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Großbritannien: Neue Einreiseregeln – welches Dokument ab dem 2. April Pflicht ist – Reise | ABC-Z

Der Brexit hat vieles verändert, auch die Einreisemodalitäten nach Großbritannien: Erst kam die Reisepass-Pflicht, von 2. April an ist zusätzlich eine elektronische Einreisegenehmigung erforderlich: die Electronic Travel Authorisation, kurz ETA. Wer kein Visum hat – und das sind in der Regel alle, die mal eben kurz für einen Urlaub, für eine Geschäftsreise oder einen Sprachkurs ins Land möchten –, muss sie vorab beantragen. Das gilt nicht nur in England, Schottland und Wales, sondern auch in Nordirland: Die Sonderregel für Einreisen auf dem Landweg von Irland nach Nordirland, für die bislang ein EU-Personalausweis genügte, ist aufgehoben.

Wie beantragt man die elektronische Einreisegenehmigung?

Das funktioniert nur digital: Man benötigt ein Smartphone oder Zugriff auf einen Computer, eine Kredit- oder Debitkarte, alternativ eine Zahlungsmöglichkeit über Google- oder Apple-Pay, sowie eine E-Mail-Adresse. Der einfachste Weg zur ETA ist die „UK ETA App“ fürs Smartphone. Sie hat den Vorteil, dass man dort das Bild des Reisepasses sowie das eigene Foto gleich aufnehmen und hochladen kann. Zweite Möglichkeit ist die Beantragung auf der offiziellen ETA-Website.

Es gibt Betrugswarnungen im Zusammenhang mit der ETA. Worauf muss man bei der Beantragung achten?

Die Polizei warnt vor betrügerischen Webseiten in Zusammenhang mit dem neuen Einreiseverfahren. Deren Adressen ähneln jener des offiziellen Antragsportals, dahinter verbergen sich aber entweder Dienstleister, die zusätzliche Gebühren in Rechnung stellen, oder sogar Betrüger, die beispielsweise versuchen, Kreditkartendaten abzugreifen. Es seien in den vergangenen Tagen mehrere Fälle dieser Art angezeigt worden, berichtet das Landeskriminalamt Niedersachsen.

Perfiderweise erscheinen die Fakeseiten bei einer Google-Suche zum Thema ETA in der Liste der Ergebnisse oft ganz oben. Der Rat der Polizei lautet deshalb, nicht vorschnell auf den erstbesten Link zu klicken, sondern die Adresse genau zu prüfen oder noch besser die Anmeldeseite direkt über das britische Regierungsportal gov.uk anzusteuern.

Wie läuft die Beantragung ab?

Neben dem Scan von Reisepass und Foto sind einige Fragen zu beantworten, beispielsweise zu Nationalität, Wohnsitz und beruflicher Tätigkeit sowie zu eventuellen Straftaten in der Vergangenheit. Zehn britische Pfund, umgerechnet rund 13 Euro, kostet die ETA derzeit, wird aber schon bald teurer: Ab 9. April sind es 16 Pfund, umgerechnet rund 21 Euro. Auch Kinder benötigen eine ETA, ganz gleich, wie alt sie sind – und deshalb für die Einreise nach Großbritannien auch einen eigenen Reisepass.

Bis zu drei Tage, in Einzelfällen auch länger, könne die Bearbeitung dauern, heißt es auf der Website der britischen Regierung, in der Praxis wird es wegen des automatisierten Verfahrens vermutlich schneller gehen. Das Auswärtige Amt empfiehlt trotzdem einen ausreichenden zeitlichen Vorlauf von mindestens drei Tagen. Zugestellt wird die elektronische Einreisegenehmigung per E-Mail.

Was passiert, wenn man keine ETA hat?

Dann muss man damit rechnen, dass man bei den Einreisekontrollen nicht ins Land gelassen wird. Oder bereits in Deutschland am Flughafen abgewiesen wird: Die Airlines werden schon beim Check-in oder Boarding ähnlich wie bei Flügen in die USA prüfen, ob die Passagiere die notwendigen Dokumente für die Einreise dabeihaben.

Wie lange dürfen Reisende mit der ETA im Vereinigten Königreich bleiben?

Mit einer ETA darf man bis zu sechs Monate im Land bleiben, entweder für eine Urlaubsreise, für Besuche bei Familien und Freunden, für Geschäftsreisen oder für ein Kurzstudium.

Braucht man für jeden Aufenthalt in Großbritannien eine neue ETA?

Nein, das ist nicht erforderlich: Die elektronische Einreisegenehmigung bleibt zwei Jahre lang gültig und kann während dieses Zeitraums immer wieder für Reisen ins Vereinigte Königreich verwendet werden. Ausnahme: Der Reisepass läuft in dieser Zeit ab. Dann muss mit dem neuen Pass auch eine neue ETA beantragt werden.

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