Roderich Kiesewetter: Jetzt mal was anderes | ABC-Z

Laotse, der chinesische Philosoph, wusste, dass selbst eine Reise von tausend Meilen mit einem einzigen Schritt beginnt. Guy de Maupassant, der französische Schriftsteller, dass die Reise eine Art Tür ist, durch die man die Realität verlässt. Und Oscar Wilde, der irische Spötter, dass man bei Reisen stets etwas Aufregendes zu lesen dabeihaben sollte, weshalb er immer sein eigenes Tagebuch mitnahm.
Roderich Kiesewetter, der christdemokratische Sicherheitsexperte, weiß jetzt, dass selbst eine Kanzlerreise nach Moskau nur in einem einzigen Tweet erfolgen kann. Dass soziale Medien eine Art Tür sind, durch die man die Welt der alternativen Reisefakten betritt. Und dass man bei der Abreise aus der eigenen Karriere stets etwas Demütigendes erleben sollte, weshalb er nun seinen Tweet gelöscht hat. Chief Seattle, Häuptling der Suquamish, hat für Kiesewetter noch einen Reise-Tipp parat: „Nimm nur Erinnerungen mit, hinterlasse nichts als Fußspuren.“ Nach dem 23. Februar, dem Tag der Bundestagswahl, dürfte das wohl auch für den Kanzler gelten.