Sonnenallergie: Symptome, Behandlung, Vorbeugen | ndr.de | ABC-Z

Stand: 14.07.2025 11:15 Uhr
| vom
Sonnenallergie und Mallorca-Akne sind Hautreaktionen, die nach dem Sonnenbad auftreten können. Typische Symptome sind rote Pickel und Juckreiz an Beinen, Armen und Dekolleté. Was tun? Tipps zum Vorbeugen.
Eine sogenannte Sonnenallergie ist keine wirkliche Allergie. Man bezeichnet damit eine Reaktion der Haut, wenn sie längere Zeit ungeschützt dem Sonnenlicht und UV-Strahlung ausgesetzt war. Das Krankheitsbild wird auch als polymorphe Lichtdermatose (PLD) bezeichnet.
Symptome bei Sonnenallergie: Pickel, Quaddeln, Juckreiz
Symptome für eine Sonnenallergie sind Pickel, rote Flecken, Knötchen und Quaddeln auf der Haut. Sie bilden sich meist an Körperteilen, die direkt der Sonne ausgesetzt waren – wie an Gesicht, Hals, Dekolleté, Armen, Beinen oder Händen. Meist jucken die Stellen, manche Menschen verspüren auch ein Brennen auf der Haut. Manchmal beginnt der Ausschlag am Oberarm und wird dann von Jahr zu Jahr schlimmer. Auch auf den Fußrücken können Pickelchen auftreten. Betroffen sind vorwiegend hellhäutige Menschen.
Was ist der Unterschied zwischen Sonnenallergie und Mallorca-Akne?
Die Mallorca-Akne (Sommerakne) ist eine Variante der Sonnenallergie. Die Hautreaktion zeigt ähnliche Symptome wie die Sonnenallergie und ähnelt optisch einer Akne. Mallorca-Akne wird durch Fette und Emulgatoren in Sonnenschutzmitteln ausgelöst. In Kombination mit UV-Licht bilden diese Substanzen bestimmte Reizstoffe in den Talgdrüsen, die eine Entzündung verursachen – und das vor allem in Körperregionen mit vielen Talgdrüsen: im Gesicht, an Dekolleté und Oberkörper. Betroffen sind häufig Menschen zwischen 20 und 40 Jahren.
Sonnenallergie vorbeugen: Hoher Lichtschutzfaktor, Antihistaminika und Abhärtung
Es gibt viele Möglichkeiten, einer Sonnenallergie vorzubeugen oder sie zu behandeln:
- Für Sonnenallergiker ist vor allem ein sehr hoher Lichtschutzfaktor (LSF) bei Sonnenschutzmitteln wichtig. Empfohlen wird mindestens LSF 50.
- Tritt die Allergie auf, helfen kühlende, juckreizhemmende Cremes und Gele.
- Auch Allergietabletten, sogenannte Antihistaminika, lindern den Juckreiz.
- Als Sofortmaßnahme gilt: Raus aus der Sonne und viel kühlen, zum Beispiel mit feuchten Umschlägen.
Um einer Sonnenallergie vorzubeugen, kann man die Haut schon im Frühjahr mit künstlichem UV-A-Licht schrittweise abhärten. Alternativ jeden Tag ein bisschen länger in die Sonne gehen, aber immer mit hohem Lichtschutzfaktor. Wer Medikamente einnimmt, sollte beim Arzt abklären, ob es zu Wechselwirkungen bei längerer Sonneneinwirkung kommen kann.
Sonnenallergie – was tun? Kühlende Aloe-Vera-Creme und Zinksalbe
Wenn Pickel auftreten, können Quark oder Aloe-Vera-Cremes kühlen und die Entzündung hemmen. Zum Austrocknen der Sonnenpickel eignet sich Essigwasser. Zinksalbe gehört ins Urlaubsgepäck als erste Hilfe: Sie wirkt antientzündlich und juckreizhemmend.
Mallorca-Akne behandeln
Tritt eine Mallorca-Akne auf, sollte die Haut komplett abgedeckt und eventuell mit kalten Wickeln gekühlt werden. Betroffene sollten sich nur noch im Schatten aufhalten. Um einer Mallorca-Akne vorzubeugen, sollte man zu Produkten greifen, die keine Fette oder Emulgatoren enthalten. Das gilt für Sonnenschutzmittel ebenso wie für andere Körperpflege-Produkte, wie zum Beispiel After-Sun-Präparate. Menschen mit empfindlicher Haut sollten zudem parfümfreie Produkte verwenden.
Sonnenallergie bei Kindern – Vorsicht bei Antihistaminika
Bei Kindern ist Sonnenschutz besonders wichtig. Kinder sollten generell nicht zu lange der Sonne ausgesetzt sein. Kommt es zu einer allergischen Reaktion, sollte zudem das Sonnenschutzmittel gewechselt werden. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzt*innen empfiehlt feuchtkühle Umschläge und meersalzhaltige Kompressen oder Bäder, um den Juckreiz zu lindern. Antiallergische Mittel sollten Eltern von kleinen Kindern vorsichtig einsetzen und Antihistaminika immer nur sehr dünn auf die Haut auftragen. Treten ausgeprägte Hautschwellungen auf, sollte ein Arzt aufgesucht werden.