Ungleichheit verändert Kinderhirne – unabhängig vom eigenen Einkommen | ABC-Z

Kinder, die in besonders ungleichen Gesellschaften aufwachsen, entwickeln nachweisbare Veränderungen im Gehirn, unabhängig davon, ob ihre Familien reich oder arm sind. Das zeigt eine groß angelegte US-Studie, deren Ergebnisse nun im Fachjournal „Nature Mental Health“ veröffentlicht wurden.
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Forscherinnen und Forscher des King’s College London, der Harvard University und der University of York untersuchten MRT-Aufnahmen von mehr als 10.000 Kindern und Jugendlichen im Alter von neun bis elf Jahren.
Dabei fanden sie deutliche Unterschiede in der Hirnrinde sowie in den Verbindungen zwischen einzelnen Gehirnregionen. Betroffen waren vor allem Bereiche, die für Gedächtnis, Aufmerksamkeit, Sprache und die Regulierung von Emotionen zuständig sind.
Neue Studie überrascht: Ungleichheit wichtiger als Familieneinkommen
Bemerkenswert ist: Die Unterschiede traten nicht nur bei Kindern aus einkommensschwachen Familien auf, sondern ebenso bei jenen aus wohlhabenden Haushalten. Entscheidend war, wie groß die Einkommensunterschiede innerhalb des jeweiligen Bundesstaates waren.
Besonders hohe Ungleichheit wiesen etwa Probanden aus den US-Bundesstaaten New York, Kalifornien und Florida auf, während Staaten wie Vermont oder Minnesota vergleichsweise ausgeglichener waren.
Ungleichheiten im sozialen Umfeld: Folgen für die psychische Gesundheit
Neben den Hirnscans wurden auch Befragungen zur seelischen Gesundheit der Kinder ausgewertet. Dabei zeigte sich: In Regionen mit größeren sozialen Gegensätzen litten Kinder häufiger unter Depressionen und Ängsten. Einige der beobachteten Veränderungen im Gehirn ließen sich direkt mit schlechteren mentalen Gesundheitswerten in Verbindung bringen.














