Politik

SPD-Nachwuchsorganisation: Philipp Türmer als Juso-Bundesvorsitzender wiedergewählt | ABC-Z

Philipp Türmer bleibt Bundesvorsitzender der SPD-Nachwuchsorganisation Jusos. Der 29-Jährige wurde auf dem Bundeskongress in Mannheim ohne Gegenkandidaten mit 66,7 Prozent der Stimmen im Amt bestätigt. Er steht seit zwei Jahren an der Spitze der Nachwuchsorganisation. Immer wieder kritisierte er in dieser Zeit, dass Erben großer Vermögen oft nur geringe Steuern zahlen, zuletzt schloss er sich einem SPD-Mitgliederbegehren gegen geplante Verschärfungen beim Bürgergeld an.

Vor der Abstimmung hielt Türmer eine Rede, für die er von den Juso-Delegierten andauernden Applaus bekam. Vielen gehe es in der Gesellschaft nur darum, die eigenen Privilegien und den eigenen Reichtum zu rechtfertigen, kritisierte er. “Sie reden von Leistungsträgern und meinen damit Menschen, die durch die Arbeit anderer reich geworden sind.” Die gesellschaftlichen Konflikte verliefen zwischen “denjenigen, die von ihrer Arbeit leben müssen und denjenigen, die das große Los in der Erbenlotterie gezogen haben”.

Es sei Aufgabe der SPD, das wieder in den Fokus der Debatte zu rücken, sagte Türmer. Dafür jedoch brauche es mehr als kleine Veränderungen am Sozialstaat. Er forderte, es müsse wieder gelten, dass jeder Mensch gleich viel wert sei – und die SPD mache sich überflüssig, wenn sie das nicht zu ihrem Programm mache.

Der Juso-Bundeskongress in Mannheim geht noch bis Sonntag weiter. Für Samstag hat sich
SPD-Chefin und Arbeitsministerin Bärbel Bas angekündigt.
Mit ihr wollen die Delegierten über den Sozialstaat und die Rente
debattieren. In einem Antrag fordert
der Juso-Vorstand, dass das Rentenniveau von aktuell 48 auf 53 Prozent
angehoben wird. Zur Finanzierung sollen alle Berufsgruppen, also auch
Selbstständige, Abgeordnete und Beamte, einbezogen werden. Außerdem
fordern die Jusos, dass die gesetzliche und die private
Krankenversicherung zu einer Bürgerversicherung zusammengeführt werden.

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