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Krankenkassen verbuchen 6,2 Milliarden Euro Defizit im Jahr 2024 | ABC-Z

Stand: 07.03.2025 15:53 Uhr

Die gesetzlichen Krankenkassen haben im vergangenen Jahr ein Defizit von 6,2 Milliarden Euro verbucht. Schuld seien nicht nur die wegen der Inflation gestiegenen Ausgaben, sagt Gesundheitsminister Lauterbach.

Ein Anstieg von mehr als acht Prozent bei den Leistungsausgaben hat den gesetzlichen Krankenkassen 2024 ein Milliardendefizit beschert. Nach dem vorläufigen Finanzergebnis verbuchten sie ein Defizit von 6,2 Milliarden Euro, wie Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) mitteilte.

Damit ist das Minus, laut vorläufigem Ergebnis, gegenüber den ersten drei Quartalen nochmals deutlich angewachsen. Finanzreserven seien zum Jahresende auf 2,1 Milliarden Euro geschmolzen. Das seien 0,08 Monatsausgaben und damit weniger als die Hälfte der gesetzlich vorgesehenen Mindestreserve von 0,2 Monatsausgaben.

Lauterbach sieht Versäumnisse bei Modernisierung

„Das hohe Defizit der Krankenkassen in 2024 und der starke Anstieg der Zusatzbeiträge zu Jahresbeginn sind nicht nur Ergebnis eines inflationsbedingt hohen Anstiegs der Ausgaben für Personal und medizinische Leistungen“, erklärte Lauterbach. „Sie sind auch darauf zurückzuführen, dass in den vergangenen Legislaturperioden versäumt wurde, das Gesundheitssystem zu modernisieren und die Strukturen für die Zukunft fit zu machen.“

Allein im Krankenhausbereich betrage der Ausgabenanstieg fast neun Prozent und damit mehr als acht Milliarden Euro. „Der Schlüssel zu stabilen GKV-Finanzen sind tiefgreifende Strukturreformen des Gesundheitswesens“, forderte der SPD-Politiker. Mit dem Digitalgesetz und der Krankenhausreform seien bereits fundamentale Veränderungen angestoßen worden.

Ergänzend müssten gesamtgesellschaftliche Aufgaben wie etwa die medizinische Versorgung von Bürgergeldbeziehenden kostendeckend aus Steuer- und nicht aus Beitragsmitteln finanziert werden. Es müssten auch „mehr Steuermittel in die Hand genommen werden“.

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