Mitbestimmung in katholischer Kirche: Vatikan siegt | ABC-Z

Musste man dafür wirklich mehr als fünf Jahre gegen den Vatikan Sturm laufen? Für ein Gremium, das es Bischöfen und Laien ermöglichen soll, „in einer gesellschaftspolitisch sehr unruhigen Situation gemeinsam Signale zu setzen“? Daran haben die Repräsentanten des Katholizismus hierzulande auch bisher weder der Vatikan noch sonst irgendjemand gehindert.
Was die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken als Aufgabe der neuen „Synodalkonferenz“ in den Vordergrund rückte, soll offenkundig den eigenen Misserfolg kaschieren: Der Vatikan hat sich weitgehend durchgesetzt. Entscheidungen, die für die Bischöfe in irgendeiner Form bindend wären, kann das neue Gremium nicht treffen. Das vermag alle Wortakrobatik der Satzung nicht zu verschleiern.
Dabei war das Anliegen der Reformer nicht falsch: Eine Zweiklassen-Kirche, in der Bischöfe entscheiden und Laien nur beraten, ist weder theologisch zwingend noch zukunftsfähig. Aber die Reformkatholiken des „Synodalen Weges“ wollten mit dem Kopf durch die Wand: Es musste unbedingt ein neues Gremium namens „Synodaler Rat“ sein.
Hätten sie an vorhandene Modelle der Mitbestimmung angeknüpft – auf nationaler Ebene ist das die Gemeinsame Konferenz von Bischofskonferenz und ZdK –, hätte das viel Ärger erspart. Mit einem alten Gaul ins Ziel zu reiten, ist allemal besser als mit einem toten.





















