Israel zieht Verhandlungsführer aus Katar ab | ABC-Z

San Francisco/Katar. Israel beendet Verhandlungen in Katar über Waffenruhe und Geiselfreilassung. Mit welchem Ergebnis die Gespräche beendet werden, ist offen.
Am Wochenende erst hatten Israels hochrangige Unterhändler die Verhandlungen in Katar über eine Waffenruhe und über die Freilassung von Geiseln im Gazastreifen aufgenommen. Nun werden die Gespräche schon wieder als beendet erklärt. Die Vertreter werden zurückgezogen. „Nach rund einer Woche intensiver Kontakte in Doha wird das hochrangige Verhandlungsteam nach Israel zu Beratungen zurückkehren“, erklärte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Dienstag.
Forum der Geisel-Familien kritisiert Abzug der Verhandlungsführer
Vertreter der Arbeitsebene würden vorerst in Katars Hauptstadt bleiben. Das Forum der Geisel-Familien kritisierte die Entscheidung, die Verhandlungsführer aus Katar zurückzuziehen. Die indirekten Gespräche hatten am Wochenende begonnen. Katar vermittelt seit dem Beginn des Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas.
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Israel hatte seine massiven Angriffe im Gazastreifen Mitte März nach einer zweimonatigen Waffenruhe wieder aufgenommen. Am Sonntag erklärte die israelische Armee, im Rahmen einer neuen verstärkten Offensive zur Zerschlagung der radikalislamischen Hamas „umfassende Bodeneinsätze“ im gesamten Gazastreifen begonnen zu haben. Am Montag sagte Regierungschef Benjamin Netanjahu, Israel werde die Kontrolle über „das gesamte Territorium“ des Gazastreifens übernehmen.
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Der Krieg im Gazastreifen war durch den Großangriff der Hamas und mit ihr verbündeter Kämpfer auf Israel am 7. Oktober 2023 ausgelöst worden, bei dem nach israelischen Angaben rund 1200 Menschen getötet und 251 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt worden waren.
Als Reaktion auf den Hamas-Überfall geht Israel seither massiv militärisch im Gazastreifen vor. Seit Beginn des Krieges im Oktober 2023 wurden nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die nicht unabhängig überprüft werden können, etwa 53.500 Menschen im Gazastreifen getötet.
AFP/jle