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Union Berlin verschießt Elfmeter gegen den HSV und lässt Punkte liegen | ABC-Z

Torloses Remis unter Flutlicht

Union Berlin verschießt Elfmeter gegen den HSV und lässt Punkte liegen


IMAGO/Jan Huebner

Audio: Jakob Rüger | rbb24 Inforadio | 28.09.2025 | Bild: IMAGO/Jan Huebner

Der 1. FC Union verpasst es, die Bundesligatabelle hochzuklettern. Im Spiel gegen den HSV kommen die Köpenicker am Sonntagabend nicht über ein 0:0-Unentschieden hinaus – auch, weil Stürmer Andrej Ilic einen Elfmeter verschießt.

  • Zum ersten Mal trafen Union Berlin und der HSV in der Bundesliga aufeinander
  • Unions Assistenztrainer Sebastian Bönig vertrat den gesperrten Steffen Baumgart
  • Union bekam früh im Spiel einen Elfmeter zugesprochen – verschoss allerdings
  • Mit einem Sieg wären die Köpenicker in der Tabelle auf Platz sechs vorgerutscht
  • Nun steht Union nach fünf Spielen mit sieben Punkten auf Rang elf

Der 1. FC Union Berlin hat am Sonntagabend erstmals in der Saison 2025/26 unentschieden gespielt. Unter Flutlicht an der Alten Försterei kam das Team gegen Aufsteiger Hamburger SV nicht über ein 0:0 hinaus. Ohne den gesperrten Trainer Steffen Baumgart an der Seitenlinie wirkten die Köpenicker zum Abschluss des fünften Spieltages vor allem offensiv zu harmlos – selbst vom Elfmeterpunkt.

Der Spielverlauf

Die erste sportliche Aufregung gab es am Sonntagabend bereits in der neunten Minute: In bester Stürmermanier wagte Unions Innenverteidiger Diogo Leite sich da in den Hamburger Strafraum. Dort wurde der Portugiese vom ungestümen Hamburger Stürmer Rayan Philippe zu Fall gebracht. Das Ergebnis war ein Strafstoß. Andrej Ilic schoss diesen durchaus stramm, aber deutlich zu ungenau. Hamburgs Keeper Daniel Heuer Fernandes parierte und es blieb beim 0:0.

Bis zur Halbzeitpause änderte sich daran auch nichts mehr. Der Hamburger SV stand defensiv sehr stabil, zeigte sich immer wieder stringent im Umschaltspiel, blieb dabei aber ohne ganz große Torchancen. Der 1. FC Union war instruiert von Ersatz-Cheftrainer Sebastian Bönig zwar bemüht, offensive Gefahr zu erzeugen, hatte hierfür allerdings wenig Gelegenheiten. Die größte gab es nach 40 Minuten: Nach einer Ecke verpasste Stürmer Ilyas Ansah mit seinem sechsten Torschuss der Saison sein fünftes Saisontor nur knapp.

Auch in der zweiten Halbzeit blieben erwähnenswerte Chancen auf beiden Seiten relativ rar, aber es gab zumindest einige. Den Anfang machten dabei die Hamburger, die in der 72. Minute die Führung nur ganz knapp verpassten: Nach einem guten Lauf entlang der rechten Seitenlinie rauschte ein Schuss von Ransford Königsdörffer nur Zentimeter am linken Pfosten vorbei.

Kurz darauf raunten auch Unions Fans auf den Rängen: Nach einer scharfen Ecke von Trimmel verschätzte sich Albert Lokonga am kurzen Pfosten komplett, indem er dachte, dass der Ball ins Aus gehen würde. Tat er nicht, aber der Hamburger Pfosten rettete Lokonga. Kurz darauf blieb auch ein gefährlicher Ansah-Kopfball ungekrönt. Weit in der dreizehnminütigen Nachspielzeit sah Hamburgs Fabio Viera nach einem sehr hohen Bein noch die Rote Karte, ehe Schiedsrichter Deniz Aytekin das Spiel kurz darauf abpfiff.

Verfolgte das Spiel aus einem Turm in der Stadionecke: Trainer Steffen Baumgart | Bild: IMAGO/Matthias KochVerfolgte das Spiel aus einem Turm in der Stadionecke: Trainer Steffen Baumgart | Bild: IMAGO/Matthias Koch

Spieler des Spiels

So wirklich empfahl sich am Sonntagabend – zumindest unter den Feldspielern – niemand für diese Auszeichnung. Das Spiel mangelte nicht nur an echten Chancen, sondern auch an individuellen Glanzmomenten. Für den einzig echten sorgte Hamburgs Keeper Heuer Fernandez. Wenngleich Andrej Ilics Elfmeter nicht gut geschossen war, musste er natürlich trotzdem erst einmal gehalten werden. Heuer Fernandez erledigte diese Aufgabe sehr souverän.

Was war denn da los?

Lange war es am Sonntagabend ungewöhnlich ruhig im Stadion an der alten Försterei. Rund 200 Köpenicker Fans hatten sich im Vorfeld des Spiels am S-Bahnhof Jannowitzbrücke einer Pyrotechnik-bedingten Polizeikontrolle unterziehen müssen. Zahlreiche ihrer Kollegen aus der aktiven Köpenicker Fan-Szene zeigte im Stadion anschließend stillen Protest – zumindest bis zur 56. Minute.

Da wurde es auf einmal feurig und hell auf der Waldseite. Unions Fans bewiesen, dass die Polizei, wenn überhaupt, nur einen Bruchteil der Köpenicker Pyrotechnik entdeckt hatte, und sorgten so für eine knapp fünfminütige Spielunterbrechung.

Das Feuerwerk der Union-Fans | Bild: IMAGO/NordphotoErst ruhig, dann feurig: die Fans des 1. FC Union Berlin | Bild: IMAGO/Nordphoto

Zählbares

  • Zum ersten Mal trafen Union und der HSV in der Bundesliga aufeinander
  • Mit 62 Prozent hatte der Hamburger Aufsteiger klar mehr Ballbesitz als Union
  • Die fünf Ecken von Trimmel waren eines der gefährlicheren Elemente in Unions Spiel
  • Andrej Ilic hat diese Saison zwar vier Vorlagen verteilt, aber noch kein Tor erzielt
  • Mit sieben Punkten steht Union nach fünf Spielen nun auf Platz 11

Die Stimmen zum Spiel

Sebastian Bönig (Trainer 1. FC Union): “Ich war schon ein Tick aufgeregter als sonst, und das war für mich schon etwas Besonderes. Wir haben uns als Trainerteam im Vorfeld sehr gut auf das Spiel vorbereitet. Deshalb überwiegt jetzt gerade auch etwas die Enttäuschung – insbesondere angesichts der ersten Halbzeit, in der wir nicht gut gespielt haben.”

Merlin Polzin (Trainer Hamburger SV): “Es war definitiv viel drin heute in dem Spiel. Ich bin sehr einverstanden mit der ersten Halbzeit, was unseren eigenen Ballbesitz angeht, aber auch damit, wie wir die Stärken des Gegners unterbunden haben. Der gehaltene Elfmeter hat natürlich dazu beigetragen, dass wir in diesem Auswärtsspiel drin geblieben sind. Wenn ich sehe, wie die Jungs in jeden Ball gesprungen und füreinander eingestanden sind, stimmt mich das sehr positiv für das, was kommt.”

Das Spiel im Liveticker

Sendung: rbb24 Inforadio, 28.09.2025, 20:15 Uhr


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