporter Heiko Sander. Offenbar entschlossene Täter ließen sich vom Verbot wohl nicht abschrecken, so Sander.

Aufgrund des laufenden Polizeieinsatzes seien die Gleise 11 bis 14 im Hamburger Hauptbahnhof gesperrt, teilte die Deutsche Bahn im Onlinedienst X mit. Es komme zu Verspätungen und Umleitungen im Fernverkehr. Servicekräfte der Deutschen Bahn sollen die Reisenden im Bahnhof betreuen.

Die Deutsche Bahn äußerte “tiefe Bestürzung” über den Messerangriff. “Unsere Gedanken und unser Mitgefühl sind bei den Verletzten”, hieß es in einer Mitteilung. 

Die Straßen Steintorbrücke und Steintordamm, die an der Südseite des Bahnhofs oberhalb der Gleise queren, wurden für den Straßenverkehr gesperrt. Treppen, die zu Gleisen hinabführen, sind von den Behörden blockiert.

Bundeskanzler Friedrich Merz äußerte sich nach dem Angriff bestürzt. Auf der Plattform X schrieb Merz: “Die Nachrichten aus Hamburg sind bestürzend. Meine Gedanken sind bei den Opfern und ihren Angehörigen. Mein Dank geht an alle Einsatzkräfte vor Ort für ihre schnelle Hilfe.”

Merz tauschte sich auch mit Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) über den Messerangriff am Hauptbahnhof aus. Tschentscher habe Merz in dem Telefonat über die Versorgung der Verletzten und die Situation vor Ort informiert, teilte Regierungssprecher Stefan Kornelius mit. Merz habe die Unterstützung der Bundesregierung angeboten.

Auch Tschentscher zeigte sich schockiert. Die Tat sei erschütternd, schrieb der SPD-Politiker auf der Plattform X. “Ich wünsche den Opfern der Tat viel Kraft und hoffe, dass auch die Schwerverletzten gerettet werden.”

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