Wahl in Rumänien: Liberaler Nicușor Dan gewinnt | ABC-Z

Die Präsidentenwahl in Rumänien hat der liberale Bukarester Bürgermeister Nicușor Dan gegen seinen nationalistischen Herausforderer George Simion gewonnen. Nach Auszählung von knapp 99 Prozent der Stimmen lag Dan in der Stichwahl mit 54,1 Prozent der Stimmen vor Simoni mit 45,9 Prozent.
Simion räumte seine Niederlage ein, nachdem er zunächst wie auch Dan den Sieg für sich beansprucht hatte. „Ich möchte meinem Gegner, Nicusor Dan, gratulieren“, sagte Simion in der Nacht zu diesem Montag in einem auf Facebook veröffentlichten Video. „Er hat die Wahl gewonnen, und das war der Wille des rumänischen Volkes.“
Rückstand wettgemacht
Dan hatte in der ersten Runde der Präsidentschaftswahl vor zwei Wochen mit einem Zuspruch von 21 Prozent noch deutlich hinter Simion gelegen, der 41 Prozent der Stimmen erhielt. Doch hatte der von der Reformpartei „Allianz rettet Rumänien“ unterstützte Stadtchef von Bukarest laut Umfragen seither aufgeholt. Bereits in den ersten Hochrechnung hatte Dan vor Simoni gelegen, allerdings waren die Stimmen der rumänischen Diaspora weder in den am Sonntagabend verbreiteten Nachwahlbefragungen noch in den ersten Hochrechnungen berücksichtigt.
Gewiss war schon früh, dass die Wahlbeteiligung hoch war. Sie lag mit fast 65 Prozent deutlich über jener in der ersten Runde vor zwei Wochen, als gut 53 Prozent der etwa 18 Millionen registrierten Wähler ihr Stimmrecht wahrgenommen hatten. In der ersten Runde hatten sich etwa 970.000 Rumänen im Ausland an der Wahl beteiligt. Mehr als 60 Prozent von ihnen wählten Simion. Im Stichentscheid beteiligten sich nun sogar 1,6 Millionen Diaspora-Rumänen an der Wahl.
Dass Simion am späten Sonntagabend dennoch zunächst behauptete, er habe die Wahl, gewonnen und sich zum Sieger erklärte, sahen seine Opponenten als vorbereitende Taktik, um die Wahl nach Trumpschem Vorbild anzufechten. Simion hatte am Abend behauptet, er habe 400.000 Stimmen Vorsprung vor Dan: „Wir sind die klaren Gewinner dieser Wahl. Wir beanspruchen diesen Sieg im Namen des rumänischen Volkes“, so der radikale Politiker.