French Open – Krawietz/Pütz mit souveränem Auftakt | ABC-Z

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Wer ist weiter, wer ist raus? Alle News von Tag 5 beim Grand-Slam-Turnier in Paris aktuell und kompakt.
Deutsches Duo mit solider Leistung
Krawietz/Pütz – Drzewiecki/Matuszewski 6:3, 6:3
Vor den French Open war die Verunsicherung bei allen Beteiligten groß: Kann Tim Pütz mit seiner Fingerverletzung, die ihn beim Turnier in Hamburg vor dem Viertelfinale noch zur Aufgabe zwang, überhaupt in Paris antreten? Scheinbar handelte es sich um eine Vorsichtsmaßnahme, denn Pütz spielte zum Auftakt des Doppel-Wettbewerbs mit seinem Partner Kevin Krawietz ganz souverän gegen die polnischen Kontrahenten Karol Drzewiecki und Piotr Matuszewski auf und beide zogen souverän in die 2. Runde ein.
Ein sehr solider Auftakt ins Turnier, der den beiden Selbstvertrauen geben wird – denn ihr Ziel ist klar. Das deutsche Duo würde sich in diesem Jahr gerne den ersten Grand-Slam-Titel sichern. “Wir können jedes Team schlagen”, lautet das Motto der beiden Doppel-Spezialisten. Einmal waren sie schon ganz nah dran am großen Triumph: 2024 kämpften sie sich bereits ins US Open-Finale, unterlagen dort aber den Australiern Max Purcell und Jordan Thompson. Nun soll in Frankreich die Krönung folgen.
Zverev muss gegen Cobolli spielen
Cobolli – Arnaldi 6:3, 6:3, 6:7 (6:8), 6:1
Es gibt sicher dankbarere Aufgaben als in der 3. Runde der French Open auf Flavio Cobolli zu treffen. Alexander Zverev wird sich mit dem 23 Jahre alten Italiener allerdings auseinandersetzen müssen. Cobolli besiegte seinen Landsmann Matteo Arnaldi recht deutlich. Der neue Shootingstar schwebt gerade auf einer Welle des Erfolgs. Im Hamburg hat der Frauenschwarm gerade sein zweites Turnier auf der ATP-Tour gewonnen. Cobollis aggressive Grundschläge und seine Lauffreude dürften dem Deutschen zumindest Probleme bereiten.
Wunderkind Andreeva trotzt der frühen Morgenstunde
Andreeva – Krueger 6:3, 6:4
Dass Mirra Andreeva nicht gerade ein Fan davon ist, bereits um 11 Uhr am Morgen ihrer Arbeit nachzugehen, war ihr anzusehen. Mit grimmigen Blick schritt sie auf den Court Simonne-Mathieu, um sich mit der US-Amerikanerin Ashlyn Krueger auseinander zu setzen. Bereits in ihrem ersten Match gegen Cristina Bucsa (6:4, 6:3) klingelte der Wecker morgens um 6:40 Uhr bei der 18-Jährigen, um sich ausgiebig auf die Partie vorzubereiten. Für einen Teenager wirklich kein Vergnügen. Die jüngste Top-Sechs-Gesetzte in Paris seit Nicole Vaidisova im Jahr 2007 meisterte ihre Aufgabe gegen Krueger souverän, ohne dabei zu glänzen. Vielleicht spürt sie derzeit auch ein wenig Druck, im vergangenen Jahr hatte sie nach einem Sieg gegen die Top-Favoritin Aryna Sabalenka das Halbfinale erreicht. Mindestens dahin will sie sich wieder vorspielen.
Bubliks Genialität setzt sich durch
Bublik – De Minaur 2:6, 2:6, 6:4, 6:3, 6:2
Es gibt sie immer wieder, diese besonderen Spieler, bei denen Genie und Wahnsinn sprichwörtlich sehr nah beieinander liegen. Der Kasache Alexander Bublik ist so ein Akteur, der häufig auf den Platz geht und selbst nicht so genau weiß, was er von sich selbst erwarten kann. Der 27-Jährige changiert oft zwischen Welt- und Kreisklasse, spektakuläre Trickshots durch die Beine, freche Unterarm-Aufschläge und die kuriosesten Winkel gehören genauso zu seinem Repertoire wie fatale Fehlschüsse und nahezu unglaubliche Fehler. Der in Paris an Nummer 9 gesetzte Alex De Minaur hat das gesamte (Schlag-) Programm seines Gegners in seiner Zweitrunden-Begegnung miterleben müssen – und musste sich Bublik geschlagen geben. Alle Spieler auf der Tour wissen um die Besonderheiten Bubliks und hoffen darauf, dass er sich in seiner Genialität selbst verhaspelt. Gegen de Minaur hat Bublik spät, aber dann ausdauernd zu seinen vielen Stärken gefunden.
Fils gewinnt trotz Verletzung
Fils – Munar 7:6 (7:3), 7:6 (7:4), 2:6, 0:6, 6:4
Die wohl wichtigste Erkenntnis für die französischen Tennisfans von Tag 5 der French Open: In diesem Jahr kann es noch immer ein Landsmann schaffen, sich den Titel in Roland Garros zu holen. Arthur Fils bleibt der heißeste Kandidat der Grande Nation, nachdem er ein unglaubliches Match gegen den spanischen Sandplatzwühler Jaume Munar nach 4,5 Stunden für sich entscheiden konnte. Eine Rückenverletzung sorgte dafür, dass sich der 20-Jährige aus Bondoufle im dritten und vierten Satz kaum kaum noch bewegen konnte und die Durchgänge abschenkte. Wohl niemand hatte damit gerechnet, dass Fils weiterspielen und nicht aufgeben würde.
Aber: Die Medikamente, die der 20-Jährige eingenommen hatte, wirkten gerade rechtzeitig im fünften Satz und nahmen ihm ihm einen Teil seiner Schmerzen. Er kämpfte so gut es geht und setzte sich – getragen von einem euphorisierten Publikum – gegen den völlig frustrierten Munar durch. Seit dem Jahr 1983, als Yannick Noah sich gegen Mats Wilander in drei Sätzen durchsetzen konnte, warten die Franzosen nun bereits auf einen Nachfolger des Mannes mit den markanten Rastalocken.