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Studium: Darum sind die Freisinger Unis so attraktiv für ausländische Studierende – Freising | ABC-Z

Das grüne Zentrum in Weihenstephan gewinnt international an Renommee. Der Anteil der Studierenden aus dem Ausland ist in den vergangenen Jahren sowohl an der TU München (TUM) als auch an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) stark gewachsen. Dazu trägt die zunehmende Zahl rein englischsprachiger Studiengänge bei. Allein drei der vier zum Wintersemester neu eingeführten Master- und Bachelor-Angebote an der HSWT in Freising finden auf Englisch statt. Besonders gefragt ist der Master Digital Farming.

32 Prozent der Studierenden am TUM-Standort Weihenstephan kommen in diesem Wintersemester aus dem Ausland, vor zehn Jahren waren es 16,5 Prozent, vor fünf Jahren 24 Prozent. An der gesamten TUM sind es aktuell mit 42 Prozent noch mehr. Die Studienanfänger stammen aus 124 Ländern, die meisten aus China, gefolgt von der Türkei, Spanien, Italien und Indien. Selbst die Einführung von Gebühren für Studierende aus Nicht-EU-Ländern vor einem Jahr hat nach Angaben eines TUM-Sprechers zu keinem Rückgang geführt.

Noch deutlicher konnte die HSWT den Anteil internationaler Studierender in den vergangenen zehn Jahren steigern, von fünf auf jetzt etwa 18 Prozent. Die meisten kommen aus der Ukraine, Iran und Indien. Ziel sind „in naher Zukunft“ etwa 30 Prozent, wie die Hochschule mitteilt.

Die Gründe für die Werbung um Studierende aus dem Ausland sind vielschichtig. Zum einen will man damit künftige Fachkräfte für Arbeitsmarkt und Wissenschaft hierzulande gewinnen, zum anderen werden die Studierenden für Aufgaben in ihren Heimatländern, etwa im Kampf gegen den Klimawandel, ausgebildet, wie HSWT-Präsident Eric Veulliet bei der Vorstellung der neuen Studiengänge sagte. Das hat auch Zanna Kaumi bewogen, an der HSWT Climate Change Management zu studieren. Die Folgen der Erderwärmung in seiner Heimat Nigeria seien schon jetzt gravierend, sagte er. Dennoch fänden die Probleme zu wenig Beachtung.

Seit 2021 leitete Ingrid Kögel-Knabner, hier im Gespräch mit Studierenden, die TUM School of Life Sciences in Weihenstephan. Seit Anfang Oktober ist sie im Ruhestand. (Foto: Johannes Simon)

Die HSWT ist Anfang Oktober in das Wintersemester gestartet, die TUM folgt an diesem Montag. Dann wird es auf dem Campus wieder richtig voll. Insgesamt sind hier etwa 8200 Studierende eingeschrieben. 2430 davon sind Studienanfänger – 1170 an der HSWT und 1260 an der TUM. Die Zahlen sind vorläufig, noch sind weitere Einschreibungen möglich.

Die beliebtesten Bachelor-Studiengänge an der TUM in diesem Jahr sind Molekulare Biotechnologie, Life Sciences Biologie, Forstwissenschaft und Ressourcenmanagement sowie Agrar- und Gartenbauwissenschaften. Bei den Master-Angeboten haben sich die meisten Studierenden für Biologie, Sustainable Resource Management und Molekulare Biotechnologie eingeschrieben.

Anfang 2026 wird es an der TUM in Weihenstephan Grund zum Feiern geben. Im ersten Quartal kann das neue Zentrum für Infektionsprävention bezogen werden, die Fertigstellung befindet sich laut der Pressestelle „auf der Zielgeraden“. Dort soll künftig interdisziplinär geforscht werden, um neue Lösungen gegen Antibiotika-Resistenzen zu entwickeln. Multiresistente Keime gelten als eines der größten Probleme unserer Zeit.

Mit dem Wintersemester gibt es am Standort Weihenstephan einen neuen Dekan: Ingrid Kögel-Knabner hat die Aufgabe an Martin Klingenspor übergeben. Bei der Feier zum fünfjährigen Bestehen der TUM School of Life Sciences, die aus dem Wissenschaftszentrum Weihenstephan hervorgegangen ist, wurde die langjährige Dekanin Ende September verabschiedet. Seit 1995 lehrte sie Bodenkunde an der TUM und erhielt für ihre Forschungen zahlreiche Auszeichnungen. Sie zählt zu den weltweit am häufigsten zitierten Wissenschaftlerinnen. 2021 übernahm sie zudem das Amt der Dekanin. Seit Anfang Oktober ist sie im Ruhestand.

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