Kultur

Radsport: 441.361 Kilometer | DIE ZEIT | ABC-Z

Der zuverlässigste Weg, sich eine Leidenschaft zu ruinieren, ist, sie zu professionalisieren. Der Spaß ergibt sich ja hauptsächlich daraus, dass es eben keine Arbeit ist. Bloß entwickelt auch der Amateurbetrieb oft einen gesteigerten Ehrgeiz, als könne die reine Freude niemals ausreichen: Kaum ist die erste Makrameeblumenampel geknotet oder ein Schal auf eine zufriedenstellende Länge gestrickt, wird bereits überlegt, eine Gewerbefläche anzumieten. Wäre doch schön, wenn das Hobby einen noch größeren Teil der ansonsten eher trostlosen Existenz ausgleichen würde. Die durchaus romantische Vorstellung, zu der auch diese Frau um die 30 gelegentlich neigt, beruht jedoch auf einer groben Fehleinschätzung – selbst wenn die Fortentwicklung des Hobbys zum Beruf mal gelingt, wie bei Rick Zabel. In seinem Buch On the Road (Kiepenheuer & Witsch) blickt der 31-jährige Rennradrentner auf seine Karriere zurück. Es ist eine wirklich traurige Geschichte vom großen Erfolg. Bitte nicht nachmachen.

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