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Berliner Mieterverein fordert Übernachtungssteuer für private Ferienwohnungen | ABC-Z

Berliner Wohnungsmarkt
Mieterverein fordert Übernachtungssteuer für private Ferienwohnungen


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Audio: rbb24 Inforadio | 29.10.2025 | Sebastian Schöbel | Bild: picture alliance / Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa | Jens Kalaene

Die Maßnahmen des Senats gegen illegale Ferienwohnungen reichen aus Sicht des Berliner Mietervereins nicht aus, um das Problem zu lösen.

Die Kontrollen, wie etwa das Vorweisen einer Registriernummer auf Plattformen wie Airbnb, könnten leicht umgangen werden, heißt es in einer Studie [berliner-mieterverein.de], die das Institut für Soziale Stadtentwicklung im Auftrag des Vereins erstellt hat und die am Mittwoch vorgestellt wurde.

So könnten etwa private Anbieter von Ferienwohnungen auf anderen Plattformen ihr Angebot als gewerblich markieren und damit die Abfrage einer Registriernummer umgehen. Eine Überprüfung des vermeintlichen Gewerbes durch die Plattformen erfolge nicht, hieß es. “Für die Behörden, die hier überwachend eingreifen könnten, ergibt sich ein relativ hoher Kontrollaufwand”, teilte der Mieterverein weiter mit.

Abhilfe könnte eine neue EU-Verordnung schaffen, die im April kommenden Jahres in Kraft tritt und unter anderem auch bei gewerblichen Angeboten eine Registriernummer verpflichtend macht.

Übernachtungssteuer für private Vermieter

Die Studie konstatiert für den angespannten Wohnungsmarkt in der Hauptstadt eine zunehmende Vermischung des Wohnraums für die Feriennutzung und für die normale Wohnnutzung.

Möblierte Wohnungen etwa, die in der Regel nicht für die langfristige Anmietung gedacht sein sollten, würden zunehmend von gewöhnlichen Wohnungssuchenden angemietet, weil sie auf dem regulären Wohnungsmarkt keine unmöblierten mehr fänden. Das Geschäft mit dem möblierten Kurzzeitwohnen zerstöre den Berliner Wohnungsmarkt, so der Mieterverein. Die Preise lägen im Schnitt doppelt so hoch wie die normalen Angebotsmieten für unmöblierte Wohnungen.

Studie: 40 Prozent der Wohnungen werden möbliert angeboten

Viele Anbieter würden gezielt rechtliche Schlupflöcher oder Grauzonen ausnutzen, um Mietern exorbitante Preise und illegale Kettenverträge mit kurzer Laufzeit aufzubürden – mit Erfolg, weil der reguläre Wohnungsmarkt zu wenige Alternativen anbiete. Rund 40 Prozent der im Internet inserierten Wohnungen würden inzwischen nur noch möbliert angeboten, so die Studie. Der Unterschied zwischen Kurzzeitwohnen und Ferienwohnen sei kaum noch möglich, die Bezirksämter seien mit der Kontrolle beider Bereiche überfordert.

Der Mieterverein bringt unter anderem eine kurtaxenähnliche Übernachtungssteuer auch für private Anbieter ins Spiel, um illegale Angebote aufwendiger zu machen. Außerdem fordert die Stelle eine öffentlich kontrollierte, gemeinwohlorientierte Vermittlungsplattform bei befristeten Angeboten oder Ferienwohnungen. Möblierte Vermietungen in Milieuschutzgebieten sollen zudem stark eingeschränkt werden.

Sendung: rbb24 Inforadio, 29.10.2025, 14:20 Uhr


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