Filmpreisverleihung: Israels Kulturminister kritisiert Ophir Award und streicht Förderung | ABC-Z

Nach der Verleihung des renommierten Ophir Awards an einen israelischen Film über einen palästinensischen Jungen hat Israels Kulturminister Miki Sohar
angekündigt, die staatliche Förderung für den Filmpreis einzustellen. Die
“beschämende Zeremonie” werde künftig nicht mehr mit öffentlichen Mitteln
unterstützt, teilte Sohar mit.
Sohar, Mitglied der regierenden Likud-Partei von
Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, warf dem Film vor, Israels Soldaten zu
diskreditieren. Diese würden “kämpfen und ihr Leben riskieren, um uns zu
schützen”, sagte er. Daher habe er beschlossen, die Finanzierung der
Veranstaltung ab dem Jahr 2026 einzustellen.
Die israelische Akademie für Film und Fernsehen, die den
Ophir Award organisiert, wies die Kritik zurück und betonte ihr “Bekenntnis zu
filmischer Exzellenz, künstlerischer Freiheit und Meinungsfreiheit”.
Film wird Israels offizieller Beitrag für die Oscar-Nominierung
Der Film Hajam (“Das Meer”) des israelischen Regisseurs Shai
Carmeli-Pollak erzählt die Geschichte eines zwölfjährigen Jungen aus dem
Westjordanland, der zum ersten Mal in seinem Leben das Meer in Tel Aviv sehen
möchte. Mit dem Gewinn des Ophir Award wird der Film automatisch Israels
offizieller Beitrag für die Oscar-Nominierung in der Kategorie “Bester
internationaler Film”.
Hajam, gedreht auf Arabisch und Hebräisch, gewann insgesamt
fünf Preise, darunter die Auszeichnung für den besten Hauptdarsteller. Der
junge Mohammad Ghasawi wurde als bislang jüngster Schauspieler mit einem Ophir
Award geehrt.
Die Preisverleihung stand auch im Zeichen
politischer Statements: Zahlreiche Filmschaffende erschienen aus Protest gegen
den Gazakrieg in schwarzer Kleidung. In mehreren Dankesreden wurden die
Freilassung der von der Hamas im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln sowie ein
Ende des Krieges gefordert.





















