Berlin

Innensenatorin Spranger prüft weitere Messerverbote in Berlin | ABC-Z

Messerangriff in Charlottenburg
Innensenatorin Spranger prüft weitere Messerverbote in Berlin


dpa/sulupress

Audio: rbb24 Inforadio | 14.04.2025 | Dorothea Echte | Bild: dpa/sulupress

Nach dem tödlichen Messerangriff in einer U-Bahn in Berlin-Charlottenburg wird über mehr Messerverbotszonen in Berlin diskutiert, auch im öffentlichen Nahverkehr. Ein solcher Schritt werde geprüft – und zwar ungeachtet des Vorfalls am Samstag, sagte Innensenatorin Iris Spranger (SPD) der rbb24 Abendschau.

“Ich verfolge mit großem Interesse die Maßnahmen der Bundespolizei mit den Waffen- und Messerverboten im Bereich der Bahnhöfe”, so die SPD-Politikerin. “Vergleichbares kann ich mir auch für den Berliner ÖPNV vorstellen.” Es solle schon in den nächsten Tagen ein Treffen mit Vertretern der Berliner Verkehrs- und Innenverwaltung sowie Verkehrsbetrieben, Polizei Berlin und Bundespolizei geben.

Angreifer und Angegriffener polizeibekannt

Auslöser der aktuellen Diskussion ist ein Vorfall am Wochenende: Am Samstag soll laut Polizei ein 43 Jahre alter Mann einen 29-Jährigen in einer U-Bahn mit einem Küchenmesser niedergestochen und tödlich verletzt haben. Die Männer sollen zuvor in einem Zug der U12 im Berliner Westen in Streit geraten sein. Das Opfer verließ nach dem Angriff die Bahn auf dem U-Bahnhof Sophie-Charlotte-Platz in Charlottenburg, brach dann aber auf dem Bahnsteig zusammen und starb trotz Reanimationsversuchen noch vor Ort.

“Wir gehen im Augenblick eher davon aus, dass die beiden sich vorher nicht kannten”, so der Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Berlin, Sebastian Büchner, gegenüber der rbb24 Abendschau. Worum es bei ihrem Streit ging, sei bislang unklar. Beide seien in der Vergangenheit mehrfach strafrechtlich in Erscheinung getreten, mit Körperverletzungen und tätlichen Angriffen auf Polizeibeamte, hieß es.

Auch in Friedrichsfelde Messerangriff

Der mutmaßliche Angreifer wurde kurz nach dem Vorfall in der U-Bahn mehrmals von einem Polizisten auf der Straße angeschossen, weil er mit einem Küchenmesser auf mehrere Beamte zugegangen sein soll. Er starb später.

In Berlin-Friedrichsfelde ereignete sich am Sonntag eine weitere Messertat: Ein Unbekannter soll einen 44 Jahre alten Mann mit Messerstichen schwer verletzt haben. Beide sollen zuvor in einer Straßenbahn aneinandergeraten sein, wie die Polizei mitteilte.

Seit Februar gibt es in Berlin drei dauerhafte vom Senat festgelegte Messerverbotszonen: am Leopoldplatz, am Görlitzer Park und am Kottbusser Tor. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) sieht solche Zonen seit längerer zeit kritisch. Sie fordert ein generelles Verbot von Messern in der Öffentlichkeit – und nicht nur in bestimmten Zonen.

Sendung: rbb24 Inforadio, 14.04.2025, 02:00 Uhr


Back to top button