Ratgeber

Vor dem EZB-Zinsentscheid: Tagesgeld: Stärkster Zins-Einbruch seit über 13 Jahren | ABC-Z


Vor dem EZB-Zinsentscheid

Tagesgeld: Stärkster Zins-Einbruch seit über 13 Jahren

Artikel anhören


Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos

Die EZB wird heute wohl nochmals den Einlagenzinssatz senken. Nachdem die Tagesgeldzinsen lange Zeit nur moderat gesunken sind, hat sich die Dynamik deutlich verschärft. Bei Festgeldern können Sparer hingegen entspannter sein.

Parken Banken und Sparkassen Geld bei der Europäischen Zentralbank (EZB), erhalten sie derzeit dafür noch 2,25 Prozent Zinsen. Heute steht erneut ein Zinsentscheid der Notenbanker an, wobei die meisten Marktteilnehmer mit einer erneuten Senkung rechnen.

Die Durchschnittszinsen bundesweit verfügbarer Angebote für Tagesgeld sind seit Anfang Februar um 0,29 Prozentpunkte abgestürzt. Diese bringen im Schnitt aktuell nur noch 1,27 Prozent. Anfang Februar lagen die Durchschnittszinsen noch bei 1,56 Prozent und sind seitdem in vier Monaten um insgesamt 0,29 Prozentpunkte gefallen. Einen so starken Einbruch in so kurzer Zeit hat es seit Beginn der Datenerhebung im Januar 2012 nie zuvor gegeben.

Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Zinsanalyse des Vergleichsportals Verivox, für die rund 800 Banken und Sparkassen ausgewertet wurden.

Tagesgeld: Historischer Einbruch

Aufgrund des scharfen Wettbewerbs beim Tagesgeld haben viele Banken ihre Konditionen zu Beginn des aktuellen Zinssenkungs-Zyklus nur behutsam angepasst, doch inzwischen reichen die Geldhäuser die sinkenden Zinsen in viel stärkerem Ausmaß an die Sparer weiter”, sagt Oliver Maier, Geschäftsführer der Verivox Finanzvergleich GmbH. “Selbst als die Europäische Zentralbank ihren Einlagenzins 2012 zuerst auf null und in den folgenden Jahren immer weiter ins Minus gedrückt hat, sind die Tagesgeldzinsen in keiner Phase so schnell und so massiv eingebrochen, wie wir es aktuell beobachten.”

Auch bei den regionalen Kreditinstituten sind die Tagesgeldzinsen im Mai weiter gesunken. Wegen des bereits erheblich niedrigeren Ausgangsniveaus fiel der Rückgang hier zwar weniger stark aus. Doch noch immer müssen sich Sparer bei Sparkassen und Volksbanken im Schnitt mit deutlich niedrigeren Zinsen begnügen als bei überregionalen Banken.

Wer Angebote vergleicht, kann sich aber noch wesentlich attraktivere Konditionen sichern. Aktuell gibt es auch unter deutschen Banken noch mehrere Geldhäuser mit Tagesgeldzinsen in Höhe von 2 Prozent und mehr.

Tagesgeldkonten im Vergleich

Rückgang bei Festgeldzinsen deutlich abgeschwächt

Auch beim Festgeld sind die Zinsen über alle Laufzeiten weiter gesunken – allerdings deutlich moderater. So fielen die Durchschnittszinsen fünfjähriger Festgeldanlagen im Mai nur um 0,01 Prozentpunkte und liegen nun bei 2,09 Prozent. Beim zweijährigen Festgeld sind die Zinsen um 0,06 Prozentpunkte auf aktuell 2,00 Prozent gesunken. Bei den einjährigen Festgeldern fiel der Rückgang mit einem Minus von 0,08 Prozentpunkten am stärksten aus. Im Schnitt sanken die Zinsen dadurch auf 1,97 Prozent und liegen damit aktuell erstmals seit Februar 2023 wieder unterhalb der Zwei-Prozent-Marke.

Laut Verivox preisen die Banken in ihren Festgeldkonditionen bereits mit einigem Vorlauf ein, wie sich die Zinsen nach ihrer Einschätzung künftig entwickeln werden. Weil die meisten Marktteilnehmer bislang davon ausgingen, dass sich die aktuelle Zinssenkungs-Phase allmählich ihrem Ende nähert, ging es für die Festgeldzinsen zuletzt nur noch moderat nach unten.

Festgeldkonten im Vergleich

Back to top button