+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Waffenruhe über Ostern wohl gebrochen | ABC-Z

Russland und die Ukraine werfen sich gegenseitig vor, sich nicht an die zuvor ausgerufene Waffenruhe über Ostern zu halten. Patriarch Kirill predigt von Großrussland.
Russland wirft Ukraine Bruch der Waffenruhe vor
Die Ukraine hat Russland zufolge die Feuerpause mehr als ein Tausend Mal gebrochen. Dabei seien auch Zivilisten getötet worden, teilt das russische Verteidigungsministerium mit. Es seien mehr als 900 Drohnenangriffe gezählt worden sowie 444 Angriffe auf russische Stellungen. Zu den Zielen gehörten die Grenzgebiete Brjansk, Kursk und Belgorod. Dort sei Infrastruktur beschädigt worden. (rtr)
Russland meldet Explosionen in Donezk
In der von Russland kontrollierten Stadt Donezk im Osten der Ukraine hat es der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge mehrere Explosionen gegeben. Mindestens drei Detonationen seien zu hören gewesen, meldet Tass unter Berufung auf örtliche „operative Dienste“.
Die Nachrichtenagentur RIA berichtet, nach 09.00 Uhr Ortszeit (08.00 Uhr MESZ) habe einer ihrer Reporter vor Ort mindestens drei Explosionen gehört. Die Stadt Donezk in der gleichnamigen ostukrainischen Region steht bereits seit 2014 unter russischer Kontrolle beziehungsweise unter der prorussischer Separatisten. Der russische Präsident Wladimir Putin hat am Samstag eine 30 Stunden dauernde Feuerpause ausgerufen, die aber nach ukrainischen Angaben von den russischen Truppen nicht eingehalten wird. (rtr)
Russland bricht Waffenruhe über Ostern
Trotz der von Kremlchef Wladimir Putin angeordneten Waffenruhe zu Ostern haben russische Streitkräfte ukrainischen Angaben zufolge in der Nacht erneut angegriffen. In verschiedenen Richtungen der Frontlinie habe es bis 6.00 Uhr morgens (5.00 Uhr MESZ) bereits 59 Fälle von russischem Beschuss und 5 Angriffe durch russische Einheiten gegeben, teilte Selenskyj auf der Plattform X mit. Insgesamt versuche die russische Armee den Eindruck zu vermitteln, dass sie sich an die Feuerpause halte. Trotzdem gebe es vereinzelte Versuche, in der Ukraine vorzurücken und Kiews Streitkräften Schaden zuzufügen, sagte er.
Zwischen 18.00 Uhr (17.00 Uhr MESZ) am Samstag und Mitternacht (23.00 Uhr MESZ) gab es laut Selenskyj 387 Fälle von Beschuss und 19 Angriffe der russischen Streitkräfte. „Drohnen wurden von den Russen 290 Mal eingesetzt“, teilte er weiter mit. Auch in der Nacht gab es demnach Dutzende Drohnenangriffe. (dpa)
Russisch-Orthodoxer Patriarch Kirill bedient Putins Narrativ
Russlands Präsident Wladimir Putin hat zum orthodoxen Osterfest an dem Gottesdienst in der Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale teilgenommen. Geleitet wurde dieser vom Oberhaupt der Russisch-Orthodoxen Kirche, Patriarch Kirill. Der enge Verbündete Putins sagte in seinen Gebeten, dass „in den Weiten der historischen Rus ein dauerhafter und gerechter Frieden geschaffen werden kann“, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur RIA. Es handelt sich vermutlich um eine Anspielung auf das mittelalterliche Großreich, das als Vorläuferstaat Russlands und der Ukraine gilt. (rtr)
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