Nigeria: Bewaffnete töten zahlreiche Dorfbewohner in Nigeria | ABC-Z

Bewaffnete Männer haben in einem Dorf in
Zentralnigeria zahlreiche Menschen getötet. Die Berichte über die Zahl der Toten gehen auseinander: Ein
Sprecher der Regierung berichtete nach Angaben lokaler Medien von etwa 45 Toten, der Gemeindevorsteher des Dorfes dagegen von etwa 200 Toten. Und auch die
Menschenrechtsorganisation Amnesty International geht von mehr als 100
Getöteten aus. Viele weitere Menschen wurden demnach verletzt, andere werden noch vermisst.
Die Angreifer überfielen den Ort Yelewata im
Bundesstaat Benue der Polizei zufolge am Samstagmorgen. Die Opfer wurden
erschossen oder verbrannten in ihren Unterkünften. Unter den Toten sind
Familien mit Kindern sowie Flüchtlinge und Sicherheitskräfte, die in
die Region entsandt worden waren.
Klimawandel verschärft den Konflikt
Im Zentrum des bevölkerungsreichsten Staats
Afrikas besteht seit Jahren ein schwerer Konflikt zwischen muslimischen
Hirten und christlichen Dorfbewohnern. Die Hirten müssen im Zuge
des Klimawandels zunehmend nach Süden ziehen, um Futter für ihr Vieh zu
finden. Dort versuchen einige von ihnen mit brutalen Angriffen, Bauern von ihrem Land
zu vertreiben. Es kommt auch zu Vergeltungsangriffen gegen die Hirten.
Amnesty International kritisierte die nigerianische
Regierung dafür, nicht ausreichend gegen die Gewalt zu unternehmen, die
zuletzt wieder zugenommen hat. Präsident Bola Tinubu kam vor zwei
Jahren mit dem Versprechen an die Macht, die Sicherheitsprobleme Nigerias
anzugehen. Doch die Unsicherheit bleibt ein großes Problem, auch im
Nordosten, wo dschihadistische Gruppen wie Boko Haram aktiv sind.