Politik

US-Präsident Donald Trump bringt Juventus-Fußballer in Verlegenheit | ABC-Z

Ein Pressetermin mit dem amerikanischen Präsidenten Donald Trump im Weißen Haus hat die Fußballstars von Juventus Turin in Verlegenheit gebracht. Eigentlich sollte es in Anwesenheit der Italiener und des FIFA-Präsidenten Gianni Infantino um die laufende Klub-WM in den USA gehen.

Doch vor den Medienvertretern beantwortete Trump überwiegend Fragen zu einem möglichen amerikanischen Angriff auf Iran und auch zu den von seiner Regierung verordneten Einreisebeschränkungen – mit den Juve-Profis in seinem Rücken.

„Es war etwas merkwürdig“

Einige der Juve-Stars schienen vom Ablauf des 16-minütigen Besuchs etwas irritiert. Der amerikanische Nationalspieler und ehemalige Schalker Weston McKennie starrte etwa die meiste Zeit geradeaus. „Es war ehrlich gesagt überraschend“, sagte sein Mitspieler Timothy Weah später: „Sie sagten uns, dass wir dorthin gehen müssten, ich hatte keine Wahl. Es war etwas merkwürdig. Als er anfing, über politische Fragen in Bezug auf Iran und solche Dinge zu sprechen – ich will ja einfach nur Fußball spielen.“

Der Präsident kam über einen Umweg auch auf Transgender-Athleten im Sport zu sprechen: „Könnte eine Frau in eurem Team spielen, Jungs?“ McKennie und Weah ließen das unbeantwortet und schauten sich etwas ratlos an. Juventus-Manager Damien Comolli sagte schließlich: „Wir haben eine sehr gute Frauenmannschaft.“ Woraufhin Trump antwortete: „Aber sie sollten mit Frauen spielen.“ Comolli ließ das unkommentiert.

Trump will Transmenschen per Dekret von der Teilnahme am Frauensport ausschließen. Generell wurden in vielen US-Bundesstaaten zuletzt Gesetze verabschiedet, die die Rechte von Transmenschen einschränken. Transmenschen oder Transgender sind Personen, die sich dem Geschlecht, das ihnen bei Geburt zugeschrieben wurde, nicht zugehörig fühlen.

McKennies Trump-Kritik

McKennie hatte während Trumps erster Amtszeit öffentlich Kritik an dessen Politik geübt. „Ich denke nicht, dass Trump der Richtige für den Job des Präsidenten ist“, sagte er im Jahr 2020 der „Sport Bild“: „Zu dieser Aussage stehe ich. Ich glaube, dass er nicht versteht, welche Verantwortung er gegenüber dem gesamten Land hat. In meinen Augen kann man ihn als rassistisch bezeichnen.“

„Man geht nicht jeden Tag ins Weiße Haus, deshalb war es eine große Freude, dort zu sein“, sagte Juventus-Trainer Igor Tudor später. Nach ihrem denkwürdigen Besuch im Oval Office kamen die Juve-Kicker zu einem lockeren 5:0-Erfolg über Al Ain aus den Vereinigten Arabischen Emiraten und starteten damit erfolgreich ins Turnier. Mit dem Favoritensieg seines Teams, für das der frühere Frankfurter Randal Kolo Muani zweimal traf, war der Kroate dann sehr zufrieden.

Auch erfolgreich war RB Salzburg mit einem 2:1-Erfolg gegen CF Pachuca aus Mexiko; für den Siegtreffer sorgte der frühere Mainzer Karim Onisiwo. Die Partie war wegen eines Gewitters lange unterbrochen worden.

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