Kultur

„Wackelkontakt“ von Wolf Haas: Unmöglich, dieses Buch | ABC-Z

Das ist eine so verdammt große Kunst: Der neue Roman von Wolf Haas Wackelkontakt liest sich ungeheuer leicht, er ist unterhaltsam wie ein gut geölter Thriller, gleichzeitig ist er derart anspruchsvoll, dass man schier verrückt wird vor intellektueller Begeisterung. Man darf hier nicht allzu viel von der Handlung verraten, der Roman lebt vor allem davon, dass sich die Handlung langsam, aber sicher zusammensetzt, und man würde jedem, der im Vorhinein zu viel weiß, die Freude an der Lektüre verderben.

Nur so viel zum Plot: Wir lernen Franz Escher kennen, einen alleinstehenden, schwer verschrobenen Mann um die 50 aus Wien, der als Trauerredner arbeitet und ansonsten nur zwei Leidenschaften hat: das Zusammensetzen von Puzzles und die Lektüre von Büchern über die Mafia. Wir lernen auch Elio Russo kennen, einen Mafioso, der die eigenen Leute verpfiffen hat (nur den Oberboss nicht), um im Rahmen eines Zeugenschutzprogramms auf freien Fuß zu gelangen. Er kriegt ein neues Gesicht verpasst, kann sich in Deutschland ein neues Leben aufbauen und zieht nach Wien. Mit einer Frau, die sein Schweigen über seine Vergangenheit respektiert, weil auch sie einiges zu verbergen hat. Die beiden haben eine Tochter, die für brachial viel Drama im Roman sorgen wird.

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