Sommer: Siesta für alle – SZ.de | ABC-Z

8. August 2025 | Lesezeit: 3 Min.
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Als Gast in südlichen Ländern überrascht einen der Anblick doch immer wieder: Orte, die ab 13 Uhr in einer schläfrigen Stille versinken, die Straßen leer, die Marktstände verrammelt, selbst die Katzen irgendwo verkrochen – und die Fensterläden demonstrativ zu. Deutschland hat eine verkümmerte Fensterladen-Kultur. Wo diese schönen Augenlider den alten Häusern nicht gleich ganz abgerissen wurden, bleiben sie meist dauerhaft geöffnet und sind nicht in Betrieb. Lieber lässt man die Jalousien knallen und zieht Gardinen vor. Dabei hat der Akt des Fensterladenschließens und -aufstoßens einen besonderen Charme und verdeutlicht eben auch nach außen und für siestaferne Besucher, was die Stunde geschlagen hat: Geschäft zu, Taverne geschlossen, drei Stunden bitte draußen bleiben!