News

Rakete trifft Ausbildungseinheit: Lieblingsgeneral der Ukraine tritt nach russischer Attacke zurück | ABC-Z


Rakete trifft Ausbildungseinheit

Lieblingsgeneral der Ukraine tritt nach russischer Attacke zurück

Artikel anhören


Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos

Mychajlo Drapatyj gehört zu den bekanntesten und beliebsten Militärs der Ukraine. Doch nun kündigt der Chef der Bodentruppen seinen Rücktritt an. Grund ist ein russischer Raketenangriff auf eine ukrainische Ausbildungseinheit. Die Attacke weckt Erinnerungen an einen Angriff im vergangenen Mai.

Nach einem russischen Raketenangriff auf eine Ausbildungseinheit der Armee gibt es nach ukrainischen Angaben mindestens zwölf Tote. Außerdem seien mehr als 60 Menschen verletzt worden, hieß es in einer Mitteilung der Bodentruppen. Während des Luftalarms habe es keinen Appell oder eine Massenversammlung gegeben, so das Militär. Ein Großteil des Personals sei nach dem Luftalarm in Schutzräumen gewesen. Der Vorfall werde untersucht. Das Militär teilte nicht mit, wo der Angriff stattfand, nannte aber den heutigen Sonntag als Datum.

Der Kommandeur des ukrainischen Heers, General Mychajlo Drapatyj, übernahm die Verantwortung für den Zwischenfall und kündigte seinen sofortigen Rücktritt an. “Als Kommandeur habe ich es versäumt, die Ausführung meiner Befehle in vollem Umfang sicherzustellen”, schrieb er auf Facebook. “Ich habe keinen Druck ausgeübt, nicht überzeugt und die Einstellung zu den Männern in den Reihen nicht geändert. Dafür trage ich die Verantwortung.”

Der Vorfall weckt Erinnerungen an einen russischen Raketenangriff auf ein ukrainisches Übungsgelände in der Grenzregion Sumy im Mai. Damals wurden sechs Soldaten getötet und zehn weitere verletzt. Die Attacke erfolgte laut Angaben aus Kiew während einer Übung auf einem Schießplatz.

Drapatyj wurde erst Ende November zum Chef der Bodentruppen ernannt. Der 42-Jährige gehört zu den bekanntesten und beliebtesten Militärs der Ukraine. Fachleute zählen ihn zu den begabtesten Generälen der neuen Generation. Bereits im Mai 2014 erreichte Drapatyj Legendenstatus, als prorussische Milizen die Stadtpolizei von Mariupol gestürmt hatten. Daraufhin ermöglichte ein von Drapatyj angeführtes Bataillon den ukrainischen Polizisten die Flucht aus der Umzingelung.

Russland greift die Ukraine derzeit trotz der internationalen Bemühungen um eine Waffenruhe verstärkt an. So hatte es massive Luftangriffe unter anderem auf Kiew und Odessa gegeben. In der Grenzregion Sumy im Osten wird zudem eine neue Offensive der russischen Armee befürchtet. Die diplomatischen Bemühungen, den Krieg zu beenden, waren in den vergangenen Wochen zwar verstärkt worden. Bisher hat es aber noch keinen Durchbruch für eine Waffenruhe gegeben. Am Montag soll es erneut Gespräche zwischen Vertretern Russlands und der Ukraine in Istanbul geben.

Back to top button