“Nehme die Schuld auf mich”: Berger nach Halbfinal-Aus untröstlich | ABC-Z

Die deutschen Fußballerinnen haben das Endspiel bei der EM in der Schweiz knapp verpasst. Ann-Katrin Berger rettet ihr Team mit tollen Paraden – bis zur 113. Minute. Nach dem Spiel nimmt die DFB-Torhüterin die Schuld auf sich.
Deutschland scheitert an Spanien – Stimmen zum Spiel
Deutschlands Torhüterin Ann-Katrin Berger war nach der bitteren Pleite gegen Spanien untröstlich und “enttäuscht”. “Ein kleiner Fehler, man passt nicht auf. Wir haben wieder ein großartiges Spiel gemacht. Das ist natürlich ziemlich bitter. Ja, da nehme ich auch die Schuld auf mich. Die kurze Ecke muss zu sein, ganz klar. Und deswegen bin ich umso enttäuschter von mir selbst. Da kann ich noch so viele Paraden machen, aber der hätte einfach meiner sein sollen. Deswegen tut es mir unfassbar leid für die Mannschaft, nicht für mich. Denn die Mannschaft hat alles gegeben”, sagte die DFB-Keeperin im ARD-Interview.
ARD-Reporterin Lea Wagner erinnerte Berger zum Schluss an die vielen tollen Paraden während des Turniers: “Ich will Ihnen noch sagen. Deutschland wäre nicht mal mehr im Halbfinale gewesen, ohne Ihre Parade im Viertelfinale gegen Frankreich. Das als aufbauende Worte.”
Bundestrainer Wück: “Wir sind alle sehr enttäuscht”
Christian Wück versammelte seine erst nach 120 Minuten von Spanien besiegten Fußballerinnen in einem großen Kreis und sprach im Regen von Zürich zu seinem Team. Im Interview sagte der Bundestrainer: “Wir sind alle sehr enttäuscht. Wir haben uns das anders vorgestellt. Natürlich ist die Enttäuschung richtig groß. Wir haben bis zur letzten Sekunde alles gegeben. Ein kleiner Fehler – das ist umso bitterer. Es ist einfach nur Enttäuschung.” Für Wück war der Treffer “ein Geniestreich”.
Zum Abschluss wurde Wück deutlich: “Die Vereine müssen die richtigen Schlüsse daraus ziehen. Wir gewinnen und wir verlieren zusammen. Ich habe kürzlich gelesen, dass der DFB meilenweit hinter den Top-Nationen liegt. Und drei Tage später lese ich, dass wir im Halbfinale sind. Da müssen die Deutschen vielleicht auch mal ein bisschen lernen, dass wir gemeinsam alles zusammen machen und wir für die deutsche Nation das Beste wollen.”
“Also Anne ist auf gar keinen Fall Schuld”
DFB-Kapitänin Janina Minge meinte: “Wir haben heute wieder alles gegeben und konnten am Ende nicht mehr. Wir können auch heute wieder extrem stolz auf uns sein. Sehr viele Spielerinnen sind über sich hinausgewachsen und haben bewiesen, warum sie hier sind. Das Turnier hat gezeigt, dass 23 Spielerinnen wichtig sind und jede gebraucht wird. Wir können alle super stolz sein und haben es toll gemacht.”
Die deutsche Kapitänin nahm Berger in Schutz und widersprach der Torhüterin in der Schuldfrage beim Gegentor: “Nein, auf keinen Fall. Jeder weiß, dass uns Anne so oft im Turnier gehalten hat. Unglücklich, dass der Ball genau so reingeht – extrem bitter. Es hätten aber auch vorher fünf Bälle reingehen können, die sie gehalten hat. Also Anne ist auf gar keinen Fall Schuld. So ist Fußball.”
Däbritz spricht über ausgelöste “Begeisterung im Land”
Sara Däbritz meinte: “Ich bin mega enttäuscht, dass wir es leider nicht ins Finale geschafft haben. Gleichzeitig bin ich aber auch richtig stolz auf die Mannschaft und auf das, was wir hier hingelegt haben. Es war das zu erwartende Spiel. Spanien hatte viel Ballbesitz und hat dominiert. Wir mussten defensiv agieren und haben alles in den Zweikämpfen rein geworfen. Wir haben über das ganze Turnier starke Leistungen gezeigt und eine Begeisterung im Land auslösen können. Wir haben gezeigt, dass wir auf Top-Niveau mithalten können.”