NBA: Los Angeles Lakers zukünftig ohne LeBron James, aber mit Bronny James? | ABC-Z
Die Los Angeles Lakers wollen in der NBA ein zukunftsträchtiges Team aufbauen – weshalb LeBron James erstmals in seiner Karriere getradet werden könnte. Gleichzeitig sorgt Bronny James aktuell in der Summer League für Furore und zeigt, dass in ihm mehr steckt als der Superstar-Sohn.
Als möglicher “GOAT” hat man einen Vorteil, über den kaum einer spricht. Während in der NBA sehr viele seiner Kollegen ungefragt zwischen den Vereinen hin- und hergetradet werden, musste der von vielen als bester Basketballspieler aller Zeiten noch nie kurzfristig (und vielleicht ungewollt) umziehen.
LeBron James ist zwar schon dreimal gewechselt, allerdings immer als Free Agent und aus freien Stücken. Er muss sich auch jetzt nicht die Sorgen seiner NBA-Kollegen machen, denn er kann aufgrund einer Vertragsklausel als nun einziger Spieler einen Trade ablehnen. Und doch könnte er vor seiner 23. Saison erstmals getradet werden.
LeBron James und die Lakers: Gegenwart gegen Zukunft
Obwohl James seine Spieleroption gezogen und damit seinen Vertrag um ein Jahr verlängert hat, ist seine Zukunft bei den Los Angeles Lakers offen. Der Klub hat schon länger klargemacht, dass Luka Doncic das neue Gesicht der Franchise ist und das Team wieder zu einem echten Titelkandidaten entwickelt werden soll. James ist mit seinen 40 Jahren dagegen auf den kurzfristigen Erfolg bedacht.
LeBron James (l.) im Playoff-Spiel gegen die Minnesota Timberwolves
“LeBron will um eine Meisterschaft kämpfen. Wir verstehen, wie schwierig es ist, jetzt zu gewinnen und sich gleichzeitig auf die Zukunft vorzubereiten”, sagte sein Agent Rich Paul bei “ESPN” im Zuge der Vertragsverlängerung. Gleichwohl wird seitdem täglich in der Öffentlichkeit darüber diskutiert, zu welchem Team James wechseln könne. Mit einem Gehalt von 52,6 Millionen Dollar bräuchte sein neuer Verein den entsprechenden finanziellen Raum und dazu kurzfristige Ziele, damit ein Trade überhaupt Sinn ergibt.
Spekulationen gibt es viele, Konkretes bisher aber nicht. Und vielleicht wird es auch gar nicht dazu kommen und James spielt weiter im Trikot der Lakers, mit denen er 2020 einen seiner vier NBA-Titel gewinnen konnte. Dann wäre es das erste Mal in seiner Karriere, dass er nicht die Nummer eins seines Teams wäre, denn von nun an ist in Los Angeles Doncic der Anführer.
Bronny James begeistert in der Summer League
James senior ist bei den Lakers zumindest nicht mehr uneingeschränkt gewollt – bei James junior könnte genau das aber plötzlich bald der Fall sein. In der vergangenen Saison gab es immer wieder Diskussionen darum, ob Bronny James überhaupt die Klasse für die NBA habe oder er nur in der besten Basketball-Liga der Welt spielen darf, weil er der Sohn des Mega-Stars ist. Jetzt schafft er es aber selbst, dass diese Diskussionen deutlich abflachen.
In der Summer League, den Vorbereitungsspielen, bei denen die Teams ihre Talente spielen lassen, staunen die Kritiker über die vergangenen Leistungen des James-Sprosses. 15,5 Punkte, vier Rebounds und drei Assists erzielte Bronny durchschnittlich in den vergangenen beiden Partien bei einer Einsatzzeit von 24 Minuten pro Spiel. Dabei hat sich der 20-Jährige vor allem vorgenommen, in der Defensive konkurrenzfähiger zu werden.
Bronny James im Spiel gegen die Dallas Mavericks (r.)
“Ich denke definitiv darüber nach, aggressiver zu spielen – aber dabei darf ich meinen defensiven Antrieb nicht verlieren. Um aufs Feld zu kommen, muss ich defensiv stark sein”, sagte James. Er weiß, dass er nur dann eine Chance bei den Lakers bekommen wird, wenn er zeigt, dass er mithalten kann, wenn auch die “Großen” auf dem Platz sind und nicht nur die Talente.
Bronny James darf sich so Hoffnungen auf mehr Minuten machen
In der zweiten Reihe hat James auch in der vergangenen Saison geglänzt. In der G-League kam er im Lakers-Farm-Team, den South Bay Lakers, in elf Spielen auf durchschnittlich fast 22 Punkte und jeweils über fünf Rebounds und Assists. Es ist Praxis, die Bronny James hilft. “Von Spiel zu Spiel wird man sicherer”, sagte er nun.
Dass er in der neuen Saison bei den Lakers ein Starter wird, ist trotz der Steigerung zumindest vorerst äußerst unwahrscheinlich. Doch seine Rolle könnte sich gerade durch die bessere Defensive verbessern. Wenn sein Vater LeBron James den Klub verlässt, entstünde zudem eine Lücke in der Rotation, die Spielminuten müssen auf neue Spieler verteilt werden – und Bronny James schmeißt seinen Hut gerade in den Ring, um einige davon abzubekommen.
