Frauen-EM 2025 im Liveblog: News, Spiele und Infos aus der Schweiz | ABC-Z

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Norwegen steht als erster Viertelfinalist fest. Im zweiten Gruppenspiel der Spanierinnen könnte Topstar Bonmatí erstmals von Beginn an spielen. Alle Infos zur Frauen-EM im Liveblog.
In der Gruppe A stehen die ersten Entscheidungen fest. Norwegen gewann nach dem glücklichen Auftakterfolg gegen die Schweiz auch das zweite Gruppenspiel gegen Finnland (2:1). Wieder konnten die Norwegerinnen nicht restlos überzeugen, stehen aber durch den Sieg im Viertelfinale. Die Schweiz hat derweil den ersehnten ersten Sieg gefeiert. Gegen Island gelang den Gastgeberinnen ein 2:0.
Die Schweiz und Finnland (beide drei Punkte) spielen im direkten Duell (10. Juli) um das zweite Viertelfinal-Ticket. Der Schweiz reicht durch das bessere Torverhältnis ein Remis. Das Spiel zwischen Norwegen und Island hat nur noch statistischen Wert: Island ist nach zwei Niederlagen bereits ausgeschieden.
Spanien spielt am Montag (18 Uhr) möglicherweise mit einer deutlich veränderten Startelf im Vergleich zur Auftaktpartie gegen Portugal (5:0) am vergangenen Donnerstag. Trainerin Montse Tomé äußerte sich sehr positiv über den Genesungsprozess von Torhüterin Cata Coll, Irene Paredes und Topstar Aitana Bonmatí. Alle drei würden für die Begegnung in Thun zur Verfügung stehen. Eine Entscheidung, ob sie eingesetzt werden und ob sie Kandidatinnen für die Startelf sind, ließ sie aber offen.
Trotz der Niederlage im Auftaktspiel gegen Norwegen sehen und gehen die Fans des Schweizer Nationalteams der zweiten Aufgabe heute Abend gegen Island optimistisch entgegen. Am frühen Abend machten sich nach Medienberichten 14.000 Anhängerinnen und Anhänger der “Nati” in Bern gemeinsam und fröhlich singend zu Fuß auf den Weg zum Wankdorf-Stadion. Anstoß der Partie ist um 21 Uhr, das Erste überträgt live, bei sportschau.de ist die Partie als Stream zu sehen.
Auch in Zürich fieberten die Fans der Nati mit ihrem Team. In der Fanzone hatten sich rund 500 Menschen versammelt, um die Daumen zu drücken. Und das, obwohl es ähnlich wie Spielort regnete. Der Stimmung tat das aber keinen Abbruch.
“Hopp Schwiiz” – Schweizer Anhänger beim Public Viewing in Zürich.
Bei den Medienterminen am Tag vor dem Spiel gegen Italien am Montag (21 Uhr) war dem portugiesischen Team die Anspannung anzumerken. Nach dem 0:5 zum Auftakt gegen Spanien droht Portugal bei einer zweiten Niederlage bereits das vorzeitige Aus. “Wir dürfen Italien keinen Raum geben – vor allem, wenn wir nicht im Ballbesitz sind”, sagte Trainer Francisco Neto. Er erwarte, dass seine Mannschaft kompakt gegen den Ball arbeite. Verteidigerin Ana Borges ergänzte, dass es wichtig sei, nicht die gleichen Fehler wie gegen Spanien zu machen: “Wir müssen aggressiver sein und mehr wollen als Italien.” Wichtig sei zudem, frühe Gegentreffer zu vermeiden.
Die Statistik spricht klar für die Italienerinnen, die 14 der vergangenen 16 Länderspiele gegen Portugal gewonnen haben. Der bislang letzte Sieg der Portugiesinnen liegt fast 25 Jahre zurück.
In knapp einer Stunde steht wieder das kleinste Stadion der EM im Fokus: Um 18 Uhr (live im Ersten und bei sportschau.de) beginnt die Partie zwischen Norwegen und Finnland in Sion. Knapp 8.000 Zuschauerinnen und Zuschauer können im Stade de Tourbillon am Fuße der Alpen dabei sein.
Beide Teams haben ihre Partien am ersten Spieltag in Gruppe A für sich entschieden. Das ergibt folgende Ausgangslage für heute: Die Norwegerinnen stehen als Erste der Gruppe A im Viertelfinale, wenn sie gegen Finnland gewinnen und Island später gegen die Schweiz (21 Uhr) maximal unentschieden spielt. Die Finninnen dagegen stehen als Erstplatzierte der Gruppe A im Viertelfinale, wenn sie gegen Norwegen gewinnen und die Schweiz gegen Island keinen “Dreier” einfährt.
Der erste Spieltag der EM 2025 ist gespielt. In allen acht Partien gab es ein Siegerinnen-Team – und kein einziges Unentschieden. Bei einer Fußball-Europameisterschaft der Frauen gab es das zuletzt 2009, als der erste Spieltag aber auch nur aus sechs Partien bestand. Besonderheit: Damals teilte auch am zweiten Spieltag niemand die Punkte.
Johan Djourou, Sportkoordinator bei der Schweizer Nationalmannschaft, ist vor dem Spiel gegen Island am Sonntag zuversichtlich. “Wir wissen, dass der Druck kommt. Jetzt musst du eigentlich gewinnen. Aber wir haben Vertrauen”, sagte der frühere HSV-Spieler im ARD-Interview. Die Mannschaft sei nach der 1:2-Auftaktniederlage gegen Norwegen enttäuscht gewesen, “aber jetzt müssen wir das Positive sehen”. Die Schweiz habe “überragend gespielt”. Gegen Island soll das Team wieder von Beginn an Alarm machen, um auch die Fans mitzunehmen. “Die Euphorie kommt durch einen guten Start. Wir brauchen die Energie von allen.”
Das Schweizer EM-Team hat einen Glücksbringer der besonderen Art: Bär Helva ist durch eine Höreraktion des Schweizer Radiosenders SRF3 entstanden. Viele Fans haben dafür Kleidungsfetzen eingeschickt – unter anderem sind Teile eines Hochzeitskleides und eine Regenbogenfahne verarbeitet. Laut SRF3 schaut der Bär so grimmig, weil sich die Nationalspielerinnen einen “angriffigen Blick” gewünscht haben.
Helva ist sogar vor dem Spiel in der Umkleide dabei. Die Schweiz kann das Maskottchen gut gebrauchen, denn nach der 1:2-Auftaktniederlage gegen Norwegen muss am Sonntag gegen Island (21 Uhr, live im Ersten und bei sportschau.de) etwas Zählbares her, um weiterhin Chancen auf das Viertelfinale zu haben.
Maskottchen Helva soll dem Schweizer Team bei der Fußball-EM 2025 Glück bringen.
EM-Gastgeber Schweiz hat im Vorfeld seines zweiten Gruppenspiels am Sonntag (21 Uhr, live im Ersten und bei sportschau.de) gegen Island nichts unversucht gelassen, um sich perfekt auf den Gegner vorzubereiten. So wurden unter anderem die gefürchteten weiten Einwürfe von Angreiferin Sveindís Jane Jónsdóttir im Training simuliert, wie Keeperin Livia Peng verriet.
Die frühere Bundesliga-Torhüterin von Werder Bremen geht trotz der unglücklichen 1:2-Niederlage zum Auftakt gegen Norwegen voller Selbstbewusstsein in die Partie. “Wir können die Energie und Mentalität mit ins Island-Spiel nehmen”, sagte Peng dem Schweizer Rundfunk.
Derweil gab Trainerin Pia Sundhage bekannt, personell aus dem Vollen schöpfen zu können. “Alle haben trainiert, alle sind bereit“, sagte die Schwedin. Hinter dem Einsatz von Lia Wälti (Knieprobleme) hatte ein kleines Fragezeichen gestanden.
Titelverteidiger England hat sein erstes Gruppenspiel überraschend verloren. Das Team von Trainerin Sarina Wiegman unterlag Frankreich am Samstagabend im Stadion Letzigrund zu Zürich mit 1:2 und steht damit in der starken Gruppe D nun schon unter Druck.
Zuvor hatte die Niederlande, Titelträger von 2017, EM-Debütanten Wales mit 3:0 bezwungen. Kapitänin Vivianne Miedema erzielte dabei die Führung. Es war in ihrem 126. Länderspiel ihr 100. Treffer.
Die isländische Nationalmannschaft bangt vor ihrem zweiten Gruppenspiel am Sonntagabend gegen Gastgeber Schweiz (21 Uhr, live im Ersten und bei sportschau.de) weiter um ihre Kapitänin Glódís Perla Viggósdóttir. Die Verteidigerin des FC Bayern München konnte auch am Sonnabend nur dosiert trainieren und beendete die Übungseinheit vorzeitig.
“Jetzt müssen wir abwarten, wie es ihr heute Abend und heute Nacht geht. Es hängt alles davon ab, wie es ihr geht, wenn sie morgen früh aufwacht”, sagte Trainer Thorsteinn Halldórsson. Viggósdóttir hatte im EM-Auftaktspiel Islands gegen Finnland (0:1) zur Pause wegen großer Magenprobleme, an denen sie schon zuvor laboriert hatte, ausgewechselt werden müssen.
Die niederländische Nationalmannschaft hatte in ihrem Duell am Samstagabend in Luzern mit Wales royalen Beistand. Unter den Zuschauern im Stadion waren auch Königin Máxima und Prinzessin Ariane. Und das nicht nur zur Freude des “Oranje”-Teams, sondern auch der vielen mitgereisten niederländischen Fans. Sie skandierten vor dem Anpfiff “Máxima, Máxima, Máxima.”
Royale Fans des niederländischen Teams: Königin Máxima (r.) und Prinzessin Ariane.
Vivianne Miedema hat am Samstagabend im ersten EM-Gruppenspiel der Niederlande gegen Wales “genullt”. Ihr Treffer zur 1:0-Pausenführung gegen den krassen Außenseiter war das 100. Länderspiel-Tor für die “Oranje”-Kapitänin. Die 28 Jahre alte Stürmerin von Manchester City hat nun 126 Länderspiele in ihrer Vita. Ihr Debüt für die Niederlande feierte Miedema 2013.
Kosovare Asllani hätte nach dem EM-Auftaktspiel Schwedens am Freitagabend gegen Dänemark eigentlich allen Grund zu großer Freude gehabt. Zum einen feierte die Angreiferin mit ihrem Team einen 1:0-Erfolg. Zum anderen bestritt die 35-Jährige ihr 200. Länderspiel. Doch die England-Legionärin (London City Lionesses) war zunächst mächig sauer. Grund dafür war die Räumlichkeit, in der sie und andere Spielerinnen nach der Partie den Medienvertretern Rede und Antwort standen. Denn dabei handelte es sich um einen Bereich außerhalb des Stade de Genève, in dem subtropische Temperaturen herrschten.
“Ich finde das inakzeptabel. Hier sind 75 Grad. Ich muss mit jemanden darüber reden, das können wir nicht zulassen. Nicht für uns und nicht für euch”, schimpfte Asllani im Gespräch mit Journalisten. Der schwedische Fußballverband, die Svenska Fotbollförbundet, kündigte an, mit der UEFA wegen des Presseraums das Gespräch zu suchen.
Der französische Künstler Saype hat im EM-Spielort Genf für einen Hingucker gesorgt. Unter dem Titel “Le terrain des possibles” (“Der Platz der Möglichkeiten”) hat er ein Fußball-Motiv auf den Rasen direkt am Genfer See gesprüht. “Es feiert die Kraft von Sport und Kunst als universelle Sprache”, hieß es dazu. Das biologisch abbaubare Werk ist sogenannte Land Art und zeigt ein kleines Mädchen, das mit Kreide einen Fußballplatz zeichnet.
Ein Land-Art-Gemälde mit dem Titel “Le terrain des possibles” vom Künstler Saype im Park La Grange in Genf.
Die UEFA hat auch für die EM-Spiele am Samstag und Sonntag Schweigeminuten für Diogo Jota angeordnet. Nach dem Unfalltod des portugiesischen Nationalspielers war ihm bereits am Donnerstag und Freitag vor Anpfiff der EM-Spiele gedacht worden. Das soll nun bei den Partien Wales gegen Niederlande, Frankreich gegen England, Norwegen gegen Finnland und Schweiz gegen Island wiederholt werden.
Dieser Fan der finnischen Nationalmannschaft hatte beim Auftaktspiel seines Teams gegen Island (1:0) in Thun offenbar einen sehr guten Tag…
Am Abend starten in der Gruppe D auch die letzten vier Nationen in das Turnier. Zunächst trifft Wales bei seiner EM-Premiere in Luzern auf den 2017er-Europameister Niederlande (ab 18 Uhr im Liveticker). Drei Stunden später hat Titelverteidiger England mit dem Duell gegen Frankreich (21 Uhr im Liveticker) im Züricher Letzigrund gleich einen echten Härtetest vor sich.
In der “deutschen” Gruppe C hat Schweden am Abend sein EM-Auftaktspiel in Genf knapp gewonnen: Ein Treffer von Filippa Angeldahl reichte am Ende, um gegen Dänemark die drei Punkte einzufahren.
Das Spiel Dänemark gegen Schwedin ist auch für eine Schwedin etwas ganz Besonderes: Die Fußball-Expertin Rachel Miriam Marcia, selbst früher Fußballerin, kommentiert jetzt ihr erstes Live-Spiel für das Schweizer Fernsehen. Vor dem Anpfiff gab sie im Sportschau-Interview zu: Die Nervosität ist riesengroß. “Die letzten Nächste habe ich nicht ganz so gut geschlafen. Ich bin maximal aufgeregt.” Während der 90 Minuten will sie aber “atmen (…), meine Fußball-Expertise mit reinbringen und das Ganze auch genießen”.
Bitter für Schweden, bitter für Magdalena Eriksson: Die schwedische Abwehrspielerin kann wegen einer Überlastungsreaktion am Abend nicht gegen Dänemark spielen. Stattdessen rückt in Linda Sembrant eine andere Münchnerin in das Abwehrzentrum neben Nathalie Björn. Erikssons Verlobte Pernille Harder steht bei den Gegnerinnen dagegen wie erwartet in der Startelf – sie wird ihr Team als Kapitänin auf den Rasen führen. Eriksson und Harder spielen in der Bundesliga für Bayern München. Das eigentlich für heute geplante Duell wäre das erste Aufeinandertreffen der beiden in einem EM-Spiel gewesen.
Neben Eriksson muss Schweden auch auf Starstürmerin Fridolina Rolfö verzichten. Die frühere Wolfsburgerin laboriert an einer Bänderverletzung im Fuß und wird durch Madelen Janogy (AC Florenz) vertreten. Im Mittelfeld erhielt Bayern-Spielerin Julia Zigiotti Olme den Vorzug vor Hanna Bennison (Real Madrid).
In Genf beginnt um 18 Uhr das Spiel zwischen Dänemark und Schweden in der “deutschen” Gruppe C. Am Nachmittag versammelten sich bei hochsommerlichen Temperaturen um 30 Grad Fans der beiden Teams in der Stadt, um sich gemeinsam auf die Partie einzustimmen. Für das Spiel im Stade de Genève sind etwa 17.000 Eintrittskarten im Vorfeld verkauft worden. Noch rund 10.000 Zuschauer könnten während der EM hinein.
In den Farben getrennt, freuen sich diese beiden Frauen gemeinsam auf das Spiel ihrer Nationalteams.
Einen Tag vor dem Start der Französinnen in die EM gibt es kleine Störfeuer von außen. Die ausgebootete Wendie Renard äußerte scharfe Kritik an Trainer Laurent Bonadei und dessen Kommunikation. Die 34-Jährige habe erst durch die Pressekonferenz zur Kaderbekanntgabe erfahren, dass sie in der Schweiz nicht Teil des Teams sein wird. “Ich habe alles gegeben. Nur Gott weiss, warum ich nicht in diesem Kader stehe”, sagte sie dem TV-Sender Martinique La Première.
Neben Renard hatte Bonadei auch auf die erfahrenen Eugénie Le Sommer und Kenza Dali verzichtet und begründete dies mit der “Zukunft des französischen Nationalteams”. Im ersten Vorrundenspiel der schwierigen Gruppe D trifft Frankreich auf Titelverteidiger England.
Kosovare Asllani wird heute im schwedischen EM-Auftaktspiel gegen Dänemark ihr 200. Länderspiel bestreiten – wenn nichts Außergewöhnliches mehr dazwischen kommt. Die 35-Jährige wäre erst die dritte Spielerin ihres Landes, die diese Marke erreicht. “Das ist etwas ganz Besonderes natürlich”, sagte sie im ARD-Interview. Ihr Team zählt sie zum erweiterten Kreis der Favoriten auf den Titel: “Wir sind immer in der Diskussion mit drin.” Generell, so Asllani, sei es in diesem Jahr aber “sehr schwer vorherzusagen”, wer sich durchsetzt.
Schwedens Kosovare Asllani hat bisher 199 Länderspiele auf ihrem Konto.
Am zweiten Tag der EM in der Schweiz sind Überraschungen ausgeblieben. Zunächst bezwang Italien in Sion Außenseiter Belgien durch einen Treffer von Deutschland-Legionärin Arianna Caruso mit 1:0. Anschließend wurde Spanien im Duell der Ibererinnen mit Portugal seiner Favoritenrolle gerecht. Der Weltmeister siegte in Bern deutlich mit 5:0 und ist damit erster Tabellenführer in der Gruppe B.
Am zweiten Gruppenspieltag treffen die Spanierinnen am kommenden Montag (07.07.2025, 18 Uhr) auf Belgien. Um 21 Uhr steht dann die Partie zwischen Italien und Portugal auf dem Programm.
Der niederländische Bondscoach Andries Jonker war nach eigener Aussage kurz davor, vor EM-Beginn seinen Posten niederzulegen. Er habe sich nach der 0:4-Pleite Ende Mai in der Nations League in Bremen gegen Deutschland sowie dem anschließenden 1:1 gegen Schottland gefragt, ob es noch Sinn mache, das Team in der Schweiz zu betreuen, erklärte der 62-Jährige im Podcast der “Nederlandse Omroep Stichting” (“NOS”).
Seine Zweifel gründeten darauf, dass sein Team ihm nicht mehr folgen könnte, da der Verband bereits frühzeitig kommuniziert hatte, dass Jonker nach der Europameisterschaft als Bondscoach abgelöst wird. Nachdem ihm die Spielerinnen dann aber versichert hatten, weiterhin unter ihm arbeiten zu wollen und Gas geben zu wollen, entschied er sich, die “Oranje Leeuwinnen” in der Schweiz zu betreuen.
Seit 19 Jahren spielt sie für Wales – und endlich hat sie es geschafft: Jessica Fishlock ist mit ihren Kolleginnen aus der Nationalmannschaft endlich bei einem Großereignis dabei. Mit der Quali für die EM-Endrunde hat sie sich einen Traum erfüllt. Der BBC sagte sie: “Eine wichtige Frage während meiner gesamten internationalen Karriere war: ‘Kann ich es zu einem großen Turnier schaffen? Können wir es zu einem großen Turnier schaffen?’ Wir waren so oft so nah dran.”
Fishlock hat auf Vereinsebene alles gewonnen, Meistertitel in sechs verschiedenen Ländern gewonnen, zweimal die Champions League gewonnen und über einen langen Zeitraum auch in der National Women’s Soccer League (NWSL) für Seattle Reign gespielt und wurde 2022 zur wertvollsten Spielerin der NWSL gekürt.
Und obwohl Fishlock als Spielerin mehr Flugmeilen gesammelt hat als so mancher Pilot, stand sie ihrem Land stets zur Verfügung. Seit ihrem Debüt in der Schweiz im Jahr 2006 hat sie 162 Mal für Wales gespielt. Zwischenzeitlich schien durchaus möglich, ja sogar wahrscheinlich, dass Fishlock sich in die Liste der größten Spieler einreihen würde, die nie an einem großen internationalen Turnier teilgenommen haben. Dieser Makel ist nun abgewendet. Und sie sagt: “Ich glaube nicht, dass ich in Worte fassen kann, wie viel es mir bedeutet, für Wales zu spielen.”
Schwedens Hoffnungen auf die Frauen-EM erhielten am Donnerstag einen großen Schub, als Angreiferin Fridolina Rolfö vor dem Eröffnungsspiel ihrer Mannschaft in der Gruppe C gegen Dänemark am Freitag wieder ins Training einstieg.
Der 31-jährige Flügelspieler hatte in den letzten Wochen mit einer Fußverletzung zu kämpfen, wurde jedoch am Donnerstag für fit erklärt und trainierte mit der Mannschaft, wobei sie auch an Passübungen mit dem Rest des Teams teilnahm.
Schweden kann wieder auf Fridolina Rolfö bauen, die ihre Verletzung überwunden hat.
“Nach den Fortschritten dieser Woche haben wir vor dem Eröffnungsspiel entschieden, dass Fridolina Rolfö weiterhin Teil des schwedischen EM-Kaders sein wird”, sagte Nationaltrainer Peter Gerhardsson. Er fügte hinzu, dass Ersatzspielerin Matilda Vinberg, die für den Fall einer nicht rechtzeitigen Genesung von Rolfo in die Schweiz gekommen war, den Kader verlassen werde.
Nachdem Dänemarks Trainer Andree Jeglertz beim letzten Spiel seiner Mannschaft gegen Schweden vor einem Monat in den ersten elf Minuten drei Tore kassiert hatte und eine 1:6-Niederlage hinnehmen musste, sagte er, er wisse genau, was die Mannschaft tun müsse, wenn die beiden Teams am Freitag bei der Frauen-EM in Genf aufeinandertreffen. “Wir müssen einen besseren Start hinlegen, das ist sicher”, sagte er der Nachrichtenagentur Reuters lächelnd während eines Interviews im dänischen Teamhotel.
Die 1:6-Niederlage der Dänen in Stockholm war ein Schock, doch der in Schweden geborene dänische Trainer sagte, dass er als Reaktion auf diese Niederlage keine umfassenden Änderungen an der Spielweise seiner Mannschaft vornehmen werde.
“Wir arbeiten seit zwei Jahren zusammen und haben eine Grundlage geschaffen, die ich nicht aufgeben möchte. Wir müssen jedoch einigen Details in unserer Verteidigungs- und Angriffsstrategie etwas mehr Aufmerksamkeit schenken, um hoffentlich bessere Ergebnisse zu erzielen”, sagte er.
Schwerer Schlag für Italien und Chiara Beccari. Die Stürmerin von Juventus Turin erlitt eine Muskelzerrung im linken Oberschenkel und musste das Training am Mittwoch abbrechen. Sie wird nach Hause zurückkehren. An ihrer Stelle wurde Valentina Bergamaschi in den Kader der Italienerinnen aufgenommen.
Beccari wurde im Vorfeld der EM als eines der großen zu beachtenden Talente eingeschätzt. Die 20-Jährige debütierte schon mit 16 in der Serie A für Juventus, mit 17 für die Nationalelf. Italien hatte sich für die EM viel von der jungen Stürmerin erhofft.
Nach dem tragischen Unfall-Tod von Portugals Nationalspieler Diogo Jota wird es am Abend beim Duell der Portugiesinnen gegen Spanien in Bern (ab 21 Uhr im Liveticker) eine Schweigeminute geben. Das hatte der portugiesische Fußballverband bei der UEFA beantragt. Auch bei weiteren Spielen, darunter dem Spiel von Deutschland gegen Polen am Freitag wird dem verstorbenen Fußballer gedacht.
Der 28 Jahre alte Jota, der in der abgelaufenen Saison mit dem FC Liverpool Meister geworden ist, war bei einem Verkehrsunfall gestorben. Auch sein Bruder André Silva kam dabei ums Leben.
In der Baseler Innenstadt blicken Fußgänger beim Warten an Ampeln und Überqueren der Straßen derzeit auf besondere Motive. Statt der gewohnten Ampelmännchen geben auf mehreren Signalanlagen, an denen besonders viele Fußballfans Richtung Stadion unterwegs sein werden, Fußballerinnen den Menschen den Hinweis zum Stehenbleiben oder Loslaufen. “Die Idee und das Motiv kommen vom Tiefbauamt St. Gallen”, erklärte Nicole Ryf, Sprecherin des Bau- und Verkehrsdepartements der Stadt Basel.
Fußballerinnen als Motive an einer Ampelanlage
Weniger Spiele, weniger Menschen und wahrscheinlich weniger Vorfälle: Das macht sich auch bei den Ausgaben für die Sicherheit bemerkbar. Vom europäischen Fußballverband UEFA werden rund 8,5 Millionen Euro für die Sicherheit in den Stadien ausgegeben. Zum Vergleich: Bei der Männer-EM vor einem Jahr in Deutschland waren die Kosten etwa fünfmal so hoch.
“Das Publikum an Spielen der Frauen- EM ist tendenziell familienorientierter, was zu einem geringeren Risiko sicherheitsrelevanter Vorfälle führt”, erklärte die UEFA auf Anfrage des Schweizer Portals “blick.ch”. Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter sagte dazu: “Die Fans des Frauenfußballs zeigen, dass sie einen Sieg feiern oder eine Niederlage verkraften können, ohne dabei Schlägereien anzuzetteln.”
Ein Polizist vor dem Frauen-EM-Spiel Schweiz gegen Norwegen
Der erste Spieltag in der Gruppe A ist vorbei. Finnland besiegte Island mit 1:0, Gastgeber Schweiz musste sich Norwegen mit 1:2 geschlagen geben. Am Donnerstag stehen die ersten Partien der Gruppe B auf dem Programm. Um 18 Uhr kommt es in Sion zur Begegnung zwischen Belgien und Italien. Drei Stunden später greift der Weltmeister ins Geschehen ein: Spanien trifft in Bern auf Portugal.
Ob dabei die Spanierin Aitana Bonmatí auf dem Platz stehen kann, ist noch offen. Die zweimalige Weltfußballerin war in der vergangenen Woche wegen einer Meningitis-Erkrankung im Krankenhaus behandelt worden.
Die schwedische Nationalspielerin Hanna Bennison hat ihre Zukunft geklärt. Die Mittelfeldakteurin wird künftig für Real Madrid auflaufen. Bei den “Königlichen” unterzeichnete die 22-Jährige einen Vertrag bis 2028, wie der spanische Klub am Mittwoch mitteilte. Bennison wechselt von Juventus Turin nach Madrid und ist dort künftig Teamkameradin von Sara Däbritz und Merle Frohms, die ebenfalls neu bei Real sind.
ARD und ZDF haben über die European Broadcasting Union (EBU) die exklusiven Verwertungsrechte an allen Spielen der UEFA Frauen-EM 2025 erworben. Die 31 Begegnungen werden frei im TV und Livestreams zu sehen sein. Die Übertragungen der Vorrundenspiele stehen bereits fest, die Verteilung der Partien für die K.o.-Phase erfolgt nach Abschluss der Vorrunde. Hier geht’s zum Überblick:
Wenn am 27. Juli in Basel das EM-Finale steigt, wird es das 31. Spiel des Turniers sein. Wie sieht der Weg bis dahin aus? Wir haben alle Alle Informationen zum Spielplan, Gruppen, Stadien und Anstoßzeiten sowie den Partien des DFB-Teams bei der Fußball-Europameisterschaft kompakt zusammengefasst.