HSV – 1. FC Köln: Fürchterliche Szenen, Hooligans überfallen Gästefans | ABC-Z

Vor dem Zweitliga-Topspiel zwischen dem Hamburger SV und dem 1. FC Köln ist es in der Stadt zu Ausschreitungen gekommen. Der Gewaltexzess sei von HSV-Hooligans ausgegangen, teilt die Polizei mit. Köln Geschäftsführer nennt das Verhalten „asozial“. Sportlich entschied der HSV das Spiel für sich.
Am Samstagnachmittag kam es zu einer schweren Massenschlägerei zwischen Fußballfans des Hamburger SV und des 1. FC Köln im Hamburger Stadtteil St. Pauli. Der Vorfall ereignete sich wenige Stunden vor dem Zweitliga-Topspiel der beiden Mannschaften im Volksparkstadion.
Gegen 15:10 Uhr trafen etwa 150 Fußball-Anhänger aufeinander. Die Auseinandersetzung fand vor der Kiez-Kneipe „Rutsche“ in der Friedrichstraße statt. Auf Fotos und Videos ist zu sehen, wie vermummte HSV-Hooligans die Straße stürmen und eine Massenschlägerei mit Köln-Anhängern anzetteln.
Offenbar nach rund 20 Minuten trafen einige Streifenwagen ein. Den Beamten gelang es bald, die beiden Fanlager voneinander zu trennen. Polizeisprecher Patrick Schlüse erklärte gegenüber „Bild“: „Unsere Bereitschaftspolizei wurde alarmiert, die eine verdächtige Gruppe von circa 200 HSV-Fans stellen konnte. Bei dieser Gruppe werden aktuell Personalien festgestellt und erkennungsdienstliche Maßnahmen durchgeführt.“
Auch Frauen wurden von den Hamburgern angegriffen
Zahlreiche Körperverletzungsdelikte seien begangen worden, nach „Bild“-Informationen wurden mindestens zwei Personen leicht verletzt. Die genaue Zahl der Verletzten und Festnahmen konnte bislang nicht genannt werden.
Nach Polizeiangaben wurden ausschließlich friedliche FC-Anhänger, darunter auch Frauen, von den gewaltbereiten HSV-Hooligans attackiert. Ein Zeuge der Szene sagte dem NDR, die meisten der Kölner seien ganz normale Fans gewesen, die friedlich gemeinsam feierten und ganz offensichtlich keine Ultras. Laut „Hamburger Abendblatt“ sei es im Vorfeld jedoch auch zu Provokationen von Kölner Fans gekommen. Die Polizei war bis in den frühen Abend damit beschäftigt, die Identitäten der Beteiligten zu klären.
Der 1. FC Köln veröffentlichte am Samstagabend ein Statement von Geschäftsführer Christian Keller auf der Vereinshomepage: „Wir freuen uns auf ein Fußballfest mit einer tollen Atmosphäre von zwei tollen Fanszenen. Wir haben aber auch diese schlimmen Bilder gesehen. Was heute Nachmittag passiert ist, dafür fehlen mir die Worte. Nach meinem Kenntnisstand waren die FC-Fans wirklich harmlos. Wenn harmlose Passanten von vermummten Halbstarken angegriffen werden, wenn auf Frauen und Alte eingeschlagen wird, das ist dermaßen asozial, das habe ich selten gesehen.“
Sportlich endete das Spiel zugunsten der Gastgeber. Der HSV war über weite Strecken die aktivere Mannschaft und gewann die Partie verdient 1:0 (0:0). Den entscheidenden Treffer erzielte Ransford Königsdörffer (78.). Er scheiterte zunächst mit einem Foulelfmeter an Kölns Schlussmann Marvin Schwäbe, verwandelte aber den Nachschuss. Damit steht die Mannschaft von Merlin Pelzin, nach dessen erstem Spiel als offizieller Cheftrainer zumindest über Nacht auf Platz eins der Zweitliga-Tabelle.
SUF