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Ilse Aigner als Bundespräsidentin im Gespräch – Bayern | ABC-Z

Vor einiger Zeit machte das abenteuerliche Gerücht die Runde, Markus Söder hätte Interesse am Amt des Bundespräsidenten. Nun kann man sich für den bayerischen Ministerpräsidenten sehr viele Karriereschritte vorstellen, vom Fast-Food-Restaurantkritiker bis zum Co-Kanzler. Aber Söder im höchsten Staatsamt, überparteilich und ausgleichend? „Lächerlich“, kommentierte er damals selbst sichtlich verblüfft, wobei Söder schon manches dementiert hat, was später Wirklichkeit wurde.

Noch nie kam ein Bundespräsident aus der CSU. Selbst der in Landshut geborene Roman Herzog, zwischen 1994 und 1999 Hausherr in Schloss Bellevue, war CDU-Mitglied. Am nächsten kam dem Amt 2012 CSU-Chef Horst Seehofer, als er in seiner Position als Bundesratspräsident für wenige Wochen die Befugnisse des zurückgetretenen Präsidenten Christian Wulff übernahm.

Gerade deshalb dürfte es Söder reizen, jemanden aus der CSU an die Spitze der Bundesrepublik zu befördern. Im März 2027 endet die Amtszeit des Sozialdemokraten Frank-Walter Steinmeier. Noch ist offen, wer in der Bundesversammlung kandidieren wird. Im Koalitionsvertrag haben Union und SPD dazu keine Absprache getroffen, aber die CSU dürfte ihr Mitspracherecht selbstbewusst wahrnehmen. „Sie werden von mir hören“, sagte Söder bei der Vorstellung des Koalitionsvertrags.

In Söders Partei gibt es sogar eine Person, der das repräsentative Amt zuzutrauen wäre und die nicht Markus heißt: Ilse Aigner. Ihr Name fiel in den vergangenen Jahren immer wieder, wenn es um die Steinmeier-Nachfolge ging. Kürzlich verlieh die CSU-Politikerin dem Gedankenspiel neue Geltung, als sie der Bild am Sonntag gemeinsam mit der streitbaren Kabarettistin Monika Gruber ein großes Interview gab. Darin rief Gruber sie informell zur Kandidatin aus: „Sie wäre jemand, auf den sich deutschlandweit, parteiübergreifend alle einigen könnten, weil die Ilse einfach etwas Verbindendes hat.“ Aigner bremste ihre Freundin nicht, stattdessen schwärmte Gruber weiter: „Mein Gott, wenn ich dran denke, dass die Ilse im Schloss Bellevue sitzt, da muss ich mir sofort eine neue Garderobe zulegen.“

Ilse Aigner ist seit 2018 Präsidentin des Bayerischen Landtags. In dieser Funktion hat sie auch außerhalb der CSU Anerkennung für ihre moderierende Rolle und ihren Einsatz für die Demokratie gewonnen. Als Agrarministerin unter Angela Merkel (CDU) war sie schon bundespolitisch tätig. Außerdem versteht sie sich nach eigener Aussage gut mit dem designierten Kanzler Friedrich Merz, was gewiss kein Nachteil sein dürfte. Hinzu kommt seit Langem die Forderung, dass Deutschland erstmals eine Frau zum Staatsoberhaupt machen soll.

Auf SZ-Anfrage war Aigner für eine Stellungnahme nicht zu erreichen, Osterurlaub. Eine Sprecherin verwies auf frühere Aussagen der CSU-Frau, etwa im Spiegel: „Es gibt schlimmere Schicksale, als für dieses Amt gehandelt zu werden.“

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