Britische Rundfunkanstalt: Donald Trump droht BBC wegen irreführender Aussage mit Klage | ABC-Z

US-Präsident Donald Trump hat der britischen Rundfunkanstalt BBC mit einer Klage wegen der umstrittenen Dokumentation über ihn gedroht. Bei dem Sender ging ein Schreiben von Trump wegen der vor der US-Wahl im November 2024 gezeigten Dokumentation ein, wie die BBC mitteilte. Trumps Anwälte sollen die BBC darin auffordern, die Dokumentation bis zum 14. November zurückzuziehen. Andernfalls drohe eine Klage in Höhe von “mindestens” einer Milliarde Dollar.
Man wolle das Schreiben prüfen, eine Antwort darauf folge später, hieß es vonseiten des Senders. Der
US-Präsident selbst hat sich bisher nicht zu dem Brief geäußert.
Unterdessen entschuldigte sich der Präsident der britischen Rundfunkanstalt BBC, Samir Shah, für die Dokumentation. Ausschnitte einer Rede Trumps seien
so zusammengeschnitten worden, dass der Eindruck eines “direkten
Aufrufs” zu Gewalt durch Trump
entstanden sei, erklärte Shah in einem Schreiben an einen Ausschuss des britischen Parlaments. “Die BBC möchte sich für diese Fehleinschätzung
entschuldigen”, heißt es darin.
Vorwurf der irreführenden Berichterstattung
Die BBC hatte bereits vor Shahs Entschuldigung Fehlverhalten eingeräumt. Zurückgetreten waren anschließend der Generaldirektor der BBC, Tim Davie, sowie die Nachrichtenchefin Deborah Turness. Letztere verteidigte jedoch die Nachrichtenredaktion der BBC, diese sei “institutionell nicht voreingenommen”.
Der BBC wird vorgeworfen, Aussagen von Trump für eine Dokumentation für die Sendung Panorama in irreführender Weise zusammengeschnitten zu haben. Dadurch entstand der Eindruck, Trump habe nach seiner Niederlage bei der US-Wahl 2020 gesagt, er sei um den Wahlsieg betrogen worden und seine Anhänger sollten “kämpfen wie der Teufel”. Die beiden Aussagen stammten jedoch von unterschiedlichen Stellen der Rede.
Später am Tag der Rede stürmten Trump-Anhänger das Kapitol, den Sitz des US-Kongresses. Durch die Montage der Ausschnitte aus Trumps
Rede sei der Eindruck erweckt worden, Trump habe seine Anhänger direkt zum
Sturm auf das Parlamentsgebäude aufgerufen, lautete der Vorwurf.
BBC will auf alles vorbereitet sein
BBC-Präsident Shah hatte in einem Interview vor Bekanntwerden der möglichen rechtlichen Schritte Trumps gesagt, man wisse nicht, wie der US-Präsident weiter agieren werde. “Er ist ein klagefreudiger Mensch, daher sollten wir auf alle möglichen Ergebnisse vorbereitet sein”, sagte Shah.





















