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DFB-Pokal-Finale: Auf einmal bekamen die Schwaben Bammel | ABC-Z

Den größten Teil der zweiten Halbzeit sangen die VfB-Fans ihre schönen Lieder. Wieder alles im Griff von Jürgen Drews, umgedichtet in: “Europapokal ohohoh! Nach all der Scheiße, geht’s auf die Reise, Stuttgart International.” Doch als Julian Kania in der 82. Minute für Bielefeld traf, wurde die Stuttgarter Kurve leiser. Und als Josha Vagnoman das Missgeschick eines Eigentors unterlief, verstummte sie. Jetzt bekamen die Schwaben Muffesausa.

Aus dem 4:0 war ein 4:2 geworden, und der Gegner ließ nicht locker, griff immer wieder an. In der Nachspielzeit flog eine Ecke in den Stuttgarter Strafraum, Joel Felix schoss. Der geht rein, dachten viele. Doch Alexander Nübel hielt den Ball auf der Linie. Ein 4:3 hätte das Stuttgarter Blut schockgefrieren lassen. Es fiel nicht, und so gewann Stuttgart das Finale im DFB-Pokal. 

Vor dem Spiel hatten die VfB-Fans ein bisschen Bammel vor Bielefeld und womöglich auch der eigenen Abwehrschwäche. Dann lief lange alles bestens, und als die Sache entschieden schien, fielen zwei Tore und erinnerten die VfB-Fans: Der Bammel war gerechtfertigt. Am Ende feierten sie aber den ersten Titel seit 18 Jahren

Bielefeld ist der Pokalschreck. Vier Bundesligisten hatte die Arminia auf dem Weg nach Berlin rausgeworfen, zuletzt Bayer Leverkusen. In der Liga legte sie einen Endspurt hin, der sie zum Meister der 3. Liga machte. Stuttgart verlor zuletzt oft. Vor dem Duell gegen den Drittligisten hieß das Stichwort “Fallhöhe”. Der VfB spürte oder ließ sich einreden, dass er mehr zu verlieren habe als der Gegner. 

Dieser Lattenschuss wird Bielefeld lange beschäftigen

Bielefeld begann mit der aus den vorigen Runden bekannten Taktik und stürmte sofort los im Wissen darum, dass gegen die Stuttgarter Defensive etwas geht. Tatsächlich verursachte der erste Bielefelder Angriff sofort Gefahr.

Die Szene, die einen Bielefelder seufzenden Konjunktiv nach sich zog, ereignete sich in der 12. Minute. Was wäre gewesen, wenn Sarenren Bazee die größte Chance des Spiels genutzt hätte? Er schoss allerdings aus knapp fünf Metern an die Latte. “Wir müssen froh sein, dass wir nicht hinten liegen”, kommentierte der VfB-Coach Sebastian Hoeneß diesen Fail nach dem Spiel. 

Dieser Lattenschuss wird Bielefeld lange beschäftigen, zumal in den nächsten gut zehn Minuten der VfB das Spiel in seine Bahnen lenkte. In einem unachtsamen Moment ließ die Bielefelder Abwehr Nick Woltemade, den neuen Liebling der Medien und Fans, durchgehen. Der Torwart war an dessen Schuss noch dran, aber Woltemade hatte Glück. 1:0. 

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