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68 Millionen Jahre altes Antarktisfossil enthüllt Ursprung moderner Vögel | ABC-Z

Ein Fossilienfund aus der Antarktis sorgt in der Wissenschaft für Furore. Der Vogelschädel zeigt entscheidende Merkmale moderner Vögel.

In der Antarktis wurde ein fast vollständiger, 68 Millionen Jahre alter Vogelschädel gefunden, der den ältesten bekannten modernen Vogel darstellt. Forscher ordnen ihn den modernen Wasservögeln zu.

Der Fund mit dem Namen „Vegavis iaai“ wurde laut CNN von Wissenschaftlern während einer Expedition im Jahr 2011 entdeckt und jetzt in einer Studie in der Fachzeitschrift „Nature“ veröffentlicht. Julia Clarke, Paläontologin an der Universität Texas, entdeckte das erste V. iaai-Fossil 1992 auf der Insel Vega. „Das ursprüngliche Fossil war nur ein völlig anderer Teil des Skeletts“, sagte Patrick O’Connor von der Universität Ohio gegenüber „Live Science“.

„Das neue Fossil zeigt, dass Vegavis zweifellos ein moderner Vogel ist“

Die Forscher beschreiben den Vogel als entenähnlich, der sich ökologisch wie heutige Wasservögel verhielt. „Dieser Vogel war ein fußgetriebener Verfolgungstaucher“, erklärte Christopher Torres von der University of the Pacific laut CNN. Das bedeutet, dass Vegavis seine Beine benutzte, um unter Wasser zu schwimmen und Fische zu jagen. Obwohl Vegavis bereits seit 20 Jahren bekannt ist, war bisher unklar, ob es sich um einen modernen Vogel handelt. 

Der neue Schädel enthält jedoch entscheidende Merkmale, die dies bestätigen.
„Das neue Fossil zeigt, dass Vegavis zweifellos ein moderner Vogel ist“, sagte Juan Benito Moreno von der Universität Cambridge. 

Vegavis hatte eine für moderne Vögel typische Gehirnform

Diese neue Erkenntnis macht den Fund besonders spannend. Mit Hilfe der Computertomographie erstellten die Forscher eine dreidimensionale Rekonstruktion des Schädels. Dabei stellte sich heraus, dass Vegavis eine Gehirnform hatte, die typisch für moderne Vögel ist.

Vor 69 Millionen Jahren war die Antarktis waldreich und kühl gemäßigt. Vegavis lebte in einer marinen Umgebung in Küstennähe. Patrick O’Connor von der Ohio University, Mitautor der Studie, fügte laut CNN hinzu, der Fund helfe zu verstehen, wie einige Tiere das Massenaussterben überlebt und sich weiterentwickelt haben.

Forscher bergen 1,2 Millionen Jahre altes Eis aus der Antarktis

In der Antarktis werden immer wieder spannende Entdeckungen gemacht. So hat ein Forschungsteam kürzlich eine 1,2 Millionen Jahre alte Eisprobe geborgen. Der 2,8 Kilometer lange Eiskern enthält uralte Luftblasen. Diese könnten helfen, rätselhafte Klimaveränderungen vor 900.000 bis 1,2 Millionen Jahren zu verstehen, erklärte Prof. 

Carlo Barbante von der Universität Ca‘ Foscari in Venedig. Die Proben werden nun an verschiedenen europäischen Instituten analysiert, unter anderem am British Antarctic Survey in Cambridge. Experten sind sich einig, dass die Ergebnisse das Verständnis des Klimawandels erheblich erweitern werden.

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