Luftverteidigung: Bundeswehr nimmt Arrow 3-Luftabwehrsystem in Betrieb | ABC-Z

Zum Ausbau der militärischen Kompetenzen der Bundeswehr hat die Luftwaffe das Raketenabwehrsystem Arrow 3 in Betrieb genommen. Luftwaffeninspekteur Holger Neumann sagte bei einem Appell auf dem Truppenübungsplatz Annaburger Heide vor der Radarkuppel und einem Startgerät, es gebe nun eine “gänzlich neue Fähigkeit von strategischer Bedeutung”.
Das Raketenabwehrsystem erweitere die Luftverteidigungsarchitektur fundamental, stärke die Sicherheit nachhaltig und sei einzig und allein darauf ausgelegt, Deutschland zu verteidigen und die Menschen zu schützen, sagte der Generalleutnant. Der Krieg Russlands gegen die Ukraine und die Einführung neuer russischer Raketen machten deutlich, “wie real die bislang abstrakte Bedrohung geworden ist und wie dringend wir in der Lage sein müssen, weitreichende ballistische Flugkörper abzuwehren”.
Das Abwehrsystem soll feindliche Raketen in einer Höhe bis über 100 Kilometern zerstören können. Eine Fähigkeit, die es in der Bundeswehr bislang nicht gab. Der Luftwaffenstützpunkt Schönewalde/Holzdorf an der Landesgrenze von Sachsen-Anhalt und Brandenburg ist dabei der Erste von drei geplanten Arrow-Standorten in Deutschland.
Pistorius nennt Beschaffung von Arrow 3 “Kraftakt”
“Mit dem neuen Arrow-System erweitern wir unsere Luftverteidigung um die äußere Schale”, teilte Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) mit. “Wir erlangen damit erstmals die Möglichkeit zur Frühwarnung und zum Schutz unserer Bevölkerung und Infrastruktur vor weitreichenden ballistischen Raketen.”
Pistorius sprach von einem “Kraftakt”, binnen zwei Jahren ein komplett neues Waffensystem einzuführen, “verbunden mit umfangreichen Baumaßnahmen”. Deutschland verfüge nun aber über ein Abwehrsystem, das “im Kreis unserer europäischen Partner einmalig ist” und stärke damit auch “den europäischen Pfeiler der Nato”.
Arrow 3 wurde gemeinsam von Israel und den USA entwickelt. Das komplette System besteht aus dem Gefechtsstand, Radarsensoren, Startgeräten mit Lenkflugkörpern und weiteren Peripherie-Geräten.
Die Bundeswehr investiert 3,6 Milliarden Euro in das System, das erstmals außerhalb Israels in Position gebracht wird. Laut der israelischen Armee handelt es sich um das größte Rüstungsgeschäft in der Geschichte des Landes





















